Bei Stodt in Hengelo trafen sich die GEP-Projektpartner ­­und Betriebsinhaber zum Rückblick auf vier Jahre deutsch-niederländische Netzwerkarbeit (Foto: © Stodt)

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Grenzenloses, effizientes und produktives Finale

Ein deutsch-niederländisches Netzwerk band rund 1000 Unternehmen ein. Das ist die Abschlussbilanz des Netzwerks Grenzenloses Effizientes Produzieren (GEP).

Rund 140 Lean & Green-Checks, 110 Vertiefungsprojekte, 500 beratene Betriebe und 1.000 Unternehmenskontakte – das ist die Bilanz des Netzwerks GEP (Grenzenloses Effizientes Produzieren) in vier Jahren Arbeit. Zum Abschluss des von der Handwerkskammer Münster koordinierten Projektes zogen alle Partner – neben der HWK waren dies der Landkreis Grafschaft Bentheim und das Bildungs- und Beratungszentrum Stodt – in Hengelo Bilanz. Stodt-Geschäftsführer Jeroen Rouwhoff begrüßte Vertreter der Partnerinstitutionen und beteiligten Unternehmen.

Ziel: Verbesserung der Produktionsprozesse

Ziel von GEP war die Wettbwerbsstärkung von Unternehmen der Metall-, Holz-, Kunststoff- und Nahrungsmittelbranche in der deutsch-niederländischen Euregio durch die Verbesserung der Produktionsprozesse. So sollten Potenziale für Innovationen erschlossen werden.
"Es war gut, auf insgesamt vier Themenfelder zurückgreifen zu können", betonte Thomas Melchert, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster und Projektkoordinator, in seinem Rückblick auf die erreichten Ergebnisse. GEP bot Serviceleistung für eine verschlankte (lean) und ressourcenschonende (green), digitalisierte (smart factory) Produktion, digitalisierte Produktion und die Bewältigung von Veränderungsprozessen (Change Management), die sowohl in den mit Betrieben durchgeführten Lean & Green Checks als auch in den sich anschließenden Vertiefungsprojekten eine übergeordnete Rolle spielten.

GEP-Datenbank mit vielen Eintragungen

Insbesondere Smart Factory gehöre zu den beeindruckenden Themen von GEP, führte Ralf Hilmes, Abteilungsleiter der Grafschaft Landkreis Bentheim, aus. "Mit Hilfe der Digitalisierung kann und muss es den produzierenden Betrieben gelingen, sich neu und gut aufzustellen, besonders bei einer sich eintrübenden Konjunktur." In einer eigens aufgebauten GEP-Datenbank sind circa 50 Lösungsanbieter, 70 Beraterunternehmen und 100 darüberhinausgehende Kontakte auffindbar. Gut 500 Partnerbetriebe aus dem Netzwerk GEP bekamen die Gelegenheit, sich grenzüberschreitend auszutauschen, ihren Wissens- und Technologietransfer teilzunehmen, sich professionell beraten zu lassen und wertvolle Unterstützungs- und Entscheidungshilfen in Anspruch nehmen. Das Netzwerk GEP wurde seit 2015 durch das Programm Interreg V finanziell mit rund 4 Millionen Euro gefördert und läuft Ende September aus.

Förderung: Netzwerk mit Leben füllen

Mit einem kleineren, auch von Interreg geförderten Anschlussprojekt namens "GEP digital" haben die Projektpartner in den nächsten 15 Monaten die Möglichkeit, die aufgebauten Netzwerkstrukturen weiterhin mit Leben zu füllen. GEP digital hat das Ziel, interessierte Betriebe mit dem Business Process Model and Notation (BPMN, deutsch: Geschäftsprozessmodell und -notation) zur grafischen Prozessvisualisierung vertraut zu machen. 

HWK-Koordinator zieht Bilanz

Thomas Melchert hat das deutsch-niederländische Projekt GEP bei der HWK koordiniert. Foto: © Teamfoto MarquardtThomas Melchert hat das deutsch-niederländische Projekt GEP bei der HWK koordiniert. Foto: © Teamfoto Marquardt

Die Abschlussbilanz des deutsch-niederländischen Projekts GEP ist durchweg positiv. Thomas Melchert hat das Projekt bei der Handwerkskammer Münster koordiniert. Im Interview spricht er über die Ergebnisse.

DHB: Nach vier Jahren Laufzeit wurde GEP jetzt abgeschlossen. Projekte haben Modellcharakter. Was ist die wichtigste Erkenntnis, die Sie aus GEP gewonnen haben?

Thomas Melchert: 140 durchgeführte Lean & Green - Checks in Unternehmen haben gezeigt, wie wichtig Prozesssicherheit ist – das genaue Beherrschen der betrieblichen Abläufe. Bei Abweichungen von Prozessen, angefangen von der Bestellung eines Kunden bis hin zur Lieferung, muss gewährleistet sein, dass man immer wieder auf den geplanten Weg zurückkehren kann.

DHB: Stehen die Dienstleistungen interessierten Betrieben weiterhin zur Verfügung?

Thomas Melchert: Ja, unsere erweiterten Kompetenzen aus den vergangenen Jahren werden auch künftig zugänglich sein, allerdings in komprimierter Form. Dabei sind vier Bereiche betroffen, die wir mit GEP abgedeckt haben. Erstens: die Erhöhung von Energie- und Ressourceneffizienz – die neuen Erkenntnisse werden künftig das Beratungsangebot der technischen Unternehmensberatung ergänzen. Zweitens: die "Digitale Werkstatt" – die digitale Prozessberatung wird weiterhin im Rahmen unseres Dauerangebotes "Handwerk digital" angeboten. Drittens – die Verschlankung der Produktion: Auch diese Erkenntnisse aus Kurzchecks werden in die Inhalte der technischen Unternehmensberatung einfließen. Viertens: Change Management – die Erfahrungen in Strategien zur Bewältigung von Veränderungen werden künftig verstärkt Teil der betriebswirtschaftlichen Unternehmensberatung sein.

 

Hintergrund: Interessierte Betriebe können sich bei der Handwerkskammer Münster an Annette Averesch unter der Telefonnummer 0251/ 5203321 wenden.

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Text: / handwerksblatt.de

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