Die Arbeitnehmervertreter im HWK-Vorstand – Vizepräsident Franz Wieching (2.v.l.), Heinz Börding (l.) und Dieter Eixler (r.) – begrüßten zur Arbeitnehmertagung auf Schloss Raesfeld den Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Nacke (2.v.r.). (Foto: © HWK Münster)

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Bildung für die digitale Zukunft entscheidend

Arbeitnehmertagung: Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit und die Attraktivität der Handwerksberufe standen im Fokus.

 "Im Fokus steht die Digitalisierung", stellte Vizepräsident Franz Wieching zu Beginn der Tagung auf Schloss Raesfeld klar: Die  Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung der Handwerkskammer Münster wollten wissen, wie sich die Arbeitsweise und Prozesse in Betrieben durch die Digitalisierung verändern. 

Die HWK-Berater Norbert Speier und Andreas Spiller stellten die Initiative Handwerk.digital von Kammer und Kreishandwerkerschaften vor, die bei der Digitalisierung unterstützt: Durch die Optimierung von Lagerung und Logistik könnten sich Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Das Handwerk der Zukunft sei digital: Roboter, 3D-Drucker und Drohnen gehörten zum Alltag. Jedoch zähle auch ein schnelles Internet zum Elixier der Digitalisierung.

Foto: © HWK Münster HWK-Präsident Hans Hund (2.v.l.) begrüßte die Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung
zur Betriebsbesichtigung.
Die Experten unterstrichen die große Rolle der Sicherheit: "IT-Sicherheit ist Chefsache", so ihr Fazit.  Wieching war die Fachkräftesicherung in der Digitalisierung wichtig.

Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz ergänzte: "Es dreht sich alles um Optimierung und Effizienz. Das macht auch etwas mit unseren Arbeitsplätzen und der Zusammenarbeit. Firmen werden sich auf Dauer anders organisieren." Dabei spiele auch die Qualifizierung eine große Rolle. Die anschließende Diskussion unterstrich, die Bedeutung von Weiterbildungen.  

Bei einem Besuch des Gebäudetechnikbetriebs Hans Hund in Bocholt konnten die Arbeitnehmervertreter sehen, wie Digitalisierung gelebt wird. HWK-Präsident Hans Hund gab Einblick in die vernetzten Prozesse, Veränderungen und Arbeitserleichterungen. 

Mehr Wertschätzung für die duale Ausbildung 

Zum Austausch über die mangelnde Wertschätzung der dualen Ausbildung in der Gesellschaft hatten die Arbeitnehmervertreter den Abgeordneten des Landtags Nordrhein-Westfalen, Dr. Stefan Nacke, eingeladen. Als Vorsitzender des Kolpingwerks des Landesverbandes NRW und als Vorsitzender des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW erklärte Nacke, dass Bildung nicht mit der Schule aufhören dürfe, sondern auch im Erwachsenenalter eine zentrale Rolle spiele.

Vielen jungen Menschen sei nicht bewusst, welche attraktiven Karrierechancen das Handwerk biete. Daher sei es wichtig das duale Ausbildungssystem im Handwerk zu stärken. Die Arbeitnehmervertreter waren sich einig, dass jeder Handwerker selbst in der Verantwortung stehe, handwerkliche Berufe zu bewerben und mehr ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rufen.

Nacke lobte die vorbildliche Integration von Geflüchteten und Migranten: "Das Handwerk ist eine Integrationsmaschine". Handwerksbetriebe schafften gute berufliche Perspektiven für zugewanderte Menschen und das solle auch zukünftig weiter vorangetrieben werden. 

Gesellschaftliches Engagement gefordert

Der Abgeordnete forderte mehr Engagement von allen gesellschaftlichen Gruppen und betonte "Demokratie ist heute nicht selbstverständlich, sondern muss von allen Generationen neu gelernt werden". Auch im Handwerk, in den Betrieben und auf der Baustelle sei es weiterhin wichtig, dass Arbeitnehmer regelmäßig politische Themen diskutierten und sich engagierten. 

Hintergrund: Die Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung der Handwerkskammer treffen sich jährlich zweimal zu Tagungen, um Zukunftsthemen des Handwerks zu erörtern. Das höchste Kammergremium besteht zu zwei Dritteln aus Vertretern der Arbeitgeber und zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern aus dem Kammerbezirk Münster.

Text: / handwerksblatt.de

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