Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenbringen
Der "Sommer der Berufsausbildung" macht jungen Menschen Mut und Lust auf eine Ausbildung. Jugendliche informierten sich in der HWK.
Die duale Ausbildung ist ein ausgezeichneter Start ins Berufsleben und bietet viele Chancen. Diese Botschaft vermittelte die Auftaktveranstaltung zum "Sommer der Berufsausbildung 2022" am neuen Campus Handwerk der Handwerkskammer in Trier. Die Initiative des Bundesbildungsministeriums und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zielt darauf ab, möglichst viele junge Menschen dazu zu motivieren, noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung zu beginnen. Die Mission schien keine leichte zu sein: Podiumsdiskussion? Dazu am Freitagnachmittag? Bei dem Wetter? Unter der Devise "Die Jugend dort abholen, wo sie steht" ließen sich die Veranstalter in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer einiges einfallen, um ihre Zielgruppe zu erreichen.
Denn jugendgerechte Ansprache ist immer noch das beste Rezept, wenn es darum geht, junge Menschen zu motivieren und zu begeistern. Das funktionierte nicht nur mit einem "coolen" Begrüßungsgeschenk, einem schwarzen T-Shirt mit dem Aufdruck #AusbildungStarten. Vielmehr durfte sich das aus Schulklassen, Lehrern und Pädagogen gemischte Publikum zum Veranstaltungsbeginn an einer Saalumfrage per Smartphone beteiligen. So ließ Moderatorin Judith Ramrath vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) beispielsweise einschätzen, welche der Podiumsteilnehmer eine duale Ausbildung gemacht haben. Zur Wahl standen ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke, BIBB-Präsident Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser sowie Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf.
Überraschende Ergebnisse
Nicht wenige waren über das Ergebnis überrascht: Esser hat eine Bäckerlehre absolviert, Bettendorf ist gelernter Bankkaufmann. Auf einer Ausbildung könne man auf aufbauen und sich weiterbilden, den Meister absolvieren, studieren, sich selbstständig machen, betonte Esser. "Das alles und noch mehr ist möglich!" Es sei ein Irrtum zu glauben, dass man sich nach der Schule auf einen bestimmten Karriereweg festlegen müsse. "Macht Euch ein Bild von den Ausbildungsberufen und probiert aus, was Euch interessiert! Guckt Euch Betriebe von innen an und macht Praktika!" Auch Schwannecke machte den jungen Leuten Mut: "Handwerk wird immer gebraucht, auch zukünftig! Also traut Euch und legt los! Das duale und das akademische System sind durchlässig, Ihr könnt nichts falsch machen!" Energie, Klima, Verkehr, älter werdende Gesellschaft – das alles seien wichtige und spannende Zukunftsaufgaben, für die Handwerker und Handwerkerinnen gebraucht würden, so Schwannecke: "Wer die Zukunft mitgestalten will, dem stehen alle Türen offen!"
Bettendorf ergänzte: "Eine Ausbildung ist keine verlorene Zeit! Im Gegenteil: Damit hat man etwas in der Hand! Nehmt die Berufsorientierung in der Schule und bei uns in der Handwerkskammer wahr, besucht Ausbildungsmessen und macht Praktika!" Auch die jungen Ausbildungsbotschafter auf dem Podium machten Mut. Die beiden Mädchen unter ihnen appellierten insbesondere an die anwesenden Schülerinnen, sich durchzusetzen. "Wir haben die gleichen Chancen wie Jungen", sagte die Elektronikerin Nike Wittwer. Deutschlands drittbeste Glaserin Lisa Weber sieht das auch so: "Kommt ins Handwerk und beweist es allen! Ich selbst bin vom Mädchengymnasium ins Handwerk gegangen. Einen größeren Sprung kann man doch nicht machen!"
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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