Handwerksbetriebe vermissen Bewerber
Nicht einmal die Hälfte der Ausbildungsbetriebe im Handwerk im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region konnten alle Lehrstellen besetzen.
Nur 40 Prozent der Ausbildungsbetriebe im Handwerk konnten alle Lehrstellen besetzen. Das hat eine Umfrage der Handwerkskammer Münster unter 145 Ausbildungsbetrieben im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region ergeben. 35 Prozent der Befragten haben noch offene Lehrstellen – zwölf Prozent mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Gegenüber einer Umfrage aus 2017 ist der Anteil der Betriebe, die keine Bewerber hatten, gesunken: von 56 auf 37 Prozent.
Die Betriebe mit Bewerbern nannten Gründe, weshalb ein Lehrvertrag nicht abgeschlossen worden sei: Der persönliche Gesamteindruck der Bewerber habe nicht gepasst (15 Prozent), die Bewerber hätten beim Probearbeiten zu wenig gewerkespezifisches Talent gezeigt beziehungsweise seien unzuverlässig gewesen (jeweils elf Prozent). Bei neun Prozent sei der ausgewählte Bewerber abgesprungen. Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht hätten ein nicht ausreichender Schulabschluss oder mangelnde Deutschkenntnisse nur bei acht beziehungsweise sechs Prozent der Betriebe eine Rolle bei der Absage gespielt, betonte Handwerkskammer-Präsident Hans Hund. Er empfiehlt Unternehmen, sich frühzeitig um Berufsnachwuchs zu bemühen und auch für jüngere Schüler gut betreute und interessante Praktika anzubieten. Für Leistungsschwächere bestehe die Möglichkeit, mit einer vorbereitenden betrieblichen Einstiegsqualifizierung zu starten und bei einer Übernahme ausbildungsbegleitende Hilfen in Anspruch zu nehmen.
Vermittlung: Die Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer haben Kontakt zu Bewerbern. Sie sind erreichbar unter der Telefonnummer 0251/7054004.
Internet: Zur Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer geht es hier.
Text:
Tim Adrian /
handwerksblatt.de
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