Ralf Miethe (7.v.r.) mit einigen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Foto: © Peter Leßmann)

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Erfolgsrezepte von Betrieben

21 Praxisbeispiele des Gewinnens und Bindens von Fachkräften stehen in der Broschüre "Personalarbeit: Erfolgsrezepte von und für Handwerksbetriebe - Führung und Motivation" der HWK Münster.

Die vierte Broschüre "Personalarbeit: Erfolgsrezepte von und für Handwerksbetriebe - Führung und Motivation" gibt zum Beispiel Einblicke in den Maschinenbaubetrieb dkon systeme in Lengerich. "Respekt und Anerkennung erhält eine Führungskraft nicht ,qua Amt'", beantwortet Geschäftsführer Ralf Miethe die Frage nach seinem Führungsverständnis sehr überzeugt. Denn er weiß genau, wovon er spricht, zählte er doch selber in diesem Unternehmen früher zu den Angestellten.

Die Broschüre "Personalarbeit: Erfolgsrezepte von für Handwerksbetriebe" kann kostenlos bestellt (Tel.: 0251/705-1780) und heruntergeladen werden: www.hwk-muenster.de/erfolgsrezepteWas also macht seinen Führungsstil aus? Statussymbole wie ein großes Büro oder einen persönlichen Autoparkplatz vor seiner Firma brauche er nicht, so sagt Miethe. Er begrüße täglich möglichst viele Beschäftige persönlich. "Bei uns sind alle 'per Du'. Wir sprechen immer auf Augenhöhe miteinander und haben bewusst flache Hierarchien", betont er.

Um Konflikte zu lösen oder Prozesse zu optimieren, wird gemeinsam mit den Betroffenen nach Möglichkeiten gesucht. "Miteinander sprechen, verstehen und annehmen, was gesagt wurde, das ist meine Führungsdevise", so der Geschäftsführer. Seine Erfahrung zeige, dass sich selbst ältere Fachkräfte zu Arbeitsveränderungen bewegen lassen, wenn sie deren Notwendigkeit schlüssig nachvollziehen können.

"Unsere Mitarbeiterfluktuation geht gegen Null"

Die Motivation seiner Beschäftigten belegt Ralf Miethe immer gerne mit einer Kennzahl: "Unsere Mitarbeiterfluktuation geht gegen Null." Trotzdem suche er laufend nach neuen Fachkräften. Bisher habe er alle Stellen über interne und externe Empfehlungen besetzen können. Für ihn sei dies das Ergebnis des angenehmen Betriebsklimas und des guten Rufs, welchen dkon systeme in der Öffentlichkeit genieße.

Einmal im Quartal wird eine Betriebsversammlung anberaumt, zu der der Betriebsrat den Geschäftsführer regelmäßig einlädt. Ralf Miethe nutzt diese Zusammenkünfte, um allen Mitarbeitenden die aktuellen Geschäftszahlen und geplante Veränderungen vorzustellen. Jeder soll wissen, warum wir etwas tun und was dabei zahlenmäßig herauskommt. Nur wenn der Einzelne die wirtschaftlichen Zusammenhänge überblickt, kann er über den 'eigenen Tellerrand' hinausschauen und Problemlösungen entwickeln", davon ist Miethe überzeugt.

Bewusst heterogen angelegte Teamstruktur

Überhaupt sei "Mitdenken" und "gegenseitige Hilfe" gelebte Praxis im Unternehmen dkon systeme. Zur Erläuterung verweist der Geschäftsführer auf die standardisierten Arbeitsplätze in der Werkhalle, durch die ein kurzfristiger Platzwechsel im Bedarfsfall effektiv realisiert werden kann. Die von Ralf Miethe bewusst heterogen angelegte Teamstruktur trägt dazu bei, sich in der Arbeitsgruppe gegenseitig zu ergänzen und Optimierungen anzuregen.

"Ich merke an vielerlei Reaktionen, dass ich mir im Laufe der Jahre Respekt und Anerkennung zur Führung einer motivierten Belegschaft erarbeitet habe", so Ralf Miethe abschließend. Allerdings: Ausruhen werde er sich darauf nicht, sondern sich stetig - genau wie seine Mitarbeitenden - dafür einsetzen, das erreichte gute Arbeitsklima zu erhalten und sich auch ganz persönlich weiterzuentwickeln.

 

Text: / handwerksblatt.de

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