Energiespartipps für den Betrieb
Weniger Strom oder Wasser zu verbrauchen, tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch der Betriebskasse. So können Sie sparen!
Jede eingesparte Kilowattstunde Strom und jeder unverbrauchte Liter Wasser tun nicht nur der Umwelt gut, sondern auch der Betriebskasse. Oft sind es nur einzelne, kleine Cent-Beträge, die über ein Jahr gesehen aber zu einer beträchtlichen Summe anwachsen. Durch den bewussten Umgang mit Energie und Wasser sparen Betriebe ganz leicht mehrere Hundert Euro pro Jahr, ohne Abstriche am gewohnten Komfort zu machen. Hier einige Tipps!
Heizung
Manche mögen’s heiß – und wundern sich dann über hohe Heizkosten. Gerade in der kalten Jahreszeit steht in vielen Büros das Thermostat auf weit über 20 Grad. Doch zu hohe Raumtemperaturen sind nicht nur ungesund und steigern die Gefahr von Erkältungen, sondern kosten auch unnötig Energie. Schon durch eine Absenkung der Raumtemperatur um zwei Grad Celsius kann man rund 14 Prozent der gesamten Heizkosten im Jahr sparen. Als ideale Raumtemperatur für den Arbeitsbereich gelten 20 Grad, für Flure 18 Grad. Während der Nachtstunden sollte die Temperatur in allen Räumen um drei Grad abgesenkt werden.
Vorhänge und Rollläden
Wer nachts alle Rollläden und Vorhänge zuzieht, spart bis zu sechs Prozent an Heizkosten. Das Anbringen von extra schweren Vorhängen im Winter vor allen Fenstern spart sogar bis zu zehn Prozent. Zum Lüften sollte man nicht den ganzen Tag das Fenster gekippt lassen, sondern hin und wieder fünf Minuten lang stoßlüften.
Luftfeuchtigkeit
Nicht nur von der Heizung, sondern vor allem von der Luftfeuchtigkeit hängt das Wohlgefühl ab – und darin liegt noch einmal ein beträchtliches Energiesparpotenzial. So fühlt der Körper sich mit 30 Prozent Luftfeuchtigkeit erst bei etwa 23 Grad wohl, Temperaturen darunter werden als zu kalt empfunden. Erhöht man die Luftfeuchtigkeit auf 60 Prozent, reichen 20 Grad. Eine noch höhere Luftfeuchtigkeit ist nicht empfehlenswert, deshalb sollte die Feuchtigkeit der Luft mit einem Hygrometer überwacht werden. Durch Tonschalen mit Wasser, die nahe an Wärmequellen platziert werden, oder mit Verdunstern, die an die Heizung gehängt werden, lässt sich leicht eine optimale Luftfeuchtigkeit erreichen. Sparpotenzial: Bis zu 20 Prozent Energiekosten.
Computer
Flache TFT-Monitore brauchen nur halb so viel Energie wie herkömmliche Röhrenmonitore. Über den Computer kann zusätzlich der sogenannte "Monitor-Schlafmodus" aktiviert werden: Dann schaltet sich der Monitor automatisch zum Beispiel nach 15 Minuten ab, wenn mit dem PC nicht gearbeitet wird. Dadurch lassen sich bis zu 60 Prozent Strom sparen. Natürlich kann man den Monitor auch per Hand bei Pausen bewusst ausschalten. Der Computer selbst besitzt ebenfalls eine Stromsparfunktion, die nach einiger Zeit alle stromfressenden Komponenten wie rotierende Festplatten nach und nach abschaltet.
Beleuchtung
Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) sind genauso hell wie herkömmliche Glühlampen und verbrauchen bei gleicher Helligkeit bis zu 80 Prozent weniger Strom. Zudem ist ihre Lebensdauer bis zu achtmal länger. So kann mit der Zeit ein Mehrfaches des höheren Kaufpreises eingespart werden. Für die Anschaffungs- und Stromkosten einer normalen 100-Watt-Glühlampe bei einer Brenndauer von 8.000 Stunden zahlt man rund 160 Euro, während eine entsprechende Energiesparlampe mit nur 43 Euro zu Buche schlägt. Wer darüber hinaus auf sogenannte "Deckenfluter" verzichtet und stattdessen alle Arbeitsflächen gezielt ausleuchtet, kann noch einmal bis zu 50 Prozent seiner Lichtkosten sparen.
Unterhaltungselektronik
Viele Unterhaltungsgeräte im Betrieb wie Videorekorder, CD-Player und Fernseher besitzen keinen Abschaltknopf, sondern stehen immer auf "Stand-by". So kann man sie zwar jederzeit bequem per Fernbedienung einschalten, die Geräte fressen aber auch kräftig Strom: Pro Jahr und Gerät kostet dies bis zu 18 Euro. Deshalb sollte man sich eine Steckerleiste mit "Aus"-Knopf besorgen, so dass alle Geräte zusammen abgeschaltet werden können. Auch der gelegentliche Dauerbetrieb von Geräten, die man gerade gar nicht benutzt – Fernseher, Radio, Computer –, ist teuer: Kleine Unternehmen können durch eine bewusste Benutzung aller Geräte zusätzlich mindestens 75 Euro im Jahr sparen.
Toilette
Viele Toiletten haben eine Stopp- oder Spar-Taste, mit deren Hilfe weniger Wasser durch den Abfluss gespült wird – aber immer noch genug für die "kleinen Geschäfte". Eine vierköpfiges Büro kann so im Jahr 35.000 Liter Wasser sparen – dies entspricht der Wassermenge von rund 240-mal baden.
Kühlen
Zum Frischhalten von Lebensmittel im Betriebskühlschrank genügen rund sechs Grad Celsius. Wer die Temperatur im Kühlschrank noch weiter herunterschraubt, braucht pro Grad weniger rund zehn Prozent mehr Energie. Mit einem einfachen Thermometer lässt sich die Temperatur im Kühlschrank leicht überprüfen. Warme Speisen sollte man immer erst abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden.
Firmenwagen
Am benzin- und umweltschonendsten gelten vorausschauendes Fahren ohne unnötige Bremsvorgänge und Beschleunigungen sowie frühes Hochschalten bei 2.000 Umdrehungen.
Inspektionen
Durch regelmäßige Motorinspektionen lassen sich viel Benzin und Geld sparen: Sind die Zündkerzen ölig oder geht der Motor öfter aus, dann sind Vergaser und Einspritzanlage nicht korrekt eingestellt. Dies kostet bis zu 20 Prozent mehr Treibstoff. Viel Benzin schluckt auch eine fehlerhaft eingestellte Startautomatik. Dadurch kann der Benzinverbrauch leicht doppelt so hoch liegen. Warnzeichen sollten sein, wenn der Motor noch längere Zeit nach dem Start im Leerlauf mit hoher Drehzahl läuft. Auch ein verschmutzter Luftfilter führt zu einem Mehrverbrauch von Benzin – bis zu zehn Prozent.
Text:
Thomas Busch /
handwerksblatt.de
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