Erfolg durch aktive Suche nach Azubis
Mit 46 Prozent ist es mehr Ausbildungsbetrieben im Handwerk des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region gelungen, all ihre Lehrstellen zu besetzen.
46 Prozent der ausbildenden Handwerksbetriebe des Münsterlandes und der Region Emscher-Lippe konnten ihre Lehrstellen besetzen. Das sind gegenüber dem Vorjahr plus sechs Prozentpunkte, wie eine Blitzumfrage der Handwerkskammer Münster unter 118 Betrieben ergibt. Erneut haben sich auch mehr Jugendliche für eine Lehre im Handwerk entschieden. Insgesamt gab es zum Stichtag 30. Juli 4.106 neue Auszubildende im Kammerbezirk. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent. Bis zum Jahresende werden zahlreiche weitere Auszubildende erwartet.
Handwerk gewinnt an Attraktivität
"Die Zwischenbilanz zeigt, dass das Handwerk für Schulabgänger weiter an Attraktivität gewonnen hat und gleichzeitig der Fachkräftebedarf seitens der Betriebe bei guter Konjunktur hoch ist", betont Kammerpräsident Hans Hund. Die Bemühungen von HWK, Betrieben und der Imagekampagne des Handwerks zur Gewinnung von Nachwuchs kämen bei Schulabgängern an. Von den neuen Lehrstellen entfallen auf die Kreise Borken 869 (minus 33 gegenüber 2018), Coesfeld 440 (plus 49), Steinfurt 884 (minus 11), Warendorf 426 (plus 8) und Recklinghausen 647 (plus 65) und auf die Städte Münster 460 (plus 30), Bottrop 122 (plus 21) und Gelsenkirchen 258 (plus 41). 84 Prozent der neuen Auszubildenden sind Männer, 16 Prozent sind Frauen. Bei den Männern ist das Kraftfahrzeugmechatronikerhandwerk der meistgewählte Beruf und bei den Frauen das Friseurhandwerk. Etwa die Hälfte hat einen Realschulabschluss (45 Prozent), jeder vierte einen Hauptschulabschluss (27 Prozent) und jeder fünfte Abitur.
Bei Jugendlichen für sich werben
Jeder zweite Betrieb suchte länger als ein halbes Jahr nach Auszubildenden, jeder Fünfte weniger. Nur 14 Prozent der Betriebe warteten erfolgreich auf Initiativbewerbungen. "Handwerksunternehmen sollten auf Jugendliche zugehen und aktiv für sich werben", empfiehlt Hund. Das lohnt sich: Am ehesten kamen Jugendliche und Unternehmen durch Betriebspraktika zusammen (35 Prozent der Befragten). Erfolgversprechend war weiterhin die Suche über die Agentur für Arbeit, die Zusammenarbeit mit Schulen, persönliche Empfehlung sowie die beiden HWK-Dienstleistungen Lehrstellenbörse und Ausbildungsvermittlung. Die Handwerkskammer wollte in ihrer Blitzumfrage auch wissen, auf welchen Wegen Betriebe und Auszubildende zueinander fanden. Am ehesten kamen Jugendliche und Unternehmen durch Betriebspraktika zusammen (35 Prozent der Befragten). 14 Prozent der Betriebe warteten auf Initiativbewerbungen. Erfolgversprechend war weiterhin die Suche über die Agentur für Arbeit, die Zusammenarbeit mit Schulen, persönliche Empfehlung sowie die beiden HWK-Dienstleistungen Lehrstellenbörse und Ausbildungsvermittlung.
Zu wenig Talent beim Probearbeiten
Gleichzeitig stieg der Anteil der Betriebe, die Anfang August noch offene Lehrstellen haben, im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 38 Prozent (plus 3 Prozentpunkte). Bei knapp über der Hälfte von ihnen gingen bislang keine Bewerbungen ein. Die anderen Betriebe nannten Gründe, weshalb ein Lehrvertrag nicht abgeschlossen wurde: Die Bewerber hätten beim Probearbeiten zu wenig gewerkespezifisches Talent gezeigt (15 Prozent) oder der persönliche Gesamteindruck habe nicht gepasst (10 Prozent). Bei 7 Prozent sei der ausgewählte Bewerber abgesprungen. "Unzureichende Schulabschlüsse oder Deutschkenntnisse halten Betriebe aber kaum davon ab, einen Bewerber einzustellen", unterstrich Hund. Diese Gründe waren nur bei 2 beziehungsweise 4 Prozent der Befragten entscheidend.
Hintergrund: Die Handwerkskammer Münster unterstützt Betriebe, einen geeigneten Ausbildungsplatz beziehungsweise Lehrling zu finden.
Kontakt: Telefon 0251/7054004.
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Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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