Der Mittelstand ist das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Wie es ihm wirklich geht wird der neue Datev-Mittelstandsindex jeden Monat darstellen.

Der Mittelstand ist das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Wie den Betrieben und Unternehmen wirklich geht wird, der neue Datev-Mittelstandsindex jeden Monat darstellen. (Foto: © stylephotographs/123RF.com)

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Neuer Datev-Mittelstandsindex: Die Lage ist angespannt

Betriebsführung

Die Datev veröffentlicht ab sofort monatlich Zahlen zu Umsatz, Lohn und Beschäftigung im neuen Datev-Mittelstandsindex. Ziel ist auch, die Lage der kleineren Unternehmen in den Fokus zu rücken. Und die sieht momentan nicht gut aus.

Der IT-Dienstleister Datev eG veröffentlicht ab sofort monatlich einen "Datev-Mittelstandsindex", der dann immer aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Lage der Kleinstunternehmen, der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland liefert. Die Analyse liefert alle vier Wochen wichtige Kennzahlen zur Entwicklung des Umsatzes, der Beschäftigung sowie der Löhne und Gehälter im Mittelstand.“ 

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Die ersten Daten für August sind allerdings ernüchternd. Die aktuelle Schwäche der deutschen Wirtschaft trifft laut der Analyse alle Branchen im Mittelstand und dort die Kleinstunternehmen besonders hart. 

Der Umsatz der mittelständischen Unternehmen lag im August demnach fünf Prozent unter dem im August 2023.  Bei der Beschäftigung gibt es eine leichte Tendenz nach oben gegenüber dem Vorjahresmonat, bei den Löhnen lässt sich sogar ein Anstieg um 4,1 Prozent festzustellen. "Löhne und Gehälter bleiben somit ein wesentlicher Kostentreiber für die Unternehmen", so die Datev.  

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"Die Kombination aus gestiegenen Kosten und schwacher Umsatzentwicklung prägt die schwierige Lage vieler KMU und lässt auf absehbare Zeit keine Entspannung erwarten", so Datev-CEO Prof. Dr. Robert Mayr zu der ersten Auswertung. "Die Schwäche der KMU verfestigt sich, insbesondere die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe bereitet Sorge. Insgesamt prägen steigende Personalkosten bei schwacher Umsatzentwicklung die Situation der mittelständischen Wirtschaft."

Besonders stark betroffen sei aktuell das Gastgewerbe, das einen "drastischen Einbruch" von 17,5 Prozent hinnehmen muss. Der Dienstleistungssektor schneidet laut der Analyse mit einem Rückgang von 2,3 Prozent im Jahresvergleich noch am besten ab.

KMU stärker in den Fokus rücken

Die Datev will mit den monatlichen Analysen den Zustand des Mittelstands in Deutschland mit zeitnahen Daten in den Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit rücken. Und zwar nicht die großen Mittelständler, sondern die breite Masse der Unternehmen, die vielleicht nur fünf, zehn oder 20 Beschäftigte haben - darunter die eine Millionen Handwerksbetriebe in Deutschland. Die Mittelständler seien das "Herz der deutschen Wirtschaft", so die Datev.

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Die Analysen basieren nicht auf Umfragen, sondern die Daten stammen aus der der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und deren Steuerberaterinnen und Steuerberatern. "Aus diesen vielen Millionen Datensätzen fließen die anonymisierten Daten aus den Umsatzsteuervoranmeldungen von mehr als einer Million mittelständischen Unternehmen sowie den Lohnabrechnungen von mehr als acht Millionen Beschäftigten in die Berechnungen ein", berichtet die Datev. Es handele sich also um die tatsächliche Situation und nicht um eine Einschätzung von Umfrageteilnehmern.

"Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, brauchen die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik eine aktuelle und verlässliche Datenbasis – auch und gerade zur Lage der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen, die die deutsche Wirtschaft am Laufen halten", sagt Mayr.  

Der Mittelstandsindex schaut sich auch die Situation in den einzelnen Branchen und in den Bundesländern an. Hier zeigt sich, dass aktuell fast alle Regionen in Deutschland vom Umsatzrückgang betroffen sind.

Lediglich das Saarland verzeichnet einen leichten Zuwachs von 1,5 Prozent. Besonders leiden derzeit Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit Rückgängen von durchschnittlich 6,7 Prozent im Vorjahresvergleich.

 

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Text: / handwerksblatt.de