Zahntechniker fordern eine höhere Vergütung
Zahntechniker wollen mehr Geld für ihre Leistungen. Die Labore können oft nicht kostendeckend arbeiten. Das machten die Verbände bei einer Anhörung im Bundestag deutlich. Unterstützt werden sie von der CDU/CSU-Fraktion.
Deutschlands Zahntechniker fordert eine systematisch höhere Vergütung. Gleichzeitig erwarten die zahntechnischen Labore eine Änderung der gesetzlichen Vergütungsregulierung. In einer Anhörung des Gesundheitsausschusses über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion von Dezember 2022 machten die Fachverbände des Zahntechnikerhandwerks deutlich, dass die Betriebe unter den jetzigen Bedingungen oft nicht kostendeckend arbeiten könnten.
Unterstützung bekommen sie von der Unionsfraktion im Bundestag. Die Vergütungen von Leistungen im Zahntechnikerhandwerk dürften innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nur um die jeweilige Steigerung der Grundlohnsummenrate angehoben werden. Damit seien "betriebswirtschaftlich notwendige Anpassungen für diese Handwerksbetriebe nicht möglich", hieß es da.
"Existenzgefährdende Belastungen"
Derzeit sei die Preis- und Lohnentwicklung im Zahntechnikerhandwerk von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Der Verband Deutscher Zahntechniker Innungen (VDZI) sprach im Gesundheitsausschuss von einer überfälligen Korrektur der Vergütungsregulierung.
Die gesetzlichen Vorschriften würden für die Preisverhandlungen in der GKV kumuliert zu existenzgefährdenden Belastungen führen. Dass die Preisvorschriften einseitig die selbstständigen Zahntechniker belasteten, zeige sich überdeutlich und nachvollziehbar in der Kosteninflation.
Der Verband medizinischer Fachberufe als Interessenvertretung der angestellten Zahntechniker warnte vor einem Verlust an Fachkräften in der Branche. Die Abkopplung der Löhne bei gleichzeitig hoher Inflation zwinge immer mehr Fachkräfte, die Branche zu wechseln. Die Forderung, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme aufzuheben und die tatsächlichen Kostensteigerungen von Energie und Materialien zur berücksichtigen, werde unterstützt. Auch müsse durch die Stärkung des Zahntechnikerhandwerks der Import von Medizinprodukten aus dem Ausland vermieden werden.
GKV: "Die Versorgung mit Zahnersatz ist gesichert"
Der GKV-Spitzenverband argumentierte mit dem Grundsatz der Beitragssatzstabilität. Krankenkassen und Leistungserbringer hätten Vergütungsvereinbarungen so zu gestalten, dass Beitragssatzerhöhungen ausgeschlossen seien. Die Forderung, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme bei der Vergütungsregelung aufzuheben, lehnt der GKV ab. Die Bindung an die Grundlohnsumme habe sich bewährt, die Versorgung mit Zahnersatz sei gesichert, hieß es.
In der Anhörung machten Sachverständige außerdem geltend, dass bei einer Änderung der Vergütungsregulierung sichergestellt werden müsste, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon profitierten.
Quelle: hib
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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