Mit PV-Anlage dauerhaft Stromkosten senken
Groß, flach und robust: Viele Lager- oder Produktionshallen von Handwerksbetrieben bieten ideale Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage.
Die Solarmodule können den Wert der Immobilie und die Geschäftszahlen steigern, ohne dass dauerhafte Investitionen notwendig sind - abgesehen von der Installation und den meist geringen Wartungskosten. Das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum berät, wie Handwerksbetriebe durch die Eigennutzung von Energie ihre Stromrechnung senken können. "Die Dächer von Gewerbe-, aber auch von vielen Bürogebäuden bieten ein enormes Potenzial für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Für die Unternehmen lassen sich damit oft erhebliche Stromkostensenkungen realisieren. Besonders wichtig ist es, bei Neubauten gleich an eine PV-Anlage zu denken und den Bau entsprechend vorzubereiten", rät Andreas Lang. Gemeinsam mit Roland Böcker und Marcel Quinten berät er im Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum, einer Einrichtung der Handwerkskammer des Saarlandes, Handwerksbetriebe vor allem zu den Themen Energie, Ressourcen und Mobilität. "Solarstrom vom Firmendach ist langfristig günstiger und schützt zudem über Jahrzehnte vor steigenden Strompreisen. Fast alle Handwerksbetriebe haben tagsüber einen gleichmäßigen Strombedarf und können so den Solarstrom optimal nutzen. Alles spricht für Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern", so Lang.
Denn anders als in Privathaushalten ist der Strombedarf in Betrieben wegen laufender Maschinen, Klimaanlagen, Beleuchtung und Computern im Schnitt zwischen 8 und 18 Uhr am höchsten. Das deckt sich weitgehend mit dem Angebot an Solarstrom vom Dach. Eigenverbrauchsquoten von 70 Prozent und mehr seien in Unternehmen keine Seltenheit, sagt Energie- und Umweltberater Böcker. Noch besser lässt sich PV-Strom nutzen, wenn er mit Elektromobilität für die Firmenflotte oder Mitarbeiterfahrzeuge kombiniert wird. Auch größere Parkflächen bieten sich für eine Doppelnutzung mit Photovoltaikanlagen an. Zudem werden Solarstromspeicher mittlerweile zunehmend nachgefragt, was mittelfristig zu sinkenden Preisen führen dürfte.
Beratung beim Saar-Lor-Lux Umweltzentrum
Jeder Plan, eine Anlage zu errichten, sollte mit Fachleuten besprochen und durchgerechnet werden. Die Orientierungsberatung des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums bietet allen saarländischen Handwerksbetrieben die Möglichkeit, sich kostenlos und neutral beraten zu lassen. "Mit unserem E-Tool können wir Ihnen eine gute Einschätzung Ihrer individuellen Verbrauchssituation bieten. Wir begleiten Sie durch den gesamten Prozess und sorgen dafür, dass Sie das bestmögliche Angebot erhalten", so Lang – auch eine PV-Anlage lässt sich mit dem Tool berechnen. Er empfiehlt aber auch immer ein Gespräch mit dem Elektrobetrieb des Vertrauens.
So muss zum Beispiel entschieden werden, ob eine Anlage mit Volleinspeisung oder mit Teileinspeisung errichtet werden soll. Bei der ersten Variante erhält der Anlagenbetreiber einen höheren Vergütungssatz, muss dafür aber den gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeisen. Bei Anlagen mit Teileinspeisung können bis zu 100 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden, der überschüssige Strom wird zu einem geringeren Vergütungssatz ins Netz eingespeist.
Hintergrund: Förderung und Kaufpreise
Der Bau einer PV-Anlage ist in der Regel förderfähig. Die KfW-Förderkredite für erneuerbare Energien (270) ermöglichen ein zinsgünstiges Darlehen. Ansonsten regelt das EEG die Vergütung durch den Netzbetreiber, der verpflichtet ist, den Strom abzunehmen und nach gesetzlichen Vorgaben zu vergüten. Die Vergütungssätze wurden 2023 deutlich angehoben. Indirekt werden PV-Anlagen seit 2022 auch durch den Wegfall der Einkommens- und Umsatzsteuer gefördert, die Einnahmen aus dem Verkauf von PV-Strom sind zudem von der Einkommensteuer befreit.
Die Anschaffungskosten für eine Anlage sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, entsprechend sind auch die Erzeugungskosten für Solarstrom gesunken. Nach Berechnungen der Verbraucherzentrale liegen sie heute oft unter 10 ct/kWh und damit meist deutlich unter den Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz. Die Amortisationszeit einer neu installierten PV-Anlage liegt nach diesen Berechnungen nicht selten unter zehn Jahren.
Energieeffizienz im HandwerkLeitfaden Der elektronische Leitfaden "Energieeffizienz im Handwerk", der im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz unter anderem vom Saar-Lor-Lux Umweltzentrum entwickelt wurde, bietet online eine erste Unterstützung für Betriebe, die sich energieeffizienter aufstellen und damit Geld sparen wollen.
Online Hier geht es zum Leitfaden.
E-ToolE-Tool Mit dem E-Tool können Betriebe online ihre betrieblichen Energie- und Ressourcendaten erfassen. Diese systematische Erfassung bildet die Ausgangsbasis für ein betriebliches Monitoring der eigenen Verbräuche und Kosten. Auf dieser Basis können Betriebe wichtige Effizienzsteigerungen und Emissionsminderungen angehen - auch PV-Anlagen können mit dem Tool ausgelegt werden.
Online Hier geht es zum E-Tool.
Energieberatung beim Saar-Lor-Lux Umweltzentrum Beratung Die Expertinnen und Experten des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums unterstützen saarländische Handwerksbetriebe bei allen Fragen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz, Energieeffizienz und Energiemanagement. Die Beratung erfolgt telefonisch, per Videokonferenz oder am besten direkt vor Ort im Betrieb. Beratungsinhalte sind insbesondere Maßnahmen der Energie- und Ressourceneffizienz, zum Einsatz erneuerbarer Energien und die entsprechenden Fördermöglichkeiten.
Ansprechpartner Die Energie-, Ressourcen- und Mobilitätsberatung hilft weiter: Roland Böcker, 0681 5809-210, r.boecker@hwk-saarland.de, Andreas Lang, 0681 5809-208, a.lang@hwk-saarland.de
Kontakt Saar-Lor-Lux Umweltzentrum allgemein: Tel. 0681 5809206, E-Mail: umweltzentrum@hwk-saarland.de
Online Hier geht es zum Saar-Lor-Lux Umweltzentrum.
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Text:
HWK des Saarlandes /
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