Allein die Preise für Nadelschnittholz liegen mehr als 110 Prozent über denen von 2020 und haben sich in den letzten Wochen noch einmal um 14 Prozent erhöht. (Foto: © ginasanders/123RF.com)

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Baumaterial weiter knapp - Preise steigen enorm

Betriebsführung

Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Baumaterialien und teilweise um 110 Prozent steigende Rohstoffpreise belasten das Baugewerbe und dessen Kunden.

Wer gerade baut, oder einen Umbau in Haus und Wohnung anstehen hat, spürt die starken Preisanstiege bei Baustoffen empfindlich. Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes gibt es bei wichtigen Bauprodukten wie Holz, Kunststoffe und Stahl zudem weiterhin keine Entwarnung.

Diese Entwicklung bereitet auch dem Bauhandwerk Sorge. "Vorhandene Lieferschwierigkeiten bei anhaltend hoher Nachfrage quer durch die Branchen treiben weiter die Preise," sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbes.

Die Preise für Schnittholz liegen demnach um über 110 Prozent über dem Vorjahreswert und haben sich gegenüber dem Vormonat noch einmal um 14 Prozent erhöht. Auch bei Betonstahl haben sich die Preise um 82 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert und noch einmal um etwa elf Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht.

Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 32,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 52,3 Prozent höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 23,2 Prozent mehr.

Auch Kunststoffe liegen im Bereich von 30 Prozent bis 40 Prozent über den Werten von 2020, stagnieren allerdings zurzeit.

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Hohe Nachfrage und Versorgungsprobleme

Gerda Gladis-Dörr vom Statistischen Bundesamt nennt als Hauptgründe für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise die hohe Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen. "Bei den Stahlpreisen kamen zusätzlich kräftige Preissteigerungen für Eisenerzimporte hinzu. Diese stiegen von Juni 2020 bis Juni 2021 um 97 Prozent und haben sich damit fast verdoppelt."

Bemerkenswerte Entwicklung bei Bitumen und Asphaltmischgut

ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Foto: © ZDBZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Foto: © ZDB

Bemerkenswert bleibe das Auseinanderdriften der Entwicklung bei Bitumen einerseits und Asphaltmischgut andererseits, berichtet das Baugewerbe: Bei Bitumen hätten sich die Preise zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent erhöht, gegenüber dem Vormonat noch einmal um fast sechs Prozent.

Bei Asphaltmischgut zeige sich weiter eine Stagnation, sowohl im Vergleich zum Vorjahr (plus 1,4 Prozent ) als auch zum Vormonat (minus 0,2 Prozent).

"Offensichtlich grenzt der Wettbewerb der Mischgutanlagen einen Preisauftrieb beim Asphalt ein. Zudem ist Bitumen nur ein (geringer) Bestandteil des Mischgutes. Auf der anderen Seite berichten unsere Unternehmen weiterhin von fehlenden Aufträgen im Straßenbau, auch auf den Autobahnen," erklärt Pakleppa.

Moderat sei die Preisentwicklung wiederum bei den mineralischen Baustoffen. Diese sind nur um zwei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und stagnieren zurzeit. "Das dürfte daran liegen, das sich hierbei überwiegend um heimische Baustoffe handelt", berichtet der Verband.

Hoffen auf eine Beruhigung der Lage im Herbst und Winter

Nicht nur die Preisentwicklung ist das Problem. Fast die Hälfte der Bauunternehmen hat nach wie vor Lieferschwierigkeiten bei Holz und Kunststoffe, bei Stahl sind es über 70 Prozent der Unternehmen.

Das Problem der steigenden Einkaufspreise bei Material trifft fast jedes Bauunternehmen. Mehr als  70 Prozent der Unternehmen des Baugewerbes planen daher die Weitergabe von Preiserhöhungen an die Kunden. Das hat eine Umfrage des DIHK ergeben, die im Handelsblatt zitiert wird. "Wir hoffen weiterhin, dass sich die Lage bei Holz, Stahl und Kunststoffen im Jahresverlauf weiter beruhigt," so Pakleppa.

Quellen: ZDB; Destatis

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Text: / handwerksblatt.de

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