Ehrenamt macht Handwerkern Spaß
Eine Umfrage der Handwerkskammer Münster hat ergeben, dass sich Freiwillige steuerliche Berücksichtigung ihres Engagements wünschen.
"Engagement im Ehrenamt macht vielen Handwerkern vor allem Spaß." Das betonte HWK-Präsident Hans Hund, als er rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, darunter zahlreiche Ehrenamtsträger des Handwerks, zum Fest "Handwerk verbindet" auf Haus Kump der Handwerkskammer Münster begrüßte. Hund dankte zugleich allen Handwerkerinnen und Handwerkern im Kammerbezirk, die insgesamt 3.455 Ehrenämter bei Innungen, Kreishandwerkerschaften und der Handwerkskammer ausüben. Diese enorme Freiwilligenarbeit neben dem Beruf verdiene Anerkennung und Würdigung. Handwerk sei eine starke Gesellschaftsgruppe, in der viele mehr täten, als sie müssten, so Hund.
Viele Ehrenamtler machen bei Umfrage mit
308 Ehrenamtsträger haben in einer Umfrage der HWK Auskunft zur persönlichen Motivation ihres Engagements gegeben. Die meisten (71 Prozent) sagen: "Das Ehrenamt macht mir Spaß." Sie wollen die Gesellschaft zumindest im Kleinen mitgestalten (59 Prozent), die Interessen des Handwerks und des eigenen Gewerks in Politik und Gesellschaft vertreten (56 Prozent) und zur Pflege der Tradition und Handwerkskultur beitragen (49 Prozent). Auch der Wunsch, mit Menschen zusammenzukommen und Kontakt zu anderen Generationen zu haben, spielt eine größere Rolle. 73 Prozent bringen sich in Gremien der HWK ein und wenden dafür im Durchschnitt 8 Stunden pro Monat auf. 55 Prozent engagieren sich bei der Innung beziehungsweise Kreishandwerkerschaft mit im Schnitt 10,5 Stunden monatlich. Bei Fachverbänden, den Junioren des Handwerks oder Unternehmerfrauen sind 23 Prozent durchschnittlich 8,5 Stunden im Monat aktiv. 85 Prozent der Befragten sind Arbeitgeber und 15 Prozent Arbeitnehmer. Der Altersdurchschnitt liegt bei 55 Jahren. Wegen des Zeitaufwandes würden Ehrenämter eher im Abschnitt des späteren oder sich zu Ende neigenden Berufslebens wahrgenommen, erklärte HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz. Dann sei die Zeit nicht mehr so von der Existenzsicherung in Beschlag genommen; es bleibe mehr Freiraum für Freiwilliges.
Verbesserung bei der Förderung werden gewünscht
"Wer Ehrenamtler braucht, sollte diejenigen fragen, die schon ein Ehrenamt ausüben", kommentierte Hund die Tatsache, dass die Befragten sich zu 64 Prozent auch außerhalb des Handwerks für andere einsetzen: am stärksten in der allgemeinen beruflichen Interessenvertretung, im Sport und in Schützen-, Karnevals- und Heimatvereinen, aber auch in den Kirchen, der Politik, für Kultur, Bildung und Schule, bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Rettungsdiensten, für Umwelt und Soziales. Die Handwerker wünschen sich laut Umfrage Verbesserungen bei der Förderung ihres Engagements. Am drängendsten sind ihnen die steuerliche Freistellung von Aufwandsentschädigungen und die Absetzbarkeit von Kosten. Stark gewünscht wird auch eine Absicherung durch eine Haftpflicht- und Unfallversicherung. Innerhalb der Handwerksorganisation gibt es besonders ein Bedürfnis nach mehr fachlicher Unterstützung der Tätigkeit und Weiterbildung. "Das alles ist der Handwerkskammer ein Auftrag mit Priorität", so Hund. "Wir würden auch mehr Frauen in Ehrenämtern begrüßen", ergänzte Banasiewicz. Der Anteil von Frauen, die als Betriebsleiterinnen, gesetzliche Vertreterinnen, Inhaberinnen und persönlich haftende Gesellschafterinnen von Handwerksbetrieben tätig seien, liege im Kammerbezirk Münster bei 17 Prozent. Von den Ehrenamtsträgern im Handwerk sind 15 Prozent Frauen. Banasiewicz: "Das ist bereits ein guter Schnitt, aber das Ziel ist eine zumindest proportionale Vertretung in Gremien der Handwerkskammer".
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Text:
HWK Münster /
handwerksblatt.de
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