Die Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2024 nahmen die Preistrophäen bei der Verleihung in Frankfurt am Main in Empfang.

Die Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2024 nahmen die Preistrophäen bei der Verleihung in Frankfurt am Main in Empfang. (Foto: © EPA-Christopher Neundorf)

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Deutschlands beste Mobilitätsprojekte 2024 ausgezeichnet

Panorama

Innovative Lösungen für die Mobilität der Zukunft: Am 21. Oktober 2024 fand die Preisverleihung des Deutschen Mobilitätspreises 2024 auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main statt.

Auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main sind am 21. Oktober die fünf Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Mobilitätspreises 2024 ausgezeichnet worden. Bereits zum neunten Mal lobte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Ehrungen für innovative Projekte aus.

Präsentation der Projekte vor Ort

Die stolzen Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2024. Foto: © EPA-Christopher NeundorfDie stolzen Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises 2024. Foto: © EPA-Christopher Neundorf

Die zwölf Shortlist-Nominierten präsentierten ihre Projekte vor Ort, und die herausragendsten Mobilitätsprojekte Deutschlands wurden in vier verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.

Außerdem wurde ein Publikumspreis vergeben. Durch die Preisverleihung führte Moderator János Joskowitz.

Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, betonte: "Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger verdeutlichen eindrucksvoll, wie die Mobilität der Zukunft gestaltet werden kann. Von innovativen Lösungen zur Unterstützung blinder und sehbehinderter Menschen über vernetzte Mobilitätssysteme, die den öffentlichen Verkehr effizienter machen, bis hin zu autonomen und emissionsfreien Transportmöglichkeiten auf dem Wasser – die Vielfalt an Ideen zeigt, wie nachhaltig und zukunftsweisend Mobilität sein kann. Zudem setzen neue Konzepte im Nahverkehr, insbesondere in ländlichen Gebieten, neue Maßstäbe für eine flexible und zugängliche Mobilität für alle."

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Die Gewinner

Kategorie "Digitale Transformation und KI"

SmartAIs – Hinderniserkennungs-App für blinde und sehbehinderte Personen
(München, Bayern)

Volker Wissing mit den Preisträgern Sascha Preget (l.) und Yamen Mohisn von SmartAls. Foto: © EPA-Christopher NeundorfVolker Wissing mit den Preisträgern Sascha Preget (l.) und Yamen Mohisn von SmartAls. Foto: © EPA-Christopher Neundorf

SmartAIs ermöglicht es blinden und sehbehinderten Personen, mithilfe eines Smartphones ihre Umgebung wahrzunehmen. Das Smartphone erkennt Hindernisse und besondere Gegebenheiten und gibt entsprechende Hinweise. Nutzer tragen das Gerät in einer speziellen Brusttasche. Die App nutzt die Kamera des Smartphones sowie Technologien aus den Bereichen Computer Vision, Robotik und autonomes Fahren, um in Echtzeit aus den aufgenommenen Bildern relevante Informationen zu generieren. Alle Berechnungen erfolgen mithilfe von KI-Technologien direkt auf dem Smartphone. Das Projektteam arbeitet eng mit blinden und sehbehinderten Menschen zusammen, die die App in praktischen Situationen testen, sowie mit großen deutschen Blindenverbänden und -institutionen, die ihre Expertise im Bereich der Hilfsmittel einbringen.

Kategorie "Neue Mobilitätslösungen"

Freuen sich über die Auszeichnung: NeMo-Geschäftsführer Jonathan Behm (l.) mit Projekt-Initiator Prof. Dr. Thomas Tröster (r.). Foto: © EPA-Christopher NeundorfFreuen sich über die Auszeichnung: NeMo-Geschäftsführer Jonathan Behm (l.) mit Projekt-Initiator Prof. Dr. Thomas Tröster (r.). Foto: © EPA-Christopher Neundorf

NeMo.bil – Mobilitätssystem aus vernetzten Fahrzeugen für öffentliche Bedarfsverkehre
(Grafing bei München, Bayern)

Das Projekt konzentriert sich auf leichte, elektrisch autonome und digital vernetzte Fahrzeuge (Cabs), die sowohl Güter als auch Personen transportieren. Sie starten von individuellen Punkten und verbinden sich mit einem Zugfahrzeug (Pro), um größere Strecken im Konvoi zurückzulegen. In der Zielregion trennen sich die Cabs wieder und bringen die Nutzerinnen und Nutzer zu ihren gewünschten Zielen. Der direkte Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen erfolgt über Vehicle-to-Vehicle-Technologie. Die Fahrzeuge sollen mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Sensorik autonom navigieren und fahren können. Die Flotte wird an den jeweiligen Bedarfen ausgerichtet, einschließlich spezieller Cabs, die für die Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ausgestattet sind.

Kategorie "Design"

Diana Engelhard, Geschäftsführerin Unleash Future Boats, und Jan Pflüger, Leiter Produkt Design & VR Unleash Future Boats, mit Volker Wissing. Foto: © EPA-Christopher NeundorfDiana Engelhard, Geschäftsführerin Unleash Future Boats, und Jan Pflüger, Leiter Produkt Design & VR Unleash Future Boats, mit Volker Wissing. Foto: © EPA-Christopher Neundorf

Unleash Future Boats – Autonome, emissionsfreie Boote für Personen und Güter
(Busdorf, Schleswig-Holstein)

Selbstfahrende Autos sind derzeit sehr im Trend, doch auch autonomen E-Boote sind äußerst faszinierend. Die Modelle Future One (für Personentransport) und Cargo One (für Gütertransport) vereinen moderne Technologie mit nachhaltigem Design und bieten eine umweltfreundliche, zukunftsorientierte Mobilitätslösung, die global einsetzbar ist. Dank Künstlicher Intelligenz können die Boote autonom navigieren und ihre Routen optimieren, während Sensoren in Echtzeit Daten über den Zustand der Boote und die Umgebungsbedingungen erfassen. Diese Informationen werden laufend analysiert, um die Leistung und Wartung der Boote zu verbessern – was bereits erfolgreich ist: Der Prototyp ZeroOne hat die internationale Zulassung erhalten. Im "Digitalen Testfeld Schlei" werden die Technologien unter realen Bedingungen erprobt und weiterentwickelt.

Kategorie "Praxisbeispiele"

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) überreichte Dennis Fiedel, Leiter des Bereichs Fahrgastmarkt bei der NAH.SH, den Preis. Foto: © EPA-Christopher NeundorfBundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) überreichte Dennis Fiedel, Leiter des Bereichs Fahrgastmarkt bei der NAH.SH, den Preis. Foto: © EPA-Christopher Neundorf

Smile24 – Deutschlands umfangreichstes Nahverkehrsangebot im ländlichen Raum 
(Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein)

Rund um die Uhr klimaneutral mobil im dünn besiedelten, aber touristisch stark frequentierten Gebiet rund um den Ostseefjord Schlei und Teile der angrenzenden Küste – ganz ohne eigenes Auto. Dafür wurde das öffentliche Nahverkehrsangebot erheblich ausgebaut: Es umfasst elektrische Express- und Tourismusbuslinien, einen umfassenden, barrierefreien On-Demand-Dienst, E-Carsharing, erweitertes Bikesharing und eine App, die alles miteinander verknüpft. So entstand in Deutschland das umfangreichste Nahverkehrsangebot im ländlichen Raum, das rund um die Uhr mindestens einmal pro Stunde eine Verbindung zu jedem Ort in der Projektregion bietet. Smile24 realisiert die Vision einer öffentlichen, integrierten Alltagsmobilität und fördert damit eine nachhaltige Verkehrsverlagerung.

Der Publikumspreis

Der Publikumspreis ging an das Projekt MoveOn: Sven Lißner (l., Professor für Verkehrsökologie an der Uni Dresden), Daniela Kluckert (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr), André Muno (Projektleiter beim Klima-Bündnis) und Philipp Grubitzsch (Geschäftsführender Gesellschafter flow.d GmbH). Foto: © EPA-Christopher NeundorfDer Publikumspreis ging an das Projekt MoveOn: Sven Lißner (l., Professor für Verkehrsökologie an der Uni Dresden), Daniela Kluckert (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr), André Muno (Projektleiter beim Klima-Bündnis) und Philipp Grubitzsch (Geschäftsführender Gesellschafter flow.d GmbH). Foto: © EPA-Christopher Neundorf

Spannend gestaltete sich die Vergabe des Publikumspreises, über den seit dem 20. Oktober um 12.30 Uhr per Live-Voting entschieden wurde. Aus allen Projekten der Shortlist wählte das Publikum vor Ort und per Livestream ihre Favoriten für den Publikumspreis. Die meisten Stimmen erhielt das Projekt MoveOn - Radverkehrsdaten für Deutschland, Dresden (Sachsen).

MoveOn nutzt Daten, die im Rahmen der deutschlandweiten Radverkehrskampagne "Stadtradeln" erhoben und zusammengeführt werden. Mehr als 475.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 2.800 Kommunen zeichnen ihre Fahrten per App auf – insgesamt etwa sieben Millionen jährlich. Das MoveOn-Team analysiert diese Daten und stellt den teilnehmenden Kommunen eine kostenlose Basisanalyse zur Verfügung. Die Daten werden für sechs verschiedene Anwendungsszenarien aufbereitet, beispielsweise als Nutzerstatistiken, grafisch dargestellte "Heatmaps" oder als Analyse von Wartezeiten an Verkehrsknotenpunkten. Diese Planungswerkzeuge sind direkt über den Webbrowser zugänglich. In über 700 Kommunen greifen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Daten für die lokale Verkehrsplanung zurück.

Hintergrund"Technische und gesellschaftliche Innovationen, die Mobilität neu denken und gestalten": Der Deutsche Mobilitätspreis zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Digitales und Mobilität in Deutschland und wird seit 2016 vom BMDV verliehen.

Für Unternehmen, Start-ups, Netzwerke, Initiativen aus der Mobilitäts- und Digitalbranche sowie Kommunen und Verwaltungen: Der Deutsche Mobilitätspreis prämiert Projekte, Produkte und Anwendungen im Bereich Digitales und Verkehr in insgesamt vier Kategorien. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). 

Alle weiteren Informationen sind auf der offiziellen Website des Wettbewerbes abrufbar.

Rückblick 2023

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Text: / handwerksblatt.de

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