Bei der Montage, aber auch bei der Instandhaltung von Photovoltaikanlagen, besteht die Gefahr von Absturz und Durchsturz, so die BG BAU. "Und es besteht das Risiko eines elektrischen Schlags beziehungsweise eines Lichtbogens."

Handwerkerinnen und Handwerker, die Solaranlagen montieren und reparieren, müssen die Gefahren kennen und wissen, wie sie sich schützen. Dabei hilft die Vereinbarung. (Foto: © Arge Medien im ZVSHK)

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Sichere Montage von Photovoltaik-Anlagen: Neue Richtlinien

Betriebsführung

Neue Richtlinien schützen Handwerker vor Abstürzen und Stromschlägen. Elektriker und Dachdecker haben die Vereinbarung im März mit den Berufsgenossenschaften getroffen. Neu dabei ist das SHK-Handwerk für die Klempner.

Bei der Montage und Instandhaltung von Photovoltaikanlagen besteht Absturzgefahr, so die BG BAU. "Und es besteht das Risiko eines elektrischen Schlags beziehungsweise eines Lichtbogens." Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) beteiligt sich deshalb an einer Branchenvereinigung für die sichere Montage von Photovoltaik-Anlagen.

Die bereits im März 2024 vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der Berufsgenossenschaften BG BAU und BG ETEM getroffene Vereinbarung wurde geschaffen, um den Arbeitsschutz bei der Montage von PV-Anlagen zu verbessern. Die Branchenvertreter bezeichneten ihre Vereinbarung als einen "Meilenstein für die Sicherheit und Qualität in der Installation von Photovoltaikanlagen".

Zum Beispiel gilt für alle Gewerke - Elektriker, Dachdecker und Klempner: An PV-Anlagen auf Dächern darf nur gearbeitet werden, wenn Absturzsicherungen wie Arbeits- und Schutzgerüste vorhanden sind.

 

Wichtige Bestandteile der Vereinbarung sind unter anderem:

  • eine Musterarbeitsanweisung für die Benutzung von Arbeits- und Schutzgerüsten,
  • Muster für Nachunternehmerverträge für die Zusammenarbeit mit einem Elektrohandwerksunternehmen, das eine Verantwortliche Elektrofachkraft stellt,
  • sowie Schulungsanforderungen für eine elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) für PV-Anlagen.

Diese Schulungen seien notwendig, um sicherzustellen, dass die Fachkräfte die erforderlichen Kenntnisse für elektrotechnische Arbeiten bei der Montage von PV-Modulen besitzen. Der ZVSHK bietet entsprechende Schulungen an, oft in Zusammenarbeit mit den Bildungszentren der Elektrohandwerke. 

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Fortbildungskurse für das Klempner-Handwerk sollen zukünftig unter anderem in Kooperation mit den Bildungseinrichtungen der Elektrohandwerke angeboten werden.

Stimmen aus den Verbänden und Berufsgenossenschaften:

Unterzeichnung der Vereinbarung zur sicheren Installation von Photovoltaikanlagen – v.l.n.r. Michael Kirsch, Hauptgeschäftsführer BG BAU, Dirk Bollwerk, ZVDH-Präsident, Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer ZVDH im März 2024. Foto: © Thomas Plettenberg - GHMUnterzeichnung der Vereinbarung zur sicheren Installation von Photovoltaikanlagen – v.l.n.r. Michael Kirsch, Hauptgeschäftsführer BG BAU, Dirk Bollwerk, ZVDH-Präsident, Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer ZVDH im März 2024. Foto: © Thomas Plettenberg - GHM

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert betont, dass klimafreundliche Heizsysteme häufig mit PV- oder Solarthermieanlagen kombiniert werden und es daher entscheidend sei, die Sicherheit der Mitarbeitenden in den SHK-Betrieben zu gewährleisten.

Der Präsident des ZVEH, Stefan Ehinger, sagt: "Die Elektrofachkraft eines Elektrohandwerksbetriebes unterstützt die Partnergewerke bei den elektrotechnischen Arbeiten an der elektrischen Anlage. Als Klimahandwerke stellen wir damit sicher, dass wir arbeitsteilig und damit effizient PV-Anlagen errichten und dass zugleich die Sicherheit beim PV-Rollout nicht zu kurz kommt."

ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk ergänzt: "Die Installation von Photovoltaik-Anlagen wird durch die Vereinbarung sicherer. Wir begrüßen es, dass die Anforderungen nun in gleicher Weise auch für das Klempner-Handwerk gelten."

Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM, weist darauf hin, dass PV-Anlagen auf hochgelegenen Flächen installiert werden, was das Risiko von Abstürzen und elektrischen Unfällen erhöht. Die Vereinbarung verlange daher eine Absturzsicherung und den Einsatz von Arbeits- und Schutzgerüsten.

Michael Kirsch, Hauptgeschäftsführer der BG BAU sagt: "Die Vereinbarung sorgt dafür, dass für alle Gewerke derselbe Grundsatz gilt: Wer eine PV-Anlage aufs Dach bringen will, braucht eine Absturzsicherung. Arbeits- und Schutzgerüste sind dafür das Mittel der Wahl, denn sie bieten das höchste Maß an Sicherheit vor tiefen Abstürzen der Handwerkerinnen und Handwerker."

Zur Themenseite Solaranlagen der BG BAU 

Zugleich lege die Vereinbarung fest, dass auch Dachdecker- und Klempnerbetriebe elektrotechnische Arbeiten durchführen können, wenn sie im Vorfeld entsprechend geschult wurden."

Damit werde der Sicherheitsstandard für die Installation von Photovoltaik-Anlagen in mehreren Gewerken erhöht.

Quellen: ZVSHK / ZVEH / ZVDH / BG ETEM / BG BAU

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Text: / handwerksblatt.de

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