Tipps für einen professionellen Flyer
Früher hieß er schlicht "Prospekt", heute hat sich der Begriff "Flyer" durchgesetzt. Wie auch immer man es nennt: Der Flyer ist ein wichtiges und gefragtes Werbemittel für Handwerksunternehmer.
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Wer liest überhaupt meinen Flyer? Diese Frage sollte am Anfang stehen: Wer seine Zielgruppen kennt, kann Aufwand und Kosten sparen. Die erste Unterscheidung der Zielgruppen ist die Trennung von Privat- und Unternehmenskunden: Bei Privatkunden empfiehlt es sich beispielsweise, bekannte Daten wie Altersstruktur, Kaufgewohnheiten oder Wohnort (Stadtteile) soweit wie möglich zu erfassen. Dadurch werden Fragen wie Höhe der Auflage, Format und Inhalt teilweise schon beantwortet. Wenn Sie zum Beispiel Privatkunden in einem bestimmten Stadtviertel ansprechen wollen, brauchen Sie eine höhere Auflage als für Unternehmenskunden im gleichen Gebiet.
Foto: © auremar/123RF.com Wer Privatkunden erreichen will, für den ist ein einfacher Flyer im Format DIN A4 oder DIN A5, der in einer Auflage von 10.000 Exemplaren gedruckt wird und ein Sonderangebot bewirbt, unter Umständen angebracht. Dieses Faltblatt kann an die Haushalte verteilt oder der Ausgabe einer Stadtteil-Zeitung beigelegt werden.
Gewerbekunden werden anders angesprochen. Statt im Format DIN A4 wird beispielsweise ein Flyer im Format DIN lang produziert, der gut einem Brief beigelegt werden kann. Für Gewerbekunden braucht man meist eine geringere Auflage. Empfehlenswert ist die Herstellung auf einem Papier mit einem höheren Gewicht, denn wenn Unternehmer einen Brief öffnen, der an sie direkt adressiert ist, erwarten sie eine hochwertigere Ansprache. Diese drückt sich sehr leicht fühlbar in einer größeren Papierstärke aus.
Was will ich wem sagen?
Weiß der Handwerker, welche Zielgruppe er erreichen will, muss sich der Schreiber fragen, was er mit seinem Text erreichen will: Soll der Betrieb vorgestellt, neue Kunden gewonnen oder ein konkretes Produkt beworben werden? Der Text sollte originell sein und Aufmerksamkeit erzeugen. Im Mittelpunkt steht immer der Betrieb, die Dienstleistung oder das Produkt. Der Schreibstil muss sich am bisherigen Auftreten des Unternehmens orientieren: War dieses in der Vergangenheit seriös-zurückhaltend, würde es einen Bruch bedeuten und (potenzielle) Kunden verwirren, nun marktschreierisch oder flippig daherzukommen. Gewerbekunden werden mit Textinhalten anders angesprochen als Privatkunden, wo eventuell das Sonderangebot dominiert.
Wie fange ich den Leser?
Foto: © Mario Lopes/123RF.com Flyertitel und Überschriften sind das Erste, was ein Leser wahrnimmt. Dementsprechend sollten sie formuliert sein. Die KISS-Formel gibt hier die Richtung vor: "Keep it short and simple" ("Formulieren Sie kurz, eindeutig und treffend."). Das gilt übrigens generell für den gesamten Texte. Bleiwüsten sollte man unbedingt vermeiden! Denn "ein Bild sagt mehr als 1000 Worte". Allerdings sollten Sie bei der Auswahl der Fotos kritisch sein: Einerseits sollen sie zu Ihrem Betrieb und dem, was er tut, passen. Dies tun jedoch viele Aufnahmen nicht, die beispielsweise im Internet angeboten oder von der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Andererseits haben nicht selten eigene Bilder kaum die Qualität, die Kunden von anderen Werbebotschaften her gewohnt sind. Beides, also Hochglanzfotos, denen man sofort ansieht, dass sie "fremde Federn" darstellen, mit denen Sie sich schmücken, als auch Knipsebildchen Marke Eigenbau, können demnach Ihren Flyer entwerten.
Wichtig ist außerdem, dass Sie die Nutzungsrechte für die Fotos haben. Sie handeln sich ansonsten unnötigen Ärger ein, wenn Sie zum Beispiel Bilder einfach aus dem Internet herunterladen und für Ihre kommerziellen Zwecke verwenden.
Wer knackige Überschriften sucht, sollte fünf Hinweise beachten:
- Verspricht die Überschrift einen konkreten Nutzen/einen Mehrwert? Rabatte, Zeitersparnis oder andere Vorteile finden immer Interesse.
- Macht die Überschrift neugierig? Witzige oder provozierende Überschriften reizen zum Lesen.
- Wird in der Überschrift die direkte Anrede verwendet? Damit fangen Sie den Leser ein, er fühlt sich angesprochen.
- Ist die Überschrift vom Schriftbild her gut lesbar? Kursive Wörter oder andere schwer lesbare und verschnörkelte Schriften vermeiden.
- Ist die Überschrift klar formuliert und verständlich? Fach- und Fremdwörter bei Texten für Nicht-Fachleute nicht oder nur sehr selten einsetzen.
(Der Autor Andreas Gerdau ist kaufmännischer Unternehmensberater der Handwerkskammer zu Köln)
Text:
Andreas Gerdau /
handwerksblatt.de
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