Handwerk stellt weiterhin Auszubildende ein
Am Stichtag 26. Juli zählt die Handwerkskammer Münster 3.578 neue Lehrverträge für 2023 im Kammerbezirk. Es gibt aber noch viele offene Stellen.
Aktuell gibt es 2,2 Prozent weniger neue Lehrverträge im Kammerbezirk Münster als zur gleichen Zeit des Vorjahres. "Diese Zahl ist allerdings nur eine Momentaufnahme", betont Knut Heine, stellvertretender Hauptgeschäftsführer. Um den Starttermin des neuen Ausbildungsjahres am 1. August herum gingen täglich rund vierzig bis fünfzig neue Verträge ein.
Wegen der Sommerferien schwankten die Bearbeitungszeiten bei Betrieben, den Kreishandwerkerschaften und der Handwerkskammer um diese Jahreszeit besonders, teilt diese mit. Von den bislang erfassten neuen Lehrverträgen kommen auf die Kreise Borken 782 (minus 43 gegenüber 2022), Coesfeld 374 (minus 32), Steinfurt 705 (minus 37), Warendorf 423 (plus 93) und Recklinghausen 632 (plus 26) und auf die Städte Münster 292 (minus 84), Bottrop 121 (plus 5) und Gelsenkirchen 249 (minus 8).
Weiterhin gute Einstiegschancen
Da der Einstieg ins erste Lehrjahr noch lange möglich sei, so Heine, gebe es für alle Bewerberinnen und Bewerber weiterhin gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Allein im Online-Lehrstellenportal der Handwerkskammer Münster suchen Betriebe der Region aktuell 361 Nachwuchskräfte. Darüber hinaus gibt es viele Handwerksunternehmen, die auf anderen Wegen Auszubildende finden wollen. In einer Umfrage der Handwerkskammer Münster, an der 721 heimische Betriebe teilnahmen, sagen 65 Prozent, dass sie in diesem Jahr Lehrstellen anbieten. Davon konnten 60 Prozent bislang nicht alle Plätze vergeben. Hauptgrund waren ausbleibende Bewerbungen (71 Prozent).
Immer noch machen sich auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bemerkbar: Weil 2021 und 2022 die meisten Praktika von Schülerinnen und Schülern ausgefallen waren, hatten die Betriebe erschwerte Bedingungen, um mit den Jugendlichen persönlich in Kontakt zu kommen. Das mache sich bis heute bemerkbar, weiß Heine. Mit Blick auf die Ausbildungsberufe werden die meisten Lehrstellen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, den Metallbau und den Elektrobereich angeboten. "Gerade also in den Berufen, die für die Umstellung auf erneuerbare Energien so dringend gebraucht werden, ist auch der Bedarf am stärksten", erklärt Heine. Eine größere Auswahl gibt es auch für alle mit dem Berufswunsch Kraftfahrzeugmechatronik, Feinwerkmechanik und Tischler.
HintergrundHintergrund Es lohnt sich, auch noch kurzfristig Bewerbungen einzureichen, lädt Knut Heine unversorgte und spätentschlossene Jugendliche, besonders auch junge Frauen, ein, die eine sichere berufliche Perspektive mit vielfältigen Karrieremöglichkeiten suchen. Auch Betriebe können sich an die Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer Münster wenden, Telefon 0251 7054004 und ihre Angebote im Lehrstellenportal veröffentlichen.
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Text:
Vera von Dietlein /
handwerksblatt.de
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