Zwölf Milliarden Euro Fördermittel von der NRW.Bank
Die NRW.Bank hat 2021 zwölf Milliarden Euro Fördermittel vergeben. Das ist das zweitbeste Förderergebnis in der Geschichte der Förderbank. Stark zurückgegangen ist die Nachfrage nach Corona-Hilfen.
Die NRW.Bank hat im zweiten Pandemie-Jahr 2021 Fördermittel in Höhe von zwölf Milliarden Euro vergeben. Die Förderbank des Landes erzielte damit das zweithöchste Förderergebnis in ihrer Geschichte. Und das trotz eines Rückgangs in Höhe von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Grund für den Rückgang sei die sinkende Nachfrage nach Corona-Hilfen gewesen. Während die Förderbank 2020 noch 3,9 Milliarden Euro Corona-Hilfen vergeben hatte, waren es 2021 nur noch 905,4 Millionen Euro. "Das ist im Grund eine gute Nachricht", sagte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank im Rahmen des Jahrespressegesprächs. Verbunden mit der Hochwasserkatastrophe im Juli und der Sperrung der Sauerlandlinie A45 sei die NRW.Bank auch 2021 nicht nur Förderbank, sondern auch Krisenhelfer gewesen.
Die Auswirkungen von Corona würden nun langsam nachlassen. "Zumindest in puncto Förderung scheint die Krise überwunden. Das gibt uns Gelegenheit, wieder stärker in die Zukunft zu blicken", so Forst weiter.
Transformationsprozesse in der Wirtschaft unterstützen
In Zukunft gehe es darum, Transformationsprozesse in der Wirtschaft, etwa die Digitalisierung und andere Innovationsvorhaben, und die kommunale Infrastruktur zu unterstützen. Um Investitionen in die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu erleichtern, habe die NRW.Bank Anfang 2021 negative Zinsen im programmbasierten, kommunalen Direktgeschäft eingeführt. Im Juni 2021 folgte dann die Einführung negativer Bankeneinstände im Hausbankenverfahren – der Kunde kann hierdurch Förderkredite ab einem Zinssatz von 0,01 Prozent erhalten.
"Hierdurch ist es uns gelungen, trotz des Niedrigzinsumfelds stärkere Förderanreize in den Transformationsthemen zu setzen und so Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit anzustoßen", so Forst.
Nachfrage nach Corona-Hilfen stark gesunken
Insgesamt hat die NRW.Bank Unternehmen und Gründer mit vier Milliarden Euro unterstützt, deutlich weniger als im ersten Corona-Jahr 2020. Dieser Rückgang sei auf die gesunkenen Corona-Hilfen zurückzuführen. Während es 2020 noch 3,5 Milliarden Euro waren, wurden 2021 nur noch 898,3 Millionen Euro neu zugesagt. Das entspreche einem Minus von 75 Prozent.
Erfreulich sei die Nachfrage im Programm NRW.Bank.Digitalisierung und Innovation gewesen. Das Neuzusagevolumen in dem Programm stieg durch stärkere Förderimpulse um 18 Prozent auf 152,2 Millionen Euro (Vorjahr: 129,1 Millionen Euro). Ein Rekordniveau erreichte zudem das Beteiligungsgeschäft.
Beim wichtigen Bereich der Wohnraumförderung gab es Neuzusagen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Dies bewegte sich auf Vorjahresniveau. Insbesondere die Programme im Bereich Energiewende und Umweltschutz wurden 2021 stark nachgefragt: Hier habe die Bank zwei Milliarden Euro vergeben, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, hieß es.
Im dritten Förderfeld Infrastruktur/Kommunen hat die NRW.Bank im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Euro vergeben, 42 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für den starken Rückgang sei auch hier die gesunkene Nachfrage nach Corona-Hilfen gewesen. Außerdem gab es 2020 eine Sonderförderung in Höhe von 1,6 Milliarden Euro über das Programm NRW.Bank.Grüne Emscher-Lippe. Auch das Programm NRW.Bank.Gute Schule 2020 war ausgelaufen.
Stark nachgefragt wurde 2021 das Programm NRW.Bank.Energieinfrastruktur mit einem Neuzusagevolumen in Höhe von 672,4 Millionen Euro, 36 Prozent mehr als 2020.
164 Millionen für Aufräumarbeiten und Wiederaufbau
In Folge der schweren Unwetter in NRW hat die NRW.Bank über alle Förderfelder hinweg Förderkredite in Höhe von 164 Millionen Euro für Aufräumarbeiten und Wiederaufbau vergeben, davon 152 Millionen an die Kommunen und acht Millionen an Unternehmen. Die betroffenen Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen erhielten stark zinsvergünstigte Darlehen. Unternehmen konnten zudem von einem Tilgungsnachlass in Höhe von 20 Prozent profitieren.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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