Bei der Wärmekonferenz zeigte die Heizungsbranche der Bundespolitik Möglichkeiten auf, um Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Energiesektor sicherzustellen.
Bei der Deutschen Wärmekonferenz legte der BDH sein Strategiepapier "Zielbild Wärmemarkt 2045" vor. Vier Punkte rückt er darin in den Mittelpunkt: die Beschleunigung der Heizungsmodernisierung, der Ausbau und die Einbindung erneuerbarer Energien, die Dekarbonisierung der Energieträger im Wärmemarkt und die Steigerung der energetischen Sanierungsrate.
Alle technologischen Lösungen einbeziehen
"Angesichts der aktuellen Entwicklungen muss der Ausbau der erneuerbaren Energien inklusive Biomethan und Holzenergie sowie der Markthochlauf von Wasserstoff noch schneller organisiert werden als bisher geplant“, forderte BDH-Präsident Uwe Glock. Dabei gelte es, alle technologischen Lösungen einzubeziehen, die einen Beitrag zur Erreichung der klimapolitischen Ziele im Wärme- und Gebäudesektor ermöglichen.
Nur so würde die Wärmewende unter Berücksichtigung der Heterogenität der Gebäude und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einem Realitätscheck standhalten. Die Verengung des Lösungsraums auf nur wenige Technologien drohe, den gerade realisierten Marktaufschwung bei den Wärmeerzeugern auszubremsen.
Eine entscheidende Rolle nehme dabei das Fachhandwerk ein. In den nächsten zehn Jahren scheiden rund 30 Prozent der heute Beschäftigten aus dem Erwerbsleben aus. Davon werden die SHK-Betriebe wegen der demografischen Entwicklung aber nur etwa die Hälfte durch Neueinstellungen ersetzen können.
Um die ehrgeizigen Klimaschutzziele im Wärmemarkt zu erreichen, müsse aber zwangsläufig die Modernisierungsrate der Heizungen weiter gesteigert werden. Ohne ausreichende personelle Kapazitäten im Heizungsbauerhandwerk sei das in dem angestrebten knappen Zeitraum bis 2030 nicht zu schaffen.
An verfügbaren Fachkräften orientieren
"Entscheidend ist für uns der Faktor Zeit. Wir unterstützen die Klimaziele der Bundesregierung. Wir schaffen auch deren Umsetzung im Wärmemarkt. Aber die zeitlichen Fristen hierfür müssen sich an dem Machbaren orientieren, das heißt an den verfügbaren Fachkräften“, betonte ZVSHK-Präsident Michael Hilpert.
Der ZVSHK rechnet mit rund 60.000 zusätzlich benötigten Monteuren, um – wie von der Politik gefordert - bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschland zu installieren. "Bei den gesteigerten Anforderungen seitens der Politik brauchen wir als Klimahandwerk auch konkrete Hilfe der Politik, den gesteigerten Fachkräftebedarf zu decken“, forderte Hilpert.
Kompetenzzentrum für Klimahandwerke gefordert
Der Verband erwartet hierzu analog zu der seit Jahren stattfindenden Hochschulförderung Unterstützung der Politik bei der Ausbildungsförderungund Weiterqualifizierung von Fachkräften – etwa durch ein neu zu schaffendes Kompetenzzentrum für Klimahandwerke.
Die Förderkulisse habe zu einer dynamischen Marktentwicklung bei der Heizungsmodernisierung in den vergangenen zwei Jahren geführt. Nach über zwei Dekaden ohne signifikantes Wachstum wurden im Jahr 2021 knapp 930.000 neue Anlagen installiert. Damit kommt man erstmalig in den Bereich von eine Million Anlagen, die man zur Erreichung der Klimaziele im Gebäude benötige.
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Rahmenbedingungen verstetigen
Diese Entwicklung müsse durch die Verstetigung der Rahmenbedingungen noch weiter ausgebaut werden. Daher forderten die Verbände die Politik auf, die Bundesförderung für effiziente Gebäude finanziell abzusichern und verlässlich fortzusetzen. Diese sei ein Erfolgsmodell und die Menschen seien bei stimmigen Rahmenbedingungen bereit, in moderne Heizungstechnik und damit in Klimaschutz zu investieren.
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