Die Ergebnisse der Herbstumfrage der Handwerkskammer der Pfalz zeigt, dass die Geschäftslage stabil bleibt. Schwieriger sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus. (Foto: © dolgachov/123RF.com)

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Geschäftslage im Handwerk bleibt stabil

Die Geschäftslage im Handwerk bleibt stabil, doch die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Seit Jahresmitte zeichnet sich eine erfreuliche Entwicklung im Kfz-Gewerbe ab.

2.500 repräsentativ ausgewählte Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk standen im Fokus der aktuellen Konjunkturumfrage. Gefragt wurde etwa zur gegenwärtigen und zukünftig erwarteten Geschäftslage, zur Umsatzentwicklung, zur Betriebsauslastung und zur Auftragslage. Ermittelt wurde außerdem der Geschäftsklimaindex als Frühindikator für die zukünftige Entwicklung.

Zusammenfassend hier die Befragungsergebnisse:

  • Die pfälzischen Handwerker beurteilen ihre Geschäftslage nach wie vor positiv. 62,5 Prozent sprechen von einer guten, 29,9 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage. Seit Jahresmitte zeigt sich auch im Kfz-Handwerk eine erfreulichere Entwicklung, wohingegen sich bei den Nahrungsmittelhandwerkern die Stimmung im Jahresverlauf etwas verschlechtert hat.
  • Als nach wie vor konstant erweist sich die hohe Nachfrage und damit die sehr gute Auftragslage. Branchenübergreifend müssen Kunden mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 10,1 Wochen rechnen, wenn sie einen Handwerker beauftragen. Von nahezu einem Drittel der Bau- und Ausbaubetriebe wird eine Auftragsreichweite von 12 Wochen und länger gemeldet. Nahezu unverändert ist auch die hohe Betriebsauslastung. Eine Kapazitätsauslastung von mehr als 80 Prozent meldeten 63,4 Prozent der Betriebe, insbesondere aus dem Bau- und Ausbausektor. Trotz witterungsbedingter Unsicherheiten gehen 86,6 Prozent der Betriebe von einer weiterhin komfortablen Nachfrage auch im 4. Quartal aus.
  • Im Vergleich zum Vorquartal weiterhin positiv zeigt sich die Umsatzentwicklung bei 80,1 Prozent der befragten Betriebe. Allerdings meldeten vereinzelte Branchen bereits eine Trendwende, insbesondere die handwerklichen Zulieferer für die Industrie. Auch bei den Gesundheitshandwerkern, den persönlichen Dienstleistern und bei den Betrieben des Kfz-Handwerks zeigt die Umsatzkurve im Jahresverlauf tendenziell nach unten.
  • Aus den Ergebnissen ist eine nahezu konstante Investitionsneigung der pfälzischen Handwerksbetriebe erkennbar.  Zukünftige Investitionstätigkeiten sind von Dreiviertel der Befragten geplant.
  • Der guten konjunkturellen Entwicklung folgend stiegen auch die Rohstoff- und Materialpreise. Von Preiserhöhungen der Lieferanten berichten 40,6 Prozent aller befragten Betriebe, allen voran im Nahrungsmittelhandwerk. Ausgehend von ihrer Marktposition planen etwa 25 Prozent der befragten Handwerksbetriebe, ihre gestiegenen Beschaffungspreise adäquat an ihre Endkunden weiter zu geben.
  • Unverändert kritisch wird die nach wie vor angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt betrachtet. Der durchgehend hohe Beschäftigungsgrad macht den Fach- und Hilfskräftemangel in vielen Betrieben auch weiterhin spürbar. Als erfreulich kann jedoch bewertet werden, dass 85 Prozent der Befragten ihren Personalstamm mindestens konstant halten konnten. Einzig im Nahrungsmittelhandwerk gaben ca. ein Drittel der Befragten an, Personal verloren zu haben. Entsprechende Anstrengungen zur Gewinnung fehlender Fachkräfte werden von 18,8 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker und branchenübergreifend von 12,8 Prozent der Betriebe angekündigt.
  • Die grundlegende Stimmung im pfälzischen Handwerk ist positiv. Fast 90 Prozent gehen von einer weiterhin mindestens gleichbleibenden Wirtschaftslage aus. Aussichten einer mindestens gleichbleibenden Konjunktur nach Branchen:  Bau 94,7 Prozent, Ausbau 91,6 Prozent, Handwerke für den gewerblichen Bedarf 81,4 Prozent, Kfz-Betriebe 89,4 Prozent, Nahrungsmittelhandwerker 87,5 Prozent, Gesundheitshandwerker 100 Prozent, personenbezogene Dienstleister 89,6 Prozent.
  • Der Geschäftsklimaindikator, der das Verhältnis zwischen aktueller Geschäftslage und Erwartung darstellt, und somit als Frühindikator für die zukünftige Entwicklung dient, ist in diesem Quartal um 13 Punkte gegenüber dem Vorquartal gefallen. Mit 128 Punkten entspricht der Indikator aber immer noch dem Wert vom Herbst 2018 und bleibt damit auf überdurchschnittlichem Niveau. Das Handwerk blickt, trotz zunehmender Arbeitsmarkt- und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten, also immer noch optimistisch in die Zukunft.

 

Hintergrund: Die nächste Konjunkturumfrage findet im Frühjahr 2020 statt. Wie gewohnt werden wir dann über die wichtigsten Konjunkturindikatoren informieren.

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Text: / handwerksblatt.de

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