HandWerkStatt: Berufe und Ausbildung entdecken
600 Schülerinnen und Schüler konnten sich und ihre Fähigkeiten im Rahmen der HandWerkStatt ausprobieren und kennenlernen.
Ein Siphon montieren, ein Rad am Fahrrad wechseln, die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage erkunden – mit solch praktischen Tätigkeiten machen rund 600 Schülerinnen und Schüler von sechs Münsteraner Schulen bis zu den Herbstferien bei der "HandWerkStatt" mit. Unter dem Motto "Finde heraus, welche Talente in dir stecken" können sie niederschwellige handwerkliche Aufgaben lösen und die Chancen einer Ausbildung im Handwerk als Alternative zum Studium entdecken. Die HandWerkStatt mit 15 Stationen aus verschiedenen Berufen gastiert jeweils für ein bis zwei Tage in den teilnehmenden Schulen. Sie startete bei der Mathilde-Anneke-Gesamtschule mit 120 Jugendlichen aus den neunten Klassen. "Gute Berufsvorbereitung ist ein wichtiger Bildungsauftrag der Schulen. Sie kann nur in Kooperation mit der lokalen Wirtschaft gelingen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Handwerksbetriebe in die Schulen kommen", begrüßte Schulleiterin Birgit Wenninghoff die HandWerkStatt. Sie zeigte sich sicher, dass die Erlebnisse mit jungen Handwerkerinnen und Handwerkern viele Schülerinnen und Schülern für die Vielfalt der Berufe begeistern werde.
Unter Anleitung von Auszubildenden und jungen Gesellinnen und Gesellen aus zehn örtlichen Handwerksbetrieben schnuppern die Kids in verschiedene Berufe hinein. Die gestellten Aufgaben sind im Alltag wiederfindbar. Die Verweildauer an einer Station beträgt 30 Minuten. Die Gruppen bestehen aus maximal acht Teilnehmenden, die durchschnittlich an sechs Stationen Halt machen. Im Kontakt mit den Betrieben gibt es Informationen zum jeweiligen Ausbildungsberuf und Karrierechancen. Auch Praktikums- und Ausbildungsplätze werden angeboten. "Als Handwerker weiß ich sehr genau, dass man unsere Berufe erleben muss, wenn man sie kennen lernen will. Die Theorie kann etwas sehr Entscheidendes eben nicht vermitteln: die Faszination, das gute Gefühl, wenn man eine neue Fähigkeit erlebt, ein Produkt fertiggestellt hat", erklärte Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster die Idee der Aktion.
Mehrere Partner sind aktiv dabei
Die Handwerkskammer Münster organisiert die HandWerkStatt federführend zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Münster. Partner sind die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und das zdi-Zentrum Münster an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und der FH Münster. Etwa 50 lokale Handwerksbetriebe bringen sich ein. Als Nächstes wird die HandWerkStatt in der Montessori-Gesamtschule, der Realschule im Kreuzviertel, der Gesamtschule Münster-Mitte, im Gymnasium Paulinum und dem Geschwister-Scholl-Gymnasium aufgebaut.
Zdi-Leiterin Dr. Dörthe Masemann betonte: "Die interaktiven Stationen für Schülerinnen und Schüler machen die HandWerkStatt zu einem einzigartigen Projekt. Handwerksberufe werden erfahrbar und die Selbstwirksamkeit der jungen Menschen gestärkt. Das ist ein Projekt, das wir vom zdi-Zentrum sehr gerne unterstützen."
"Handwerk gewinnt an Attraktivität"
"Die praktischen Erfahrungen und der lockere Rahmen des Kontakts zu Ausbildungsbetrieben sind für die Jugendlichen sehr wichtig, um den passenden Beruf zu finden", weiß Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Daher unterstütze die Agentur das Projekt mit ihrer Berufsberatung, die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen bereits ab der achten Klasse bei der Berufsorientierung begleite.
Aktuell machen 1.326 junge Menschen in Münster eine Ausbildung im Handwerk. 35 Prozent von ihnen haben Hochschul- oder Fachhochschulreife; die Tendenz des Abiturientenanteils steigt. "Das Handwerk gewinnt auch in der Universitätsstadt Münster an Attraktivität", freute sich Hund und betonte, dass die "Wirtschaftsmacht von nebenan" Absolventinnen und Absolventen aller Schulformen vielseitige und sichere Berufsperspektiven biete.
HintergrundWeitere Infos gibt es zur Ausbildungsvermittlung der Handwerkskammer Münster hier.
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Text:
Vera von Dietlein /
handwerksblatt.de
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