Die Handwerkskammer Münster fordert eine umsichtige Verkehrspolitik für die Handwerksbetriebe.

Die Handwerkskammer Münster fordert eine umsichtige Verkehrspolitik für die Handwerksbetriebe. (Foto: © nerthuz/123RF.com)

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Verkehrspolitik: HWK fordert Vorfahrt fürs Gewerbe

Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster sind auf individuelle motorisierte Mobilität angewiesen.

Staus, Parkplatzmangel und Fahrverbote belasten das Handwerk. In der Verkehrspolitik fordert die Handwerkskammer Münster deshalb Vorfahrt für Wirtschaft und Gewerbe. "Das Handwerk ist weitgehend auf individuelle motorisierte Mobilität angewiesen, auch in den Innenstädten", betont Handwerkskammer-Präsident Hans Hund nach einer Umfrage unter Betrieben im Kammerbezirk zu ihrem Fahrzeugbedarf. Danach verfügen 90 Prozent der Handwerksunternehmen über Firmenfahrzeuge. Von ihnen erwarten wiederum 95 Prozent, dass sie auch künftig für ihre Arbeit motorisiert sein müssen; sie brauchen Fahrzeugeinbauten oder müssen Werkzeuge und Material transportieren. 3,5 Prozent schätzen zwar, dass sie für einzelne Fahrten auf Leihfahrzeuge und Leasingpools zurückgreifen könnten. Aber lediglich 1,5 Prozent gehen davon aus, dass sie künftig keine eigenen Kraftfahrzeuge für ihr Unternehmen benötigen.

Hans Hund fordert umsichtige Verkehrspolitik

Ein Viertel der Befragten hat seinen Betriebssitz im Innenbereich einer Groß- und Mittelstadt. Insbesondere dortige Händler und Dienstleister seien auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen, so Hund. "Sie brauchen eine umsichtige Verkehrspolitik. Lebendige Stadtzentren werden geschwächt, wenn Autos nicht mehr einfahren dürfen. Dann gewinnt der Handel auf der grünen Wiese mit großen Parkflächen und der Online-Handel, während die Innenstädte veröden." Die Handwerkskammer Münster setzt auf bessere Angebote im Öffentlichen Personennahverkehr und eine attraktive Infrastruktur für Fahrradfahrer statt auf Verbote, um der Verkehrslast, insbesondere in Spitzenzeiten, zu begegnen. Die größten Verkehrsprobleme sind für Handwerksbetriebe fehlende Parkplätze bei Kunden und auf Baustellen (46 Prozent), Staus und Verkehrsstockungen (42 Prozent), der steigende Aufwand bei der Anfahrt (22 Prozent), innerstädtische Fahrverbote und Stellplatzmangel am Betriebssitz (jeweils 21 Prozent).

Nur drei Prozent alternative Antriebe im Fuhrpark

In ihrem eigenen Fuhrpark setzen die befragten Handwerksbetriebe zu 85 Prozent Fahrzeuge mit Dieselantrieb ein. Hauptursache ist, dass die meisten Nutzfahrzeuge mit Diesel fahren. 12 Prozent nutzen Benzinmotoren. Nur drei Prozent haben alternative Antriebe im Fuhrpark. Dieser Anteil wird in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich deutlich steigen: Acht Prozent der Befragten wollen in jedem Fall Fahrzeuge mit Elektroantrieb oder einen Plug-in-Hybrid kaufen oder leasen. 37 Prozent sind dazu bereit, wenn sich das Fahrzeugangebot verbessert, die Anschaffungskosten sinken, die Betriebskosten wirtschaftlicher sind beziehungsweise die Ladeinfrastruktur ausgebaut ist. Jeder Zehnte denkt aber noch weiter und setzt auf Lastenräder. Sechs Prozent wollen ihre Kraftfahrzeuge sogar komplett damit ersetzen.

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Text: / handwerksblatt.de

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