Digitale Messsysteme helfen beim Energiesparen.

Digitale Messsysteme helfen beim Energiesparen. (Foto: © Alexander Raths/123RF.com)

Vorlesen:

Energie-Agentur will zum Einbau digitaler Thermostate verpflichten

Die Deutsche Energie-Agentur fordert eine gesetzliche Pflicht für Hauseigentümer, digitale Heizkörperthermostate und Messsysteme einzubauen. Energie-Einsparungen von mehr als 10 Prozent seien so möglich.

Deutschland muss Energie sparen und diskutiert, wie das am besten gelingen soll. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) fordert eine gesetzliche Pflicht für Hauseigentümer, digitale Heizkörperthermostate zu installieren. "Digitale Thermostate und Messsysteme müssen in einer konzertierten Aktion massiv in den Einsatz gebracht werden", sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dena. Die drohende Krise bei der Gasversorgung erfordere unverzügliches Handeln, damit in der nächsten Heizperiode ausreichend Haushalte versorgt seien.

Die Dena schätzt das Einsparpotenzial der digitalen Thermostate und Messsysteme auf über 10 Prozent. "Der Schlüssel für erhebliche Einsparungen bei der Heizenergie heißt Transparenz. Die Technologien sind vorhanden", erklärte der Dena-Chef. "Die Kosten für Anschaffung, Einbau und Nutzung von Heizkörperthermostaten dürfen nicht auf die Mieter und Nutzer abgewälzt werden, sie müssen von den Eigentümern getragen werden." Dazu sollten Hauseigentümer und Betreiber von Heizsystemen gesetzlich verpflichtet werden. Eigentum verpflichte, betonte Kuhlmann, das gelte auch für Klimaschutz und Versorgungssicherheit.

Begleitendes Förderprogramm vorgeschlagen

Begleitet werden könnte dies – so Kuhlmanns Idee – von einem abschmelzenden Förderprogramm, das bis zum 31. Dezember 2022 die Hälfte der Anschaffungskosten, im Jahr 2023 dann 25 Prozent tragen solle. Ab dem dritten Jahr könnte eine über drei Jahre ansteigende Strafe für Eigentümer eingeführt werden, die den Druck erhöhe und die Umsetzung beschleunige. Wichtig sei aber auch, dass Marktakteure eine derartige Verpflichtung in einer Krisensituation nicht zu marktunüblichen Preissteigerungen, also Mitnahmeeffekten, nutzten, betonte der Dena-Chef. 

Absenkung der Temperatur in öffentlichen Einrichtungen statt in Mietwohnungen

Zur Debatte um eine gesetzlich verordnete Temperaturabsenkung in Mietwohnungen erklärte Kuhlmann: "Eine gesetzlich verankerte Absenkung der Temperatur in Mietwohnungen sehen wir äußerst kritisch. Auseinandersetzungen mit dem Vermieter um die Einhaltung der Heizungstemperatur sind schon heute ein großes Ärgernis für Mieter und Familien. Ein solcher Vorschlag ist verbraucherfeindlich und schadet der Akzeptanz und damit dem Gelingen der Energiewende."

Das könnte Sie auch interessieren:

Für möglich, sinnvoll und technisch umsetzbar hält er dagegen eine gesetzlich vorgegebene Temperaturabsenkung in öffentlichen Einrichtungen, Verwaltungen, im Freizeitbereich oder im Handel. Überall dort, wo Temperaturen zentral eingestellt und gesteuert werden. "Allerdings müssen auch hier technische Aspekte und soziale Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Die Dena wird diesen Vorschlag im Rahmen ihres Mitwirkens an der kürzlich vorgestellten Energiewechsel-Kampagne des Bundeswirtschaftsministeriums einbringen", ergänzte Kuhlmann.

Intelligente Messsysteme Smart Meter können jetzt eingebaut werden! > Hier mehr lesen!DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: