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HWK Trier | Januar 2025
German Design Award für Eva Schäfer-Simon
Für ihre "echt-es" JOIN-Kollektion hat die Goldschmiedin Eva Schäfer-Simon aus Bitburg einen der renommiertesten Preise im Bereich Design erhalten.
In binnenkonjunkturabhängigen Branchen, wie dem Baugewerbe und dem Handel, sind die Insolvenzzahlen weiter rückläufig. (Foto: © Creditreform)
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Dezember 2019
Der seit zehn Jahren andauernde Rückgang der Unternehmensinsolvenzen ist ausgebremst. Trotzdem liegt die Zahl der Firmenpleiten 2019 auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Besonders gefährdet sind kleine und junge Unternehmen.
Die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland schlägt sich jetzt auch in den Zahlen der Unternehmensinsolvenzen nieder. Der seit Jahren andauernde Rückgang ist gestoppt. 19.400 Unternehmen mussten im Jahr 2019 Insolvenz anmelden, fast genauso viele wie im Vorjahr. In den Jahren zuvor waren die Insolvenzzahlen stärker rückläufig.
Sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern hätten die wirtschaftlich sehr guten Jahre ab 2010 – trotz der aktuellen Eintrübungen – spürbar positive Nachwirkungen im Insolvenzgeschehen, meldet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform .
Bei den privaten Verbrauchern schwächte sich der Rückgang der Insolvenzen laut Creditreform deutlicher ab. 65.700 Verbraucherinsolvenzen wurden 2019 registriert. Trotz des weniger starken Rückgangs im Vergleich zu den Vorjahren sei das immer noch ist der niedrigste Wert seit 15 Jahren.
2019 gab es zahlreiche größere Insolvenzen. Dadurch legten die Schäden für die Gläubiger um 3,4 Milliarden Euro auf insgesamt 23,5 Milliarden Euro zu. Die durchschnittliche Schadenssumme für die Insolvenzgläubiger – dazu zählen beispielsweise Banken, Lieferanten und sonstige Kreditgeber – stieg auf 856.000 Euro je Insolvenzfall.
Zu einem Anstieg kam es auch bei den Arbeitsplatzverlusten durch Insolvenz. Etwa 218.000 Stellen sind infolge einer Insolvenz bedroht oder schon weggefallen. 2018 waren das 198.000.
2019 ist es mit einem Plus von 6,6 Prozent zu einem spürbaren Anstieg der Insolvenzen im Verarbeitenden Gewerbe gekommen. "Dabei dürfte sich die anhaltende Schwäche der Industrie bemerkbar machen", berichtet Creditrreform. Auch mittlere Unternehmen als Zulieferer der "Großen" würden zunehmend in Mitleidenschaft gezogen und spüren die Auswirkungen.
In den stärker binnenkonjunkturabhängigen Branchen, wie dem Baugewerbe (minus 2,8 Prozent) und dem Handel (minus 2,9 Prozent), entwickelten sich die Insolvenzzahlen dagegen weiter rückläufig.
Im Dienstleistungsgewerbe gab es einen leichten Anstieg von plus 0,9 Prozent.
Auch wenn sie in der Presse am prominentesten sind, ist der Anteil von Großunternehmen am gesamten Insolvenzgeschehen weiter gering. Unternehmen mit 51 bis 100 Beschäftigten machten laut Creditreform nach wie vor geringen Teil der Insolvenzen aus (2019: 1,1 Prozent; 2018: 0,9 Prozent). In 0,8 Prozent aller Fälle hatte das Unternehmen mehr als 100 Beschäftigte.
Die Insolvenz, die 2019 am meisten Furore machte,war der Einbruch des Reisekonzerns Thomas Cook mit etwa 4.200 Beschäftigten. Getroffen hat es aber auch die Modekette Gerry Weber mit weltweit 6.000 Mitarbeitern und den Krankenhausbetreiber ViaSalus. Dort waren 2.900 Beschäftigte betroffen. Die "Unser Heimatbäcker GmbH" , eine der größten deutschen Bäckereiketten, musste imJanuar Insolvenz anmelden.
Den größten Anteil am Insolvenzgeschehen haben aber nach wie vor Unternehmen mit höchstens fünf Beschäftigten (81,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr (83,2 Prozent) habe sich der Anteil dieser Kleinunternehmen am Insolvenzgeschehen jedoch verringert.
In der Mehrzahl (52 Prozent) waren es junge Unternehmen im Alter von bis zu zehn Jahren, die Insolvenz anmelden mussten. Der Anteil von älteren und bereits etablierten Unternehmen, die länger als 20 Jahre am Markt sind, hat laut der Creditreform-Analyse 2019 leicht zugenommen (von 20,4 auf 20,7 Prozent).
Quelle: Creditreform Neuss
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