Großes Interesse anlässlich der Vorstellung des neuen Schwerpunktes Wasserstoff im Bildungsgang für Mechatronikerinnen und Mechatronikern beim Berufskolleg für Technik und Gestaltung.

Großes Interesse anlässlich der Vorstellung des neuen Schwerpunktes Wasserstoff im Bildungsgang für Mechatronikerinnen und Mechatronikern beim Berufskolleg für Technik und Gestaltung. (Foto: © Ralph Sondermann/Land NRW)

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Wasserstoff als Chance nutzen

Die Wasserstoff-Industrie spiele eine entscheidende Rolle in der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung und wirtschaftlichen Stärkung NRWs, betonte Arbeitsminister Laumann auf seiner Fachkräftetour.

Im Rahmen der landesweiten Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann die Emscher-Lippe Region besucht, um vor Ort Einblicke in die Fachkräftesituation und die Wasserstoff-Industrie zu erhalten. Ziel der Fachkräftetour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen. Laumann sagte: "Die Wasserstoff-Industrie spielt eine entscheidende Rolle in der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung und Stärkung der Wirtschaft von Nordrhein-Westfalen. Insbesondere in der Emscher-Lippe Region sehe ich großes Potenzial für Innovationen und Wachstum in diesem zukunftsweisenden Bereich. Die Fachkräfteoffensive NRW setzt auf die Förderung von qualifizierten Arbeitskräften und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um praxisnahe Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass die Wasserstoff-Industrie nicht nur eine umweltfreundliche Energiealternative darstellt, sondern auch erhebliche Chancen für die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze bietet." 

Laumann informierte sich bei dem globalen Wasserstofftechnologie-Unternehmen Cummins und im Anwenderzen-trum h2herten über innovative Anwendungen und Projekte der grünen Wasserstoffnutzung. Auf der von der Regionalagentur Emscher-Lippe organisierten Fachveranstaltung "H2-Praxistag für Beratungsfachkräfte" im btg (Berufskolleg für Technik und Gestaltung) in Gelsenkirchen tauschte sich Stefan Kulozik (Leiter Abteilung Arbeit und Qualifizierung, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW) mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik über die Themen Ausbildung, berufliche Qualifikation, regionale Fachkräftesicherung und Grüne Transformation aus.

Wasserstoff in Herten seit 20 Jahren Thema

Matthias Müller, Bürgermeister von Herten: "Im Rahmen des Strukturwandels haben wir in Herten schon früh die Potenziale der Wasserstoff-Technologie erkannt und setzen seit rund 20 Jahren konsequent auf dieses Thema. Damit ist es gelungen, uns in der Region als kompetenter Partner für die Unternehmen der Wasserstoffwirtschaft zu positionieren und unsere Expertise für diese innovative Technologie auch in überregionale Netzwerke einzubringen. Wer sehen und erleben möchte, wie Wasserstoff-Technologie von der Forschung bis zur Anwendung funktioniert, muss nach Herten kommen." Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin und Wasserstoffkoordinatorin der WIN: "Wasserstoff ist das Bindeglied zwischen Industrie und Klimaschutz. Die langjährige Expertise unserer Region im Umgang mit Wasserstoff legt den Grundstein für die erfolgreiche Übertragung dieses Know-hows auf neue, innovative Anwendungsfelder wie hier in Herten. Fachkräfte sind der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation."

"Die Überlegungen zur Einrichtung des neuen Bildungsgangs ‚Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff‘ im btg gehen auf die gemeinsame Entwicklungsplanung von Schule, Ausbildungsbetrieben, Stadt Gelsenkirchen und Bezirksregierung Münster zurück. "Auch wenn die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher noch nicht im großen Maßstab Realität ist, ist die Einrichtung eines Differenzierungsschwerpunktes im btg auch aus Sicht des Handwerks ein guter erster Schritt" unterstrich Carsten Haack, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster. Viel zu oft habe man in der Vergangenheit in der Berufsbildung zu spät auf sich abzeichnende Entwicklungen reagiert. Erfreulich sei jetzt auch, dass die inhaltliche Entwicklung des neuen Schwerpunktes in enger Abstimmung zwischen Unternehmen, dem Berufskolleg und den weiteren Institutionen erfolgt sei und die Implementierung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes erfolgte. Das Handwerk werde die technologische Entwicklung in der Wasserstoffnutzung im Blick behalten, um bei Bedarf ebenfalls rechtzeitig Anpassungen bei den handwerklichen Ausbildungsberufen auf den Weg zu bringen. Dies gelte auch für die berufliche Qualifizierung, so Haack. 

Gut aufgestellt in der Region

Gemeinsam mit den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern, den Kommunalen Koordinierungsstellen, den Kammern, dem DGB, den Arbeitgebern, Bildungsträgern und Berufskollegs gibt es vielfältige Aktivitäten, um Wissen, Strukturen und Kompetenzen aufzubauen und zu erweitern. Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt. 

Thomas Harten, stellvertretender Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer, wünscht, dass die Belange des Handwerks und damit der kleinen und mittleren Unternehmen auch berücksichtigt werden. Er begrüßt die Aktivitäten in der Region: "Wenn die Wasserstoffversorgung kommt, sind wir hier gut aufgestellt."

 

Hintergrund: Wasserstoff-IndustrieHintergrund Die Handwerkskammer Münster unterstützt die Wasserstoff-Infrastruktur-Initiative für das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region. Ziel ist die Schaffung einer Infrastruktur für die Nutzung von Wasserstoff im Mittelstand. Das Handwerk ist von den Entwicklungen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechniken als Nutzer, Dienstleister und technischer Experte sowie Zulieferer in zahlreichen ökonomischen und technologischen Prozessen betroffen. 

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Text: / handwerksblatt.de

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