Das Nationalmuseum Picasso-Paris befindet sich im Herzen des historischen Pariser Viertels Marais im Hôtel Salé.

Das Nationalmuseum Picasso-Paris befindet sich im Herzen des historischen Pariser Viertels Marais im Hôtel Salé. (Foto: © Chloé Vollmer-Lo/Voyez-Vous)

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"Die 'entartete' Kunst" im Picasso-Museum in Paris

Panorama

Vom 18. Februar bis zum 25. Mai 2025 zeigt das Musée national Picasso-Paris seine neue Sonderausstellung "Die 'entartete' Kunst: Der Prozess gegen die moderne Kunst während des Nationalsozialismus".

Im Herzen des historischen Pariser Viertels Marais, im Hôtel Salé, befindet sich das Nationalmuseum Picasso-Paris. Wie der Name vermuten lässt, dreht sich in diesem alles rund um das Leben und Werk von Pablo Picasso sowie die mit ihm verbundenen Künstler. Das Museum beherbergt über 5.000 Werke Picassos und besitzt somit die weltweit bedeutendste Sammlung von Werken des Künstlers.

Erste Ausstellung "entarteter" Kunst in Frankreich

Foto: © Musée national Picasso-Paris / Béatrice Hatala 2014Foto: © Musée national Picasso-Paris / Béatrice Hatala 2014

Im Picasso-Paris finden zahlreiche thematische Sonderausstellungen statt. Vom 18. Februar bis zum 25. Mai 2025 zeigt das Musée national mit "Die 'entartete' Kunst: Der Prozess gegen die moderne Kunst während des Nationalsozialismus" (Originaltitel: "L'art 'dégénéré'. Le procès de l'art moderne sous le nazisme") erstmals eine der sogenannten "entarteten" Kunst gewidmete Ausstellung in Frankreich. Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit dem methodischen Angriff des Nazi-Regimes auf die moderne Kunst sowie der Rolle, die Pablo Picasso in dieser Geschichte spielt. 

Besonderer Bezug auf Münchner Propaganda-Ausstellung

Ab 1933 fand in mehreren deutschen Museen eine Reihe von Schmähausstellungen statt. Diese bezichtigten künstlerische Pioniere als Bedrohung für die deutsche "Reinheit" und sollten der "Säuberung" deutscher Sammlungen dienen. Mehr als 20.000 Werke "entarteter" Kunst wurden so entfernt, verkauft oder zerstört. Unter diesen auch Werke Picassos, welcher in den 1920er Jahren sowohl in Frankreich als auch in Deutschland als "entarteter" Künstler bezeichnet wurde.

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Original-Ausstellungsführer zur Propaganda-Ausstellung 'Entartete Kunst'. Foto: © Adolf Dressler / Christian FouinOriginal-Ausstellungsführer zur Propaganda-Ausstellung 'Entartete Kunst'. Foto: © Adolf Dressler / Christian Fouin

Vor 1933 gab es in Deutschland einige der bedeutendsten Kunstbewegungen und Kunstschulen Europas. Die Kampagne gegen "entartete" Kunst zerstörte einen Bereich deutscher Kunstgeschichte.

Die Sonderausstellung im Picasso-Museum erforscht diese Kunstgeschichte und widmet sich insbesondere der im Jahre 1937 in München veranstalteten Propaganda-Ausstellung "Entartete Kunst", in der über 700 aus deutschen Museen beschlagnahmte Werke von 100 Schöpfern moderner Kunst gezeigt wurden – darunter bedeutende Künstler wie George Grosz, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Wassily Kandinsky, Vincent Van Gogh, Pablo Picasso, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Max Beckmann. Die Ausstellung war darauf ausgerichtet, Ekel bei den Besuchern zu erzeugen.

Zitat"Wenn man jetzt arbeitet, ist es, als ob man für eine Zeit arbeitet, die es noch nicht gibt; für alle heutigen Beamten ist man ein Monster und ein Gräuel", schrieb der deutsche Künstler Otto Dix am 20. Juni 1934 in einem Brief an den Kunsthändler Israel Ben Neumann.

Die Sonderausstellung in Zahlen

  • 57 ausgestellte Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von …
  • 37 verschiedenen Künstlern aus …
  • 32 Sammlungen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, den USA und Frankreich
  • 30 Werke waren in der Münchner Ausstellung oder ihren Wanderausstellungen enthalten
  • 70 präsentierte Bücher, Fotografien, Filme und Archive 

Einblicke in das Musée national

Bildergalerie

Musée national Picasso-Paris
Im Inneren des Musée national Picasso-Paris. (Foto: © Musée national Picasso-Paris )
Musée national Picasso-Paris
Rechts zu sehen: "La Flûte de Pan" von Pablo Picasso aus dem Jahr 1923. (Foto: © Musée national Picasso-Paris / Succession Picasso 2024 )
Musée national Picasso-Paris
Aus der Ausstellung "La Collection – Revoir Picasso", die bis März 2027 läuft. (Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )
Musée national Picasso-Paris
(Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )
Musée national Picasso-Paris
(Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )
Musée national Picasso-Paris
(Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )
Musée national Picasso-Paris
(Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )
Musée national Picasso-Paris
(Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous )

Internationales Kolloquium im März

Foto: © Vinciane Lebrun/Voyez-VousFoto: © Vinciane Lebrun/Voyez-Vous

Am 27. und 28. März 2025 organisieren das Musée national Picasso-Paris, das Musée d'art et d'histoire du judaïsme und das Deutsche Forum für Kunstgeschichte (DFK Paris) im Zuge der Picasso-Paris-Sonderausstellung und dem Programm Répertoire des acteurs du marché de l'art en France sous l'Occupation (RAMA) des Institut national d'histoire de l'art ein internationales Kolloquium in Paris, an dem etwa 25 Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien gemeinsam teilnehmen werden.

Alle weiteren Infos gibt es auf der Website des Nationalmuseums Picasso-Paris sowie der der Agentur zur Förderung des französischen Tourismus (Atout France).

Über das Nationalmuseum Picasso in Paris

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Quelle: Atout France - Agentur zur Förderung des französischen TourismusDHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

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