Lehrlinge gesucht? Auf zur Handwerkskammer Trier!

Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen: Die Handwerkskammer Trier unterstützt Betriebe mit maßgeschneiderten Lösungen.

Mit dem Programm "Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen" bietet die Handwerkskammer Trier Unterstützung bei der Fachkräftesicherung an. Durch gezielte Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen werden neue Bewerbergruppen erschlossen, die langfristig zur Stärkung des Handwerks beitragen. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten so die nötige Hilfe, um im Wettbewerb um die besten Talente bestehen zu können. Das Förderprogramm wird unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es zielt darauf ab, Ausbildungsplätze in den Betrieben effizient und nachhaltig zu besetzen.

Im Zentrum der "Passgenauen Besetzung" steht die Rekrutierung von Jugendlichen aus dem Inland. Die "Willkommenslotsen" hingegen vermitteln Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland, insbesondere Drittstaaten, darunter auch Geflüchtete. Doch nicht jeder Betrieb hat damit Erfahrungen. Entsprechend hoch ist der Bedarf an persönlicher Beratung durch Fachkräfte – wie Petra Kollmann von der Handwerkskammer Trier. "Wir möchten Betriebe auf der Suche nach Azubis auch für die Möglichkeit sensibilisieren, Jugendliche mit verschiedenen Vorerfahrungen und Profilen einzubeziehen", sagt die Diplom-Psychologin, "zum Beispiel Studienabbrecher oder junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen." Um die Attraktivität eines Betriebs für potenzielle Auszubildende zu steigern, unterstützt die HWK-Mitarbeiterin zudem beim Azubi-Marketing und Employer Branding.

"Maikäfertage" sind schon lange vorbei

Seit mehr als 20 Jahren vermittelt Petra Kollmann Betrieben geeignete Auszubildende bzw. Fachkräfte. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Lehrstellenbörse, die sie stets auf dem neuesten Stand hält. "Zweimal im Jahr mache ich eine Abfrage unter den Betrieben. Aber auch zwischendurch melden uns Betriebe ihre offenen Lehrstellen." Damit nicht genug: In Eigeninitiative durchforstet Petra Kollmann regelmäßig das Portal der Agentur für Arbeit. So stehen insgesamt mehrere hundert Lehrstellen auf ihrer tagesaktuellen Liste unter www.hwk-trier.de sowie in der App "Lehrstellenradar". Am digitalen Ausbildungsatlas, der regionale Ausbildungsbetriebe und freie Ausbildungsplätze ausweist, arbeitet sie ebenfalls maßgeblich mit. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Akquise von Betrieben zur Teilnahme an der Ausbildungsmesse "Chance Handwerk" sowie die Pflege der dazugehörigen Website www.chance-handwerk.de. Zudem vertritt sie die Handwerkskammer Trier bei Schulmessen, Elternabenden und Berufsorientierungstagen. 

Als sie 2004 bei der Handwerkskammer Trier anfing, waren Ausbildungsplätze noch knapp. "Damals sind wir zu den Betrieben ausgeflogen, um Lehrstellen zu akquirieren. ‚Maikäfertag‘ nannten wir das scherzhaft", erinnert sie sich. "Vorbei auch die Zeiten, in denen einige Mütter zwischen Mai und August weinend zu uns kamen, weil ihre Kinder keine Lehrstelle bekommen hatten."

HWK-"Feuerwehr" hilft Betrieben und Azubis

So mancher Betrieb hat über die "Passgenaue Besetzung" schon mehrere Auszubildende gefunden. Am häufigsten wenden sich Unternehmen aus dem Bau- und Ausbauhandwerk bei der Suche nach Lehrlingen an die Handwerkskammer Trier. Petra Kollmann unterstützt dann den Betrieb dabei, ein aussagekräftiges Profil für dessen Ausbildungsstellen zu erstellen und ein Anforderungsprofil für potenzielle Auszubildende zu entwickeln. Anschließend setzt sie die angebotene Lehrstelle in die Ausbildungsbörse. Sofern ihr bereits passende Profile für die Stelle vorliegen, schlägt sie dem Betrieb passende Bewerberinnen und Bewerber vor. Die Vorauswahl der Bewerber und Hilfe bei der finalen Entscheidung gehören ebenfalls zu ihrem Service.

Bisweilen rückt Petra Kollmann wie die Feuerwehr zum Einsatz aus, beispielsweise am 1. September 2023. Pünktlich zum Ausbildungsbeginn klopfte um 9 Uhr ein junger Mann verzweifelt an ihre Tür. Er habe am frühen Morgen seinen ersten Ausbildungstag in einer Zimmerei antreten wollen, berichtete er. Im Ausbildungsbetrieb jedoch habe man ihm an jenem Morgen offenbart, dass man nun doch keine Lehrstelle für ihn habe. Der Ausbildungsplatz sei ihm mündlich zugesagt worden, so der Jugendliche, den Vertrag habe man am ersten Tag der Ausbildung gemeinsam unterzeichnen wollen. Darauf habe er sich verlassen. Und nun stand er plötzlich ohne Lehrstelle da – beziehungsweise in Petra Kollmanns Büro.

Alle Hebel in Bewegung

Die Handwerkskammer-Mitarbeiterin hat dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, mit einer anderen Zimmerei telefoniert, den jungen Mann dorthin gefahren und mit dem Betriebsinhaber geredet. Noch am selben Vormittag konnte sie für den zuvor abservierten Lehrling einen Ausbildungsvertrag unter Dach und Fach bringen. Der junge Mann war darüber sehr glücklich, auch dessen Mutter. "Sie hat mir später Blumen und eine Karte geschenkt", erzählt Petra Kollmann. "Darüber habe ich mir sehr gefreut." Noch heute steht diese Dankeskarte auf ihrem Schreibtisch. In der tagtäglichen Vermittlungsarbeit zählen solche bewegenden Geschichten zu den Sternstunden. 

Während der Migrationskrise 2015/2016 rief sie kurzerhand in rein privater Mission die Facebookgruppe "Ausbildungsstellen Trier und Umgebung" ins Leben. Mittlerweile besteht die Gruppe aus mehr als 1.000 Mitgliedern. So verhilft die engagierte Kammermitarbeiterin sogar noch in ihrer Freizeit Betrieben und jungen Menschen dazu, sich gegenseitig zu suchen und zu finden – "abends auf der Couch", sagt Petra Kollmann und schmunzelt. Mir ihr ist die "Passgenaue Besetzung" in der Handwerkskammer Trier mehr als passend besetzt.

 

Kontakt: Petra Kollmann Kontakt Petra Kollmann, Tel. 0651 207-232, E-Mail: pkollmann@hwk-trier.de

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