"Entscheidend ist der Wille, nicht das Alter"

Mit 54 Jahren ging Michael Rossmann zur Meisterschule. Für seinen Chef zählt nicht das Alter, sondern der Wunsch, sich weiterzuentwickeln.

Entscheidend für die Förderung unserer Mitarbeitenden ist der Wille der jeweiligen Person, sich weiterentwickeln zu wollen, und keinesfalls das Alter", betont Geschäftsführer Dr. Michael Wagner mit Blick auf seinen 57-jährigen Teamleiter Michael Rossmann. Dieser hat kürzlich nach einem dreijährigen nebenberuflichen Besuch der Meisterschule einen Abschluss als Elektrotechnikermeister an der Handwerkskammer Münster erlangt und führt seitdem eine Arbeitsgruppe.

Wie kommt man mit damals 54 Jahren auf die Idee, sich einer solchen Herausforderung zu stellen? "Ohne den Anstoß des Unternehmens und dessen finanzielle und zeitliche Unterstützung sowie der Perspektive, als Meister eine verantwortungsvollere Position zu übernehmen, hätte ich diesen ungewöhnlichen Weg sicherlich nicht eingeschlagen", betont Rossmann. "Ich habe es als außerordentlich wertschätzend erlebt, trotz meines fortgeschrittenen Alters von meinem Arbeitgeber auf den Erwerb des Meistertitels angesprochen zu werden", erinnert er sich an die damalige Situation. "Michael Rossmann stieß vor fünf Jahren als Geselle zu uns ins Unternehmen. Bei seinem Engagement und seiner eigenständigen Arbeitsweise lag es für uns auf der Hand, ihn zu diesem Karriereschritt zu motivieren", erklärt Geschäftsführer Wagner seine Entscheidung näher.

Viel Zuspruch im Umfeld

In seinem persönlichen Umfeld erfuhr Michael Rossmann für sein Bildungsvorhaben von Anfang an viel Zuspruch. Während des Schulbesuchs sei der familiäre Rückhalt für ihn außerordentlich wichtig gewesen: "Denn ein solch umfangreiches Lernpensum neben einer Vollzeitbeschäftigung zu leisten, ist kein Selbstläufer." Die tatkräftige Hilfe seiner Familie und deren Rücksichtnahme, aber auch die phasenweise Freistellung von seiner regulären Arbeit seitens des Betriebes hätten ihm geholfen, diese große Anstrengung erfolgreich zu bewältigen.

"Wir investieren viel in die Personalentwicklung unserer Mitarbeitenden", knüpft Michael Wagner an. Über die zeitliche Komponente hinaus beteilige sich das Unternehmen zusätzlich an den mit dem Besuch der Meisterschule verbundenen Kosten. Neben Michael Rossmann habe das Unternehmen übrigens vor kurzem zwei weiteren Mitarbeitenden im jüngeren und im mittleren Alter zum Meistertitel verholfen. "Wesentlich für unsere Förderung war auch bei diesen beiden Kolleginnen und Kollegen, dass sie sich für die Qualifikation und die in Aussicht gestellte Karrierepersönlich einsetzen wollten", bestätigt der Unternehmer sein Eingangsstatement.

 

Meisterschulen des HBZ öffnen ihre Türen am 27. AprilHintergrund Unter dem Motto "Werden Sie Meister:in in Münster" öffnet das HBZ Münster am 27. April von 17 bis 19 Uhr seine Meisterlehrwerkstätten. Dann informieren Dozenten über Voraussetzungen, Finanzierungsmöglichkeiten und Ablauf der 29 Meisterschulen des Bildungszentrums der Handwerkskammer. Neben den Inhalten der Meisterschulen werden die finanziellen Fördermöglichkeiten durch das "Aufstiegs-BAföG" vorgestellt. Anschließend geht es in ausgewählte Lehrwerkstätten, wo es Gelegenheiten zu Austausch und authentischen Einblicken gibt. 
Kontakt Informationen und Anmeldung gibt es per Telefon unter 0251 705 4444. 
Internet Weitere Infos gibt es online hier.

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