Voller Einsatz für Team schwarz
Die Schornsteinfegermeisterin Ina Apfelbaum berichtet im Portrait über ihren Arbeitsalltag und warum Weiterbildung in ihrem Beruf so wichtig ist.
"Ohne ein gutes Zeitmanagement und ein eingespieltes Team an meiner Seite wäre ich aufgeschmissen", sagt Schornsteinfegermeisterin Ina Apfelbaum mit einem Schmunzeln. Einen Großteil ihres Tages widmet die Unternehmerin ihrem Saarbrücker Kehrbezirk im Stadtteil Scheidt, den sie mit einer weiteren angestellten Meisterin betreut. Ein angehender Schornsteinfegergeselle macht ihr "Team schwarz" komplett. Für die nötige Abwechslung nach einem gut gefüllten Arbeitstag sorgen ihre Frau und ihre beiden kleinen Söhne. Die Möglichkeit, ihre Zeit flexibel einzuteilen, empfindet die Unternehmerin als wertvollen Freiraum im Alltag.
Auf die Frage danach, ob sie ihre Berufswahl jemals bereut habe, antwortet sie mit einem kräftigen Kopfschütteln. "Für mich stand schon während meiner Schulzeit fest, dass ich einen praktischen Beruf erlernen wollte. Das Handwerk hat mich mit seinen vielen Gestaltungsmöglichkeiten ganz besonders gereizt", erinnert sich die 40-Jährige. Über einen Bekannten ihres Vaters bekam sie ein Praktikum bei einem Schornsteinfeger und war sofort begeistert. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung sammelte sie zunächst Berufserfahrung und machte anschließend ihren Meister in Teilzeit. Und auch heute – nach 23 Jahren im Beruf – weiß sie die unterschiedlichen "Baustellen", auf denen jedes Heizsystem mit anderen Anforderungen wartet, zu schätzen. Auch die vielen Neuerungen, mit denen es in ihrem Metier Schritt zu halten gilt, faszinieren Apfelbaum nach wie vor. "Stillstand gibt es in unserem Handwerk nicht. Ich liebe es, zu verfolgen, wie sich unser Beruf durch den technischen Vorschritt und teils auch durch neue gesetzliche Vorgaben immer weiterentwickelt", so die Meisterin.
Weiterbildung für Schornsteinfeger verpflichtend
Schornsteinfeger sind nach europäischem Gesetz verpflichtet, ein gewisses Weiterbildungspensum zu erfüllen, um einen eigenen Kehrbezirk zu betreuen. Die Genehmigung dafür wird für eine Dauer von sieben Jahren ausgestellt. Damit die Erlaubnis anschließend für weitere sieben Jahre verlängert wird, müssen die Schornsteinfegermeister auch während dieser Zeit regelmäßig Schulungen absolvieren. Auf dem Programm stehen dabei gesetzliche Neuerungen wie zum Beispiel die Vorgaben des jüngsten Gebäudeenergiegesetzes oder technische Schulungen zur Funktionsweise neuer Heiz- oder Lüftungssysteme.
Wie wichtig Weiterbildung in ihrem Beruf ist, vermittelt Ina Apfelbaum auch ihrem Auszubildenden. Wenn sie selbst von einem Lehrgang zurückkommt, spricht sie mit ihm über das Dazugelernte. Indem sie ausbildet, will sie den Fachkräftebedarf ihres eigenen Betriebs selbst abdecken, statt "nur über den Fachkräftemangel zu jammern". Es geht ihr darum, aktiv etwas dafür zu tun, ihr Handwerk mit gut ausgebildetem Nachwuchs zukunftsfest aufzustellen. Die Zukunftsperspektiven für den Fachkräftenachwuchs in ihrem Handwerk schätzt sie als sehr gut ein. "Wer sich für technische Zusammenhänge begeistern kann und Lust hat, sich in den Bereichen Energiemanagement und Nachhaltigkeit immer wieder neues Wissen anzueignen und dabei auch die gesetzlichen Neuerungen im Blick behält, kann den Meisterabschluss oder sogar die Selbstständigkeit anstreben", weiß Apfelbaum. Mit Blick auf die Zukunft spielt sie mit dem Gedanken, sich als Energieberaterin ein zweites Standbein aufzubauen. Denn ausgelernt, so betont sie, habe sie noch lange nicht.
Hintergrund: Porträt Ina ApfelbaumHintergrund Der kompletten Artikel ist in der Novemberausgabe DHB 2024 erschienen. Hier geht es zum PDF der Ausgabe.
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Text:
HWK des Saarlandes /
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