Lust auf Digitalisierung
Seit Anfang Januar berät und unterstützt der neue Digitalisierungsberater der Handwerkskammer der Pfalz Betriebe in ihren Digitalisierungsvorhaben.
Seit vielen Jahren bestimmt der technologische Fortschritt das Handwerk. In nahezu allen Gewerken findet eine permanente Digitalisierung der Arbeitsprozesse im Unternehmen statt. Um die Betriebe bei diesem Prozess zu unterstützen, beschäftigt die Handwerkskammer der Pfalz neben dem Technologieberater der Handwerkskammer, Joachim Holzer, seit Beginn des neuen Jahres zusätzlich einen Digitalisierungsberater am Standort Kaiserslautern. Der Wirtschaftsinformatiker Igor Tabatschnik ergänzt das umfassende kostenlose Beratungsangebot der Handwerkskammer. "Ich möchte den Betrieben die Vorteile aufzeigen, die mit der Digitalisierung verbunden sind", fasst Tabatschnik seine Aufgabe zusammen. Chancen liegen etwa in der Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: "Wir wollen ein relativ abstraktes Thema in die Betriebe hineintragen und ihnen zeigen, wie es gelingt, die Produktivität durch digitale Prozesse signifikant zu erhöhen."
Dafür ist zunächst vor Ort der Status quo zu ermitteln, um gemeinsam mit dem Betriebsinhaber herauszufinden, wo Digitalisierungspotenzial steckt. Nach einer umfangreichen Bedarfsanalyse geht es an die Umsetzung der geplanten Maßnahmen, die Tabatschnik intensiv begleiten wird. "Wir setzen nicht unbedingt auf große anonyme Infoveranstaltungen, sondern eher auf individuelle Beratung und das Gespräch vor Ort" erläutert der Geschäftsbereichsleiter der Betriebsberatung und Gewerbeförderung, Bernd Bauerfeld, die Strategie. Seine Kerntätigkeit sieht der neue Berater darin, Handwerksunternehmen beim digitalen Wandel zu begleiten, indem er individuelle Digitalisierungsstrategien entwickelt und die Betriebe bei der Einführung und Optimierung digitaler Prozesse unterstützt.
Beratung macht zukunftsfit
"Wir bieten unseren Betrieben damit einen echten Mehrwert und machen sie fit für die Zukunft", ist Tabatschnik von der Bedeutung des Beratungsangebots überzeugt. Dabei geht es um die praktische Vermittlung von Entscheiderwissen und das Aufzeigen digitaler Problemlösungen. Niederschwellige Einstiegsmaßnahmen zur Digitalisierung anzubieten und die Medienkompetenz der Mitarbeiter zu verbessern, gehört zu seinen Aufgaben. Neben der aktiven Unterstützung von Existenzgründern spielt auch der Wissenstransfer in etablierte Betriebe eine wichtige Rolle. "Verbesserungsbedarf besteht fast überall: In der digitalen Kommunikation, den Produktions- und Fertigungstechnologien aber auch bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen wie Auftragsbearbeitung und Fakturierung.", beschreibt Tabatschnik sein Portfolio. Konkret bedeutet das etwa auch die Websites der Handwerksbetriebe unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, ob sie problemlos und übersichtlich auf mobilen Endgeräten dargestellt werden können. Auch das Auffinden der Website durch potenzielle Kunden und die damit verbundene Suchmaschinenoptimierung, gehört in diesen Kontext. Nicht zuletzt stellen auch die steigenden IT-Sicherheitsanforderungen viele Betriebe vor große Herausforderungen. Auch hier kann der Digitalisierungsberater der Handwerkskammer helfen. "Es gibt noch viele weitere Beispiele aus der Praxis, angefangen beim Aufmaß im Baubereich über die digital durchgeführte Bestellung von Material bis hin zur Fakturierung. Hier können durch den geschickten Einsatz von digitalen Prozessen der Chef entlastet und damit auch Kapazitätsprobleme entschärft werden".
Entscheidend sei es, Hemmschwellen zu senken und die Vorteile, aber auch eventuelle Risiken aufzeigen, die die digitale Transformation mit sich bringt. Dies betrifft jedoch nicht nur Start-Ups und Jungunternehmer: Selbst für Betriebsinhaber, die bereits an eine Betriebsübergabe denken, ist das Thema interessant, da die Rentabilität des Geschäftsmodells bei der Suche nach einem Nachfolger von ausschlaggebender Bedeutung sein kann. Um den Betrieb für einen potenziellen Nachfolger attraktiver zu gestalten und aufzuwerten, sei es unabdingbar, betriebliche Abläufe zu hinterfragen und zu modernisieren. Die neue Beratungsstelle wird auch von den Handwerkskammern Rheinhessen und Koblenz angeboten. Sie wird gefördert vom Wirtschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz und arbeitet eng verzahnt mit den Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT) der Handwerkskammern sowie den bundesweiten Kompetenzzentren Digitales Handwerk zusammen.
Ansprechpartner: Alle Fragen zum Beratungsangebot beantwortet bei der Handwerkskammer der Pfalz Igor Tabatschnik.
Kontakt: Am Altenhof 15, 67655 Kaiserslautern, Telefon: 0631/3677232, Fax: 0631/3677263 oder E-Mail: itabatschnik@hwk-pfalz.de.
Text: Handwerkskammer der Pfalz
Foto: © Gina Sanders/123RF.com
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