15 Jahre Austausch für Azubis mit Norwegen
Mobilität: Die Handwerkskammer Münster und eine norwegische Berufsschule kooperieren für die internationale Begegnung von Auszubildenden.
Rund 300 Handwerkslehrlinge aus dem Kammerbezirk Münster haben bisher am deutsch-norwegischen Austausch teilgenommen, den die Handwerkskammer (HWK) Münster und die Borgund Vidaregåande Skole in Ålesund (Norwegen) seit 2003 gemeinsam organisieren. Der Rückblick auf 15 Jahre internationaler Begegnungen von Auszubildenden war für die beiden Partner Anlass für ein Treffen, zu dem ehemalige und aktuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Vertreter von Betrieben, Begleiter und Sprachlehrer in die HWK eingeladen waren.
Viele Freundschaften entstehen
Als Beitrag zur Völkerverständigung wertete Knut Heine, stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer, den jährlichen Austausch, der im Handwerk der Region zu einer festen Institution geworden sei, seit die ersten Tischler- und Zimmererlehrlinge nach Ålesund gereist seien. In mittlerweile neun Berufen haben junge Handwerkerinnern und Handwerker Gelegenheit, zusammen mit ihrem Austauschpartner drei Wochen lang in Norwegen in dessen Ausbildungsbetrieb zu arbeiten und bestenfalls bei dessen Familie zu wohnen. Durch die Auslandsaufenthalte seien bereits viele Freundschaften unter Handwerkern entstanden, die bis heute Kontakt miteinander hielten und begeistert zurückblickten, betonte Heine.
Azubis aus neun Berufen können teilnehmen
Teilnehmen können Auszubildende aus den Berufen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Dachdecker, Elektroniker mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Friseur, Kraftfahrzeugmechatroniker, Konditor, Maurer, Metallbauer und Zimmerer.
Englischunterricht vor der Reise
Im Gegenzug kommen die jungen Norweger ins Münsterland und in die Emscher-Lippe-Region. Die deutschen Lehrlinge erhalten vor ihrer Reise Englischunterricht, der auch berufsbezogene Vokabeln und einige Wörter in Norwegisch vermittelt. Ergänzend zur Tätigkeit in den Betrieben ist die Besichtigung von kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten vorgesehen (zum Beispiel eine Stadtführung und eine Tour zum Geirangerfjord). Die Gruppe wird von einer mitreisenden Begleitperson betreut.
Finanzielle Unterstützung durch Erasmus+
Alle Teilnehmenden werden durch das europäische Förderprogramm Erasmus+ finanziell unterstützt. Dies deckt jedoch nicht die gesamten anfallenden Kosten. Für den dreiwöchigen Aufenthalt in Norwegen ist daher ein Eigenanteil von 350 Euro pro Lehrling zu leisten. Damit sind sprachliche und kulturelle Vorbereitung, Kosten für An- und Abreise, Unterkunft und Gruppenversicherung während des Auslandsaufenthaltes (Kranken-, Haftpflicht- und Unfallversicherung) gedeckt. Die Verpflegung erfolgt durch die Gastfamilie.
Die fünf norwegischen Lehrlinge des diesjährigen Austausches haben ihren Aufenthalt in Betrieben des Kammerbezirks gerade beendet. Zwölf deutsche Teilnehmer starteten am 7. April 2018 nach Ålesund.
Kontakt
Ansprechpartner bei der HWK für den nächsten Norwegenaustausch und weitere Mobilitätsangebote sind Anita Urfell und Andreas Bendel, Tel.: 0251 705-1460/1464.
hwk-muenster.de/ausland
berufsbildung-ohne-grenzen.de
machmehrausdeinerausbildung.de
Foto: © die-marquardts.com
Text:
Tim Adrian /
handwerksblatt.de
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