Unternehmen, die mit anderen Unternehmen Geschäfte machen, müssen neuerdings länger auf ihr Geld warten. Besonders lange dauert es im Baugewerbe, bis die Rechnung bezahlt wird.
Im ersten Halbjahr 2016 mussten Betriebe, die Lieferungen und Leistungen an andere Unternehmen erbringen, länger auf ihr Geld warten: 9,96 Tage dauerte der Zahlungsverzug im zweiten Halbjahr 2015, im ersten Halbjahr waren es bereits 10,45 Tage. Das ergab die halbjährliche Auswertung des Creditreforms Debitorenregisters.
Der Anstieg des Zahlungsverzugs belastet die Liquidität des Unternehmens, das die Waren liefert oder Leistungen erbringt, da Aufträge über eine längere Zeit vorfinanziert werden müssen. Das Baugewerbe zahlte seine Rechnungen erneut so spät wie kein anderer Wirtschaftsbereich – im Durchschnitt 17,15 Tage nach Ablauf der Zahlungsfrist (zweites Halbjahr 2015: 15,83 Tage).
Gegen den Trend hat sich die Lage übrigens in einigen Branchen entwickelt:
in der Metall- und Elektrobranche ( von 9,62 auf 9,56 Tage),
bei den Dienstleistungen für den privaten Bedarf (von 13,99 auf 13,77 Tage) und im
Einzelhandel (von 10,16 auf 9,66 Tage).
Die Auswertung der Creditreform zeigt auch, dass zwischen den Unternehmen längere Zahlungsziele vereinbart wurden, im zweiten Halbjahr waren es durchschnittlich 30,82 Tage, im ersten Halbjahr 31,52 Tage. Wenn Kunden das Zahlungsziel nicht einhalten, verstreichen insgesamt im Durchschnitt 41,97 Tage, bis die Forderung letztlich realisiert wird, besonders lange dauert es im Baugewerbe (47,58 Tage), im Konsumgüter-Bereich sind es nur 33,72 Tage.
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