Durch Mund-Nasen-Schnellmasken, die wiederverwendbar und bei 60 Grad gewaschen werden können, kann das Risiko einer Corona-Infektion gemindert werden.

Durch Mund-Nasen-Schnellmasken, die wiederverwendbar und bei 60 Grad gewaschen werden können, kann das Risiko einer Corona-Infektion gemindert werden. (Foto: © Andrei Fedco/123RF.com)

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Infektionsrisiko durch Mund-Nasen-Schnellmasken mindern

Die Handwerkskammer informiert über Maskenstandards. Schneider können ihre Leistungen auf Handwerkskammer-Website anbieten.

Beim Atmen, Sprechen, Husten und Niesen werden in unterschiedlichen Mengen Tröpfchen aus Mund und Nase freigesetzt. In der aktuellen Pandemie nimmt die mögliche Verbreitung virusbehafteter Tröpfchen eine besondere Bedeutung ein. Neben allen Regeln guter Hygienepraxis, die helfen das Ausbreitungsrisiko zu vermindern, rückt die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) in Form von Masken zusätzlich immer stärker in den Fokus. Schutzmasken gemäß der DIN-Norm EN 14683 sind Medizinprodukte und dürfen nur unter Erfüllung ganz besonderer Auflagen in den Markt gelangen. Sie sind aktuell noch nicht in ausreichendem Maß verfügbar und sind für Berufsgruppen bestimmt, die einem ganz besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Der Vertrieb von PSA ist EU-weit durch die Regulation (EU) 2016/425 geregelt. Darin wird eine EU-Konformitätsbewertung auf der Basis harmonisierter Normen gefordert. Ein Vertrieb von Atemschutzmasken ohne CE-Kennzeichnung und einer entsprechenden EU-Konformitätserklärung würde somit gegen geltendes Recht verstoßen.

Mund-Nasen-Schnellmasken sind waschbar

Mund-Nasen-Schnellmasken hingegen verzichten bewusst auf den Begriff "Schutz" und bieten bei sachgerechter Herstellung einen einfachen Mund-Nasen-Schutz. Mund und Nase sind bedeckt und somit ist eine Verteilung von Viren in der Luft vermindert. In welchem Umfang ist je nach verwendetem Material sehr unterschiedlich und sollte nicht dazu beitragen, dass Menschen sich zu sehr in Sicherheit wiegen. In Kombination mit anderen verhaltensbedingten Schutzmaßnahmen sinkt das Infektionsrisiko. Hersteller dieser Mund-Nasen-Schnellmasken sollten unbedingt darauf hinweisen, dass es sich weder um ein Medizinprodukt noch um PSA handelt. Es gibt bei dieser Art von Masken auch keine nachgewiesene Schutzwirkung. Als Material für Mund-Nasen-Schnellmasken können Baumwolle-, Mischgewebe- und Mikrofaserstoffe genutzt werden. Da Mikrofaserstoffe auch für die Herstellung von OP-Wäsche genutzt werden, ist davon auszugehen, dass mit diesen Stoffen auch bei der Herstellung von Masken eine gute Wirkung erzielt werden kann. Alle genannten Materialien sollten bei Mehrfachnutzung unbedingt bei Temperaturen von mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Durch Zugabe von Waschmittel lässt sich bei den entsprechenden Temperaturen ein guter Desinfektionsgrad erreichen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) zeigt Waschverfahren auf, um einen möglichst guten Desinfektionsgrad zu erreichen.

Infektionsrisiko kann so gemindert werden

Mund-Nasen-Masken helfen mit, zu vermeiden, dass Infizierte zum Beispiel durch Husten oder Niesen die Viren weiterverbreiten. Im Idealfall tragen alle Beschäftigten in einem Handwerksbetrieb die Masken, sind sich zusätzlich aller Möglichkeiten einer guten Hygienepraxis bewusst und setzen diese um. Die Außenseite einer gebrauchten Maske ist möglicherweise infektiös belastet und somit ist beim Auf- und Absetzen eine besondere Sorgfalt notwendig. Bei der Wiederverwendung ist unter anderem zu beachten, dass das Absetzen der Maske ohne Kontamination von Augen, Mund und Nase geschieht. Mehrfachhandschuhe müssen  anschließend entsorgt werden. Die Masken sollten ausschließlich persönlich verwendet und nicht verliehen werden. Nach der Tagesnutzung sollte die Maske bei 60-80 Grad Celsius mit Waschmittel gewaschen werden. Mund-Nase-Masken sind lediglich eine Komponente in einer Mixtur aus unterschiedlichen Maßnahmen, die das Infektionsrisiko im beruflichen Alltag im Handwerksbetrieb weiter mindern kann. Ein ausreichender Infektionsschutz ist mit dieser Art Maske nicht erzielbar. Aber in Verbindung mit der Einhaltung der Abstandsregel (eineinhalb bis zwei Meter) und einer effizienten Hygiene mit Händewaschen und Desinfektion lässt sich das Infektionsrisiko zumindest etwas vermindern.

 

Fragen zur Persönlichen Schutzausrüstung Fragen zum Thema Medizinprodukte, Persönliche Schutzausrüsten (PSA) und einfache Mund-Nasen-Masken beantwortet bei der Handwerkskammer Münster Thomas Melchert, Telefon 0251/5203123, E-Mail: thomas.melchert@hwk-muenster.de.
Maßschneider, die Mund-Nasen-Schnellmasken nähen, können auf der Website der Handwerkskammer Münster in eine Liste von Anbietern aufgenommen werden, wo sie von Kunden auffindbar sind.

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Text: / handwerksblatt.de

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