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HWK Trier | November 2024
Ruhe und Geduld sind seine Geheimwaffen
Der Lehrling des Monats der Handwerkskammer Trier heißt Jonas Bastgen. Er ist der einzige Büchsenmacherlehrling in der Region Trier.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Kloeckner, ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer und die anderen Bündnispartner bei der Pressekonferenz des Bündnisses "Leben auf dem Land" in Berlin. (Foto: © BMEL/Thomas Trutschel/photothek.net)
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Handwerk im ländlichen Raum - Themen-Specials
Februar 2019
Kein Scherz: Handwerker auf dem Land müssen mit USB-Sticks in die nächste Stadt fahren, um Daten zu übermitteln. "Wir brauchen schnelles Internet, da gibt es kein Vertun", sagt ZDH-Präsident Wollseifer.
Bei der Pressekonferenz des Aktionsbündnis "Leben auf dem Land" auf der Grünen Woche in Berlin betonte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: "Für das Handwerk sind die ländlichen Räume als Standorte für Hunderttausende Betriebe unverzichtbar. Handwerker bilden aus und beschäftigen Menschen in ländlichen Räumen, sie sichern maßgeblich die Versorgungsstrukturen und viele tragen durch ihr ehrenamtliches Engagement das gesellschaftliche Leben in Dörfern und Kleinstädten. Gemeinsam müssen wir diese wichtigen Zukunftsräume durch gute Standortbedingungen und Infrastrukturen dauerhaft als Lebens- und Arbeitsorte sichern."
Ein vollständiger Digitalanschluss ländlicher Räume gehöre als unabdingbarer Standortfaktor dazu. "Daher treten wir im Rahmen des Aktionsbündnisses Leben auf dem Land dafür ein, den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes sowie der 5G-Mobilfunkversorgung entschlossen voranzutreiben."
Denn da gebe es kein Vertun, so Handwerkspräsident Wollseifer weiter: "Wir brauchen schnelles Internet auf jeder Baustelle, an jedem 'intelligenten' Landwirtschaftsgefährt und an jeder Werkbank! Digitalanschlüsse müssen gerade in ländlichen Räumen denselben Stellenwert wie gute Verkehrsanschlüsse haben. Sonst entsteht eine 'digitale Kluft' zwischen den Regionen."
Das Handwerk brauche Datenautobahnen hin zu allen Betrieben. Diese seien darauf angewiesen. "Schnelles Internet gehört inzwischen zu den grundsätzlichen Arbeitsmitteln und der Grundausstattung für Betriebe." Es sei doch kein Zustand, dass Handwerksmeister auf dem Land mit ihren USB-Sticks erst in die nächste Stadt fahren müssen, um ihre Daten übermitteln zu können.
"Die Betriebe digitalisieren ihre internen wie externen Abläufe immer stärker. Gerade auch die Interaktion mit Kunden und Lieferanten und die Baustellenorganisation werden zunehmend digital. Kunden wollen zum Beispiel online individuelle Produkte entwerfen und bestellen können. Der Landwirt fordert von den Landmaschinenhandwerkern innovative Ersatzteilversorgung gleichsam in Echtzeit."
Wenn Handwerksbetriebe nicht an der Digitalisierung partizipieren können, bedeute das einen erheblichen Wertschöpfungsverlust in der Region. Wollseifer: "Das wird weitreichende wirtschaftliche Folgen haben: Betriebe wandern ab oder finden keine Nachfolger, weil junge Meisterinnen und Meister am Standort die optimalen Bedingungen vermissen. Deshalb gilt es, die digitalen Funklöcher komplett zu schließen."
Quelle: ZDH
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