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HWK des Saarlandes | November 2024
Wirtschaftspolitik neu ausrichten
Die Handwerkskammer des Saarlandes wünscht sich von der Landespolitik konkrete Maßnahmen, die den Mittelstand und das Handwerk entlasten.
Es gibt nicht nur weniger Chefinnen in Deutschland, sondern auch weniger Gründerinnen. (Foto: © Kurhan/123RF.com)
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Frauen im Handwerk - Themen-Specials
März 2019
Der Frauenanteil in den Chefetagen des deutschen Mittelstands ist weiter im Sinkflug. Und immer weniger Frauen machen sich selbstständig.
Nur noch 15,4 Prozent aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland werden von einer Chefin geführt. Auch in der Gesamtwirtschaft sind Frauen in Führungspositionen Mangelware. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland mit diesen Zahlen deutlich hinterher, meldet die KfW auf Basis des KfW-Mittelstandspanels.
Die Zahlen beziehen sich auf 2017. Im Jahr zuvor hatte der Anteil noch 16,4 Prozent betragen, auf seinem Höchststand im Jahr 2013 sogar 19,4 Prozent. Die Anzahl frauengeführter Mittelständler sank damit zwischen 2013 und 2017 um 100.000 auf aktuell noch 580.000 Unternehmen.
Der Rückgang bei den Chefinnen sei auch Folge eines sinkenden Frauenanteils unter den Existenzgründern. Nur 206.000 Frauen wagten im Jahr 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit (minus 23 Prozent gegenüber 2016).
Der Anteil an allen Gründern sank zuletzt um drei Prozentpunkte und liegt laut KfW gegenwärtig bei 37 Prozent. Vor allem bei Vollerwerbsgründungen sei die Beteiligung von Frauen zurückgegangen. Mit zeitlicher Verzögerung bremse diese Entwicklung auch den Anstieg der frauengeführten Mittelständler.
Als eine Ursache nennt die KfW die nach wie vor sehr gute Lage am Arbeitsmarkt: Erwerbstätigkeit werde für immer mehr Frauen attraktiv, Karriereentscheidungen würden daher immer häufiger gegen die Selbstständigkeit ausfallen.
"Auch im mittleren und höheren Management in der Wirtschaft gibt es im internationalen Maßstab deutlichen Nachholbedarf," sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. So seien hierzlande nur 28 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt.
Der EU-Durchschnitt liegt bei über 31 Prozent. Länder wie Schweden oder die USA kommen auf rund 40 Prozent. Selbst in Schwellenländern wie Russland, Brasilien oder Mexiko sei der Anteil von Frauen im Management deutlich höher.
Um den Anteil von Frauen in Führung zu stärken, brauche es einen Wandel in gesellschaftlichen Rollenbildern und in den Unternehmenskulturen. "Hierfür braucht man einen langen Atem, aber es ist unerlässlich, dass wir diesen langfristigen Prozess aktiv angehen", so Zeuner.
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