Jungmeister und Gründer Patrick Berkemeyer

Jungmeister und Gründer Patrick Berkemeyer (Foto: © Privat)

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"Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt"

Als einer der ersten Gründer aus dem Kammerbezirk hat Patrick Berkemeyer die neue Meistergründungsprämie beantragt

Jetzt fällt der Startschuss für Patrick Berkemeyers eigenes Dachdecker-Unternehmen in Dortmund. Der 27-Jährige wagt den Schritt in die Selbstständigkeit. Damit ist Berkemeyer einer der ersten Gründer im Bezirk der Handwerkskammer Dortmund, der die neu gefasste Meistergründungsprämie NRW beantragt hat: Sie wurde Anfang Februar von 7.500 auf bis zu 10.500 Euro erhöht. "Die Änderungen der Richtlinien, die im Februar vom Wirtschaftsministerium beschlossen wurden, sind ein großer Fortschritt für unsere Meistergründungen. Nicht nur wurde die Höhe der Prämie angepasst, sondern es wurden auch die Rahmenbedingungen der Beantragung deutlich vereinfacht", sagt HWK- Unternehmensberater Tobias Pütter. Er hatte Berkemeyer beraten.

Gründerprämie schon ab 12.000 Euro

Nun gibt es auch für Gründungen mit Gesamtausgaben von 12.000 Euro eine Förderung, bislang waren es 15.000 Euro. Die Prämie beträgt dann 70 Prozent der nachgewiesenen Gesamtausgaben, also zwischen 8.400 Euro und 10.500 Euro. Auch die nachzuweisende Zeit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung wurde reduziert: von 24 auf 12 Monate innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren. Pütter: "Die Konditionen für unsere Gründer haben sich deutlich verbessert."

Gründer Berkemeyer freut sich darüber, dass junge Menschen, die sich selbstständig machen möchten, finanziell mit solch einem Betrag unterstützt werden. Die Gewissheit, dass er das Geld in circa einem halben Jahr bekommen wird, gibt ihm gerade in der Anfangszeit des Unternehmens, in der er sein eigenes Einkommen erwirtschaften muss, ein Gefühl von Sicherheit. Damit könne er größere Werkzeug-Anschaffungen tätigen. Solche Investitionen würden in seinem Gewerk immer anfallen. Der Dachdeckermeister kann sich nichts Schöneres vorstellen, als immer an der frischen Luft zu sein und auf einem Balkon, auf dem Dach eines Einfamilienhauses oder in 30 Metern Höhe auf einem Kirchen- oder Industriedach zu arbeiten. "Es wird nie eintönig und man lernt nie aus", sagt er. "Die Arbeit macht einfach Spaß."

Berufsziel schon früh klar

Schon im Kindesalter verbrachte er viel Zeit auf der Baustelle, wo seine Eltern ein großes Haus errichteten. Viele seiner Familienmitglieder haben sich zudem im Handwerk selbstständig gemacht. "Da lag es für mich nahe, auch ins Handwerk zu gehen." In der zehnten Klasse absolvierte er ein Praktikum beim Dortmunder Dachdeckermeisterbetrieb Homrich & Heimer GbR. Das Fachabiturim metalltechnischen Bereich brach er nach einem Jahr ab. "Das war auch nicht wirklich mein Lieblingsbereich", gibt er zu. "Ich habe das nur gemacht, weil ich auf eine Ausbildung gewartet habe." Beim Unternehmen, in dem er bereits ein Praktikum absolviert hatte, bekam er schließlich einen Ausbildungsplatz. Nach der Ausbildung wurde er Geselle bei Homrich & Heimer GbR, vor fünf Jahren folgte dann der Meisterabschluss. Aus den Plänen, irgendwann in die Leitung der Firma einzusteigen, wurde schließlich doch nichts. Nach fast 11 Jahren trennten sich die Wege – im Guten. "Dann mache ich eben mein eigenes Ding", so Berkemeyer entschlossen. Den Weg dorthin hat er unter anderem mit Hilfe der HWK Dortmund bereits für sich geebnet. In Beratungsgesprächen informierte er sich darüber, welche Rechtsform für sein Unternehmen infrage kommt, über mögliche Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und den Businessplan.

Gründer mit 28 Jahren

Den Schritt in die Selbstständigkeit hat der Dachdeckermeister gern gewagt. Jetzt sei er handwerklich soweit und habe mit fast 28 das passende Alter, um zu gründen: "Jetzt kann ich richtig Vollgas geben." Entschieden hat er sich für eine Einzelgesellschaft. Einen Angestellten hat Berkemeyer schon. Das Lager seines Unternehmens wird in Berghofen, das Büro in Hörde sein. Für die Zukunft wünscht er sich, dass sein Unternehmen wächst und irgendwann zu einem etablierten Dachdeckerbetrieb in Dortmund wird. Er plant, zum 1. August den ersten Auszubildende in seinem Betrieb zu beschäftigen. "Ich möchte auch für die nachfolgenden Generationen einen Betrieb schaffen und feste Arbeitsplätze bieten", erklärt er. Ausstellungsräume und ein Kran stehen ebenfalls auf seiner Wunschliste. Den Fokus möchte er gerne auf die Dachbegrünung und nachhaltige Rohstoffe setzen. Im Bereich der Dämmung soll möglichst viel Holz zum Einsatz kommen: "Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt für uns alle, gerade auch im Handwerk."

 

Kontakt und Informationen Bei Fragen helfen bei der Handwerkskammer Dortmund Dr. Daniela Putsch, Betriebswirtschaftliche Beratung, Tel.: 02315493414, Mobil: 015146700571, E-Mail: daniela.putsch@hwk-do.de sowie Tobias Pütter, Betriebswirtschaftliche Beratung, Tel.: 02315493413, Mobil: 015146722138, E-Mail: tobias.puetter@hwk-do.de weiter.
Informationen zur Meistergründungsprämie NRW

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Text: / handwerksblatt.de

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