Zulieferer: Gute Geschäfte und Zukunftsrisiken
Das Handwerk präsentierte Hightech auf der diesjährigen Hannover Messe. Auch die Handwerkskammer Münster war vor Ort.
Den Corona-Einbruch des vergangenen Jahres haben die handwerklichen Zulieferbetriebe im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region hinter sich gelassen. Das zeigt eine Umfrage der Handwerkskammer Münster unter Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für die Industrie erzeugen. Die Mehrheit (56 Prozent) verbucht eine "gute" Geschäftslage. Nur 6 Prozent finden ihre Geschäfte "schlecht", 38 Prozent "befriedigend". Umsätze und Auftragslage verbesserten sich im Jahresvergleich. Es wurde wieder mehr investiert. Der Beschäftigungsstand konnte gehalten werden. Die gute Laune wird getrübt durch die Zukunftsrisiken des Ukrainekrieges, Materialmangel und weiter steigender Kosten. Die Zulieferer rechnen bei gleichbleibend guter Auftragslage im Saldo mit rückläufigen Geschäften im nächsten Halbjahr: 30 Prozent sagen, die Lage werde "schlechter"; lediglich 13 Prozent erwarten "bessere" Geschäfte. Die Betriebe möchten dennoch mehr Personal einstellen und die Investitionen leicht erhöhen.
Sieben Zulieferbetriebe aus dem Kammerbezirk Münster präsentierten sich auf der Hannover Messe auf dem Gemeinschaftsstand "Handwerk & Hightech", den die Handwerkskammer Münster zum 15. Mal organisierte. Sie gehören zu insgesamt elf Ausstellern, die auf der Leitmesse zum Thema "Engineeres Parts & Solutions" zukunftsträchtige Ideen und Lösungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau vorstellten: Arnskötter Präzisionstechnik (Greven), dkon (Lengerich), Laumann (Hörstel), formWerk (Ibbenbüren), Spreckelmeyer (Lengerich), Wierling Stahl- und Maschinenbau (Nordkirchen) und Alfred Woltering Stahl- und Maschinenbau (Ochtrup). Vor Ort präsent waren auch der Münsterland e.V. und die Handwerkskammer, die zusammen auf die betriebliche Innovationsfähigkeit und Kompetenzvielfalt des Handwerks und der Region Münsterland aufmerksam machen wollten. "Innovationen entstehen dort, wo Menschen zusammenarbeiten, sich vernetzen und austauschen. Umso schöner ist es, dass die Unternehmen aus dem Münsterland hier auf der Messe gemeinsam auftreten und das Münsterland als innovative Region präsentieren", sagte Klaus Ehling, Vorstand der regionalen Management-Organisation Münsterland e.V. Kammerpräsident Hans Hund betonte bei einem Besuch der Betriebe auf dem Gemeinschaftsstand: "Das international tätige Zulieferhandwerk zeigt Kunden und Interessenten aus der Industrie, dass es ein leistungsfähiger Partner auf Augenhöhe ist." Die Betriebe trügen mit ihren innovativen Lösungen zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft, Intensivierung der zirkulären Wertschöpfung und somit zur nachhaltigen Produktion bei.
Hintergrund Hintergrund Mit dem Gemeinschaftsstand will die Handwerkskammer kleinen und mittleren Unternehmen einen kostengünstigen Zugang zu internationalen Leitmessen eröffnen, wo sie neue Kunden und Partner gewinnen können. Weitere Ziele sind Netzwerkbildung und Kooperation zwischen den Ausstellern. Im Kammerbezirk Münster gehören 1.897 Betriebe zu den Zuliefergewerken. Sie beschäftigen insgesamt rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaften 5 Milliarden Euro Umsatz.
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Text:
Vera von Dietlein /
handwerksblatt.de
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