Besser für Mitarbeitende und Umwelt: temperaturabgesenkte Asphalte.

Besser für Mitarbeitende und Umwelt: temperaturabgesenkte Asphalte. (Foto: © Nadler Straßentechnik GmbH)

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Neuer Grenzwert für Gussasphalt-Dämpfe seit Januar

Betriebsführung

Seit dem 1. Januar gilt ein neuer Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe und Aerosole für den Bereich Gussasphalt. Die Umstellung auf temperaturabgesenkte Asphalte läuft derzeit.

Die Temperaturabsenkung reduziert die Dampf- und Aerosolentwicklung beim Einbau und trägt gleichzeitig zur Nachhaltigkeit bei. Neben einer erheblichen Einsparung von Energie verringert sich auch der CO₂-Ausstoß in Produktion und Verarbeitung.

Unsicherheiten bei der Umstellung

Trotz der Vorteile bestehen Unsicherheiten hinsichtlich Planung, Herstellung und Einbau. Dabei stellen sich Fragen wie: Welche Methoden zur Temperaturabsenkung sind praktikabel? Wie wirkt sich die Temperaturabsenkung auf den Handeinbau aus? Welchen Einfluss hat sie auf den Schichtenverbund? Welche Asphalt-Nebenprodukte lassen sich weiterhin problemlos einsetzen?

Praxistests liefern Antworten

Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Teststrecken mit unterschiedlichen Baumaterialien und Geräten angelegt. Die Nadler Straßentechnik GmbH hat hierbei umfangreiche Tests durchgeführt. In Ingolstadt beispielsweise wurde im Rahmen einer Baustelle der Stadt temperaturabgesenkter Asphalt mit einer Kalkmilch aufgebracht, die den Schichtenverbund schützt und das Abtragen durch Baustellenfahrzeuge verhindert. Prüfungen ergaben sehr gute Werte, mit durchschnittlichen Schichtenverbundkräften von über 30 kN.

Auch Asphaltarmierungen wurden getestet. Eine Versuchsstrecke in Bayern zeigte, dass eine Mischguttemperatur von 130 °C für einen optimalen Einbau ausreicht und die Anforderungen an den Schichtenverbund deutlich übertroffen wurden. Ebenso wurden verschiedene Fugenbänder erprobt. Die Tests ergaben, dass sowohl anschmelzbare als auch thermisch aktivierbare Fugenbänder ohne Qualitätsverluste mit temperaturabgesenkten Asphalten verwendet werden können.

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Transport als wichtiger Faktor

Beim Einbau temperaturabgesenkter Asphalte spielt der Transport eine entscheidende Rolle. Spezielle Thermocontainer halten den Asphalt bis zu 12 Stunden auf optimaler Einbautemperatur und sorgen für eine verlässliche Verarbeitbarkeit auf der Baustelle. Um Fachkräfte auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, werden gezielte Schulungen angeboten.

Die Nadler Akademie bietet hierzu ein Webinar mit dem Titel "Temperaturabgesenkte Asphalte – Was bedeutet das für mich?" an, das praxisnahe Informationen liefert und hilft, Unsicherheiten abzubauen. Die Einführung temperaturabgesenkter Asphalte bedeutet eine technische und logistische Anpassung für das Bauhandwerk, bietet jedoch auch erhebliche Vorteile in Bezug auf Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit. Mit gezielter Vorbereitung und erprobten Systemen können die Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden.

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Text: / handwerksblatt.de

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