Handwerk macht glücklich – und gesund

"Handwerk macht glücklich" – das verkündete Regionaldirektor Jörg Baly auf einer Veranstaltung der IKK classic in der Schornsteinfeger-Akademie Dülmen.

In ihrer repräsentativen Studie "So gesund ist das Handwerk" hatte die Krankenversicherung IKK classic unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse 2020 herausgefunden, dass Handwerkerinnen und Handwerker eine hohe Arbeitszufriedenheit haben. Das  setzte sich auch in der Befragung fort, die das Marktforschungsinstitut GfK 2022 im Auftrag der IKK durchgeführt hat. Daran nahmen von 699 Personen teil.

Menschen, die in ihrem Job glücklicher sind, darin mehr Sinn sehen und die dafür mehr Anerkennung bekommen, seien auch nachweislich gesünder, erklärte Baly. Insofern könnten andere Branchen offenbar etwas vom Handwerk lernen. Sinnhaftigkeit, Wertschätzung und Zufriedenheit machten zum einen glücklich, zum anderen bilden sie wichtige Ressourcen, die die Gesundheit nachhaltig stärkten. Darum habe sich die IKK classic diesen drei Aspekten in ihrer Umfrage besonders gewidmet.

Die Antworten zeigten:

• Der Anteil derer, die anderen Menschen mit der eigenen Tätigkeit helfen, ist bei den befragten Handwerkerinnen und Handwerkern stärker ausgeprägt (59,5 Prozent) als im befragten Teil der Gesamtbevölkerung (49,2 Prozent).
• 86,7 Prozent der Befragten sind stolz auf ihre berufliche Tätigkeit. Nur 58,6 Prozent des befragten Teils der Gesamtbevölkerung teilen diese Ansicht.
• Die große Mehrheit der Befragten (91,8 Prozent) empfinden ihren Beruf als sinnhaft. Nur 69 Prozent des befragten Teils der Gesamtbevölkerung würde dies ebenfalls so einschätzen.
• 79,7 Prozent der Befragten sind glücklich in ihrem Beruf. Nur 55,3 Prozent des befragten Teils der Gesamtbevölkerung teilen diese Ansicht.
• 70,5 Prozent der Befragten berichten von einer hohen Wertschätzung für ihre Arbeit. Der befragte Teil der Gesamtbevölkerung schätzt dies nur mit 49,3 Prozent ein.

Die Ergebnisse verdeutlichten, dass Ressourcen und damit verbundene positive Effekte der Arbeit besonders im Handwerk spürbar würden, bewerte Baly.

Vortrag von Doc Esser und Diskussionsrunde

IKK-Regionaldirektor Jörg Baly (l.) stellt Doc Esser (r.) vor. Foto: © IKK classic

"Für das Handwerk sind die Erkenntnisse der Umfrage von hoher Relevanz, wenn es heißt, dass besonders im Handwerk der Arbeitsalltag das zu bieten habe, was gerade der jüngeren Generation besonders wichtig sei: eine gesellschaftlich relevante und nachhaltige Tätigkeit", betonte Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster als Veranstaltungspartner.  Gerade jetzt, wo unsere Gesellschaft immer älter wird und wir uns den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen müssen, ist die Erkenntnis, dass das Handwerk nicht nur körperlich, sondern auch mental positiv förderlich sein könne, so wichtig, um neue Fachkräfte für das Handwerk zu begeistern, aber auch um sie langfristig körperlich gesund zu erhalten. Hund: "Als attraktive Arbeitgeber müssen Betriebe ihre Fachkräfte binden. Gesunde, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter bedeuten letztlich ein hohes Potenzial für den Betrieb." Nur mit ihnen sei auch der künftige Unternehmenserfolg gewährleistet.

Der Facharzt, Moderator, Autor, Unternehmer und Musiker Doc Esser sprach in seinem Vortrag: "Grenzenlos gesund – wie gesund sind Grenzen", über den Sinn und Unsinn von oft einseitigen Ernährungsplänen, sportlichen Höchstzielen, eifrigen inneren Schweinehunden und was Grenzen und Statistiken wirklich mit unserer Gesundheit anstellen. Abschließend erwartete die Gäste eine Diskussionsrunde mit der Familie Palstring, deren Tischlerei in Steinfurt auf die Herstellung von Küchen spezialisiert ist, und Doc Esser. Der traditionsreiche, 1925 gegründete Familienbetrieb Palstring ist der Gewinner des im Rahmen des Corporate Health Awards 2023 vergebenen Sonderpreises "Gesundes Handwerk".

 

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