Wie sind Ihre Erwartungen für die Lage im ersten Quartal 2022? 535 Betriebe antworteten auf diese Blitzumfrage der HWK Münster.

Wie sind Ihre Erwartungen für die Lage im ersten Quartal 2022? 535 Betriebe antworteten auf diese Blitzumfrage der HWK Münster. (Foto: © May1985/123RF.com)

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Handwerk blickt optimistisch ins nächste Jahr

Der Mangel an Material und Fachkräften belastete die Betriebe im Kammerbezirk Münster auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie.

Das zweite Jahr mit Corona war für das Handwerk im Kammerbezirk Münster schwerer als das erste. Die Wirtschaftsgruppe schaut dennoch mehrheitlich optimistisch auf das erste Quartal des nächsten Jahres, und der Optimismus ist größer als im vergangenen Dezember. "Offenbar lässt die breite Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe eine Besserung im Laufe der Zeit erwarten", hat Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, die aktuelle Corona-Umfrage kommentiert. Er hoffe auf eine weiter steigende Impfbereitschaft im Handwerk und bei dessen Kunden. "Je mehr Menschen geimpft sind, desto reibungsloser dürfte auch das Handwerk arbeiten können", so Hund.

Die Umfrage mit 535 teilnehmenden Betriebe aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region zeigt auch: Das Handwerk könnte mehr leisten, wenn es genügend Lehrstellenbewerber beziehungsweise Fachkräfte gäbe, die Materialieferketten wieder funktionierten und die Pandemie besiegt wäre. Jedes einzelne dieser Probleme forderte jeweils ein Viertel der Befragten in 2021 am meisten heraus. Die ausufernde Bürokratie empfanden 17 Prozent am belastetsten. Die Energiepreise waren für 7 Prozent der größte Ballast und die Digitalisierung für 2 Prozent. "Das Handwerk ist unverzichtbarer Partner der Energiewende und des Klimaschutzes", betonte der Präsident Hund. Genauso unverzichtbar sei es deshalb, dass die Politik bei ihren Entscheidungen die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen mehr in den Fokus stelle. Nur mit einem gesunden Handwerk könne auch der ökologische und demografische Wandel gelingen.

Fachkräftegewinnung bleibt schwer

In der Umfrage sagen 29 Prozent der Handwerksunternehmen, dass die Geschäfte 2021 im Rückblick schlechter gewesen seien als 2020. Für 21 Prozent liefen sie besser. Die Hälfte bewertet die Jahre als vergleichbar. Am deutlichsten fiel die Verschlechterung der Geschäfte bei den Personenbezogenen Dienstleistern (zum Beispiel Friseure und Fotografen), im Nahrungsmittelgewerbe (wie Bäcker und Fleischer) sowie im Kraftfahrzeuggewerbe aus. Lediglich im Ausbaugewerbe wird 2021 besser als das Vorjahr gesehen.

Die Fachkräftegewinnung gestaltete sich für 47 Prozent der Betriebe schwieriger als im Vorjahr, besonders im Nahrungsmittelgewerbe, gefolgt vom Bauhauptgewerbe und den Anbietern für den gewerblichen Bedarf (beispielsweise Zulieferer). Am wenigsten beeinträchtigt war das Gesundheitsgewerbe. Von allen Befragten fanden nur 3 Prozent die Gewinnung von Fachkräften leichter.

Corona-Effekt-Index steigt wieder

Den zuversichtlichsten Blick auf die Zukunft haben die Baugewerke. Mit Abstand dahinter kommen das Gesundheits- und das Kraftfahrzeuggewerbe. Pessimismus überwiegt deutlich im Nahrungsmittelgewerbe, moderat bei den Anbietern für den gewerblichen Bedarf und nur leicht bei den personenbezogenen Dienstleistern.

Die Betroffenheit von der Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Handwerk nahmen in den vergangenen Wochen erneut zu. Der Corona-Effekt-Index, der das Ausmaß der starken bis sehr starken Beeinträchtigung des Handwerks im Kammerbezirk Münster durch das Virus greifbar macht, kletterte von Anfang November bis Anfang Dezember um 3,3 Prozentpunkte auf 23,2 Punkte. In der Emscher-Lippe-Region macht sich Corona stärker bemerkbar (Index: 25,3 Prozentpunkte) als im Münsterland (22,4).

Beschaffungsprobleme bleiben hoch

Der erhöhte Organisations- und Verwaltungsaufwand nahm in den letzten Wochen noch etwas zu. Die Beschaffungsprobleme bestanden nahezu unverändert weiter. Gleiches gilt für die eigene Lieferfähigkeit und die Preise der erbrachten Leistungen. Die Nachfrage ließ etwas nach und mit ihr der Umsatz. Auch die Personalverfügbarkeit ist wieder etwas angespannter. Die Betriebe passen ihr Angebot erneut an.

Die Hälfte der Betriebe verbucht steigende Kosten. 11 Prozent haben aktuell Liquiditätsengpässe und 9 Prozent einen erhöhten Kreditbedarf. Im Monatsvergleich gibt es einen leichten Zuwachs bei der Kurzarbeit, die 7 Prozent anmeldeten. 5 Prozent mussten wegen der Pandemiefolgen Personal abbauen (ein Prozentpunkt mehr als im November). 12 Prozent halten einen solchen Schritt mittlerweile für wahrscheinlich (plus 4 Punkte). Der Anteil der Betriebe, die einen Personalabbau für unwahrscheinlich halten, sank auf 78 Prozent (minus 6 Punkte). Der Rest weiß nicht, wie die Entwicklung bei ihnen sein wird.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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