Die Digitalisierung in Zusammenhängen sehen
Im Rahmen der Digitalwoche der Handwerkskammer Münster gaben Experten Tipps in neun unterschiedlichen Sessions.
Digitalisierung sollte immer in Zusammenhängen gesehen werden. Das hat gleich die erste von neun online-Sessions in der Digitalwoche der Handwerkskammer Münster Ende Oktober gezeigt. So berichtete Kristina Saturna von cookie.design (Soest), wie die sozialen Medien bei der Suche nach geeigneten Fachkräften unterstützen können. "Der Aufbau einer Arbeitgebermarke ist wichtig, aber auch ein langer Prozess", lautete eine ihrer Kernaussagen. Die digitale Kundenansprache sei gelebte Praxis. Erfolgreich sei eine Webseite aber nur, wenn Kunden und Suchmaschinen gleichermaßen interessiert seien. Barrierefreiheit der eigenen Webpräsenz sei eine große Herausforderung, die sich nach Webdesigner Ralf Hage (Rheine) lohne. "Am Ende gewinnt man nicht nur an Image, sondern erreicht auch eine neue Zielgruppe", war sein Credo. Die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Kundenansprache erforderten jedoch die strategische Verzahnung aller Kanäle und Möglichkeiten.
Jan Walden von oncliQ (Münster) gab den Hinweis, die eigene Webseite mit den genutzten relevanten Social-Media-Kanälen zu verbinden und durch Werbeanzeigen gezielt die Reichweite zu steigern. Einen Einblick in die Zukunft wagte Martin Kokoschinski vom Mittelstand-Digital-Zentrum Hamburg. Der Einsatz von Augmented Reality und Virtual Reality biete Potenzial für neue Geschäftsmodelle. Welche Technologie eingesetzt werde, hänge maßgeblich vom Anwendungszweck ab, wobei auch die gesundheitlichen Konsequenzen beim täglichen Tragen der Brillen zu beachten seien.
Neue Technologien für Handwerksbetriebe
Videoüberwachung erhöhe in vielen Unternehmen und auf Baustellen die Sicherheit und könne Diebstahl vorbeugen, erklärte Mario Seidel von Accellence Technolgie (Hannover). Der Einsatz unterliege aber strengen gesetzlichen Vorgaben. Er erläuterte, dass die Transparenzpflichten im Vergleich zum alten Bundesdatenschutzgesetz stark angestiegen seien. Damit Werkzeuge nicht verloren gingen, könnten diese mit digitalen Sender versehen werden. Eine GPS-Ortung der Geräte sei dann möglich. Mario Vaal von geoCapture (Hopsten) erläuterte, wie Werkzeug- und Fahrzeugortung in Echtzeit funktioniert und wie hiermit der Kundenservice besser koordiniert werden kann. Bereits im Einsatz hat Thomas Pollmeier von der Elektro Pollmeier die Technologie. Für ihn sei bei der Entscheidungsfindung wichtig gewesen, dass die Werkzeugortung unkompliziert ohne händisches Registrieren und Buchen möglich ist.
Mit dem Einsatz eines Dokumentenmanagementsystems kommen Handwerksunternehmen dem papierarmen Büro näher. Viele rechtliche Vorschriften zwingten fast schon zur Nutzung eines solchen Systems, erläuterte Detlef Deisler von Iquadrat (Wuppertal). Nach seiner Erfahrung könnten 70 Prozent des Ablageaufwandes und 90 Prozent des Suchaufwandes eingespart werden. Die Experten des Projektes BIMPUT demonstrierten, wie Building Information Modelling (BIM) die digitale Planung am Bau verändert. Alle Baubeteiligte erfassen hierbei ihre Informationen in dasselbe digitale Planungsmodell. Probleme und Kollisionen könnten so schon im Vorfeld erkannt und vermieden werden. In Zeiten gestörter Lieferketten müsse oftmals auf alternative Materialien zurückgegriffen werden. BIM erleichtere die Dokumentation auch für die Nutzungsphase des Gebäudes, habe das Projekt gezeigt.
Hintergrund und InfosHintergrund In der Online-Digitalwoche Münster informierten sich 272 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Trends, Innovation und Praxisanwendungen.
Infos Bei Fragen zur Digitalisierung können sich Handwerksbetriebe im Kammerbezirk an die Handwerkskammer Münster wenden. Tel.: 0209/ 38077-13; E-Mail: handwerkdigital@hwk-muenster.de. Hier gibt es weitere Infos auf der Seite der Handwerkskammer Münster. Hier geht es zur Website von Handwerk Digital.
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster
Text:
Vera von Dietlein /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben