Nachfolge: Bürokratie behindert das Handwerk
Zehntausende Handwerksunternehmer beschäftigen sich derzeit intensiv mit dem Thema Nachfolge. Ein großes Ärgernis ist für viele die Bürokratie.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Bürokratiewahnsinn im Handwerk
Die Creditreform hat Handwerksunternehmer zum Thema Nachfolge befragt. Demnach beschäftigt sich aktuell knapp die Hälfte von ihnen mit dem Rückzug aus dem Unternehmen oder hat den Übergabeprozess schon in Gang gesetzt.
Handwerksunternehmer, für die die Betriebsübergabe ein Thema ist, sind größtenteils zwischen 50 und 59 Jahre alt. Mehr als jeder Dritte ist 60 Jahre oder älter. Bei den älteren Betriebsinhabern hat der Übergabeprozess oftmals schon begonnen. Jüngere holen erst noch Rat und Informationen ein.
Übergabe in der Familie an erster Stelle
Bei gut einem Fünftel der Betriebe ist die Übergabe in den nächsten ein, zwei Jahren geplant. In den östlichen Bundesländern ist dies mit einem Anteil von 24,6 Prozent überdurchschnittlich hoch. Die meisten Betriebsinhaber im Handwerk wollen sich in drei bis zehn Jahren aus der Unternehmensführung zurückziehen. Die größte Bedeutung hat im Handwerk dabei die Übergabe innerhalb der Familie. Das ist bei 55 Prozent der Befragten der Fall.
Finanzielle Hilfe für Nachfolger-Suche wäre sinnvoll
Die Zeit drängt: In rund 42.000 Handwerksbetrieben in Deutschland ist der Inhaber bereits 60 Jahre oder älter. Für diese Unternehmen müssen schnellstmöglich Nachfolger gefunden werden. Hilfe von der Politik erwarten die Betriebe vor allem bei den bürokratischen Lasten (76,6 Prozent der Befragten). Der Papierkram würde den Generationswechsel sehr belasten.
Eine finanzielle Förderung von Betriebsübernahmen, die es in einigen Bundesländern gibt, ist aus Sicht des Handwerks sehr sinnvoll (31,9 Prozent der Befragten), um Nachfolger für das Handwerk zu gewinnen.
Quelle: Creditreform
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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