Häufiges Hoch- und Herunterdrehen der Heizung verbraucht besonders viel Energie.

Häufiges Hoch- und Herunterdrehen der Heizung verbraucht besonders viel Energie. (Foto: © kzenon/123RF.com)

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Effizient heizen und lüften – aber wie?

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Für weniger Heiz-Jo-Jo und mehr Konstanz: Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG), gibt vier Tipps, um Energie und Kosten zu sparen.

"Puh, ist das kalt draußen!" Ja, es ist so weit: Der Winter kehrt langsam ein. Der richtige Zeitpunkt, um eine Heizstrategie für die kalte Jahreszeit aufzustellen. Aber: Wie heizt – und lüftet – man effizient? Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG), gibt Antworten.

Vier Tipps für Heizeffizienz

Auf Konstanz setzen

Der Mensch handelt oft nach Impuls: Wird Kälte empfunden, so dreht man die Heizung hoch; läuft das Wärmeempfinden hingegen auf Hochtouren, wird das Thermostat drastisch heruntergeregelt. Gerade dieses häufige Hoch- und Runterdrehen verbraucht besonders viel Energie und die gewünschte Endraumtemperatur erreicht man damit auch nicht. Sinnvoller ist es, sich für einen "Mittelweg" – eine individuelle Wohlfühltemperatur – zu entscheiden und diese zu halten, anstatt "Heiz-Jojo" zu spielen. "Gerade im Winter ist es besonders energiesparend, konstant auf niedriger oder mittlerer Stufe zu heizen – und das Thermostat beispielsweise auf Stufe 3 und damit 20 Grad zu belassen", stellt Lau fest. 

Lüften ist ein Muss

Neben einer Heiz- sollte im Winter auch eine Lüftstrategie aufgestellt werden. Markus Lau rät: "Am besten kurz und knackig – also zwei- bis dreimal täglich lüften, für drei bis fünf Minuten. Auch bei niedrigen Außentemperaturen, Regen oder Wind." Denn nur durch regelmäßigen Luftaustausch entsteht ein angenehmes Raumklima, das Schimmel vorbeugt. Stoßlüften ist gut, Querlüften – also das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern – besser, da die Frischluft so am besten eindringen kann. Im Bad oder in der Küche, wo viel Feuchtigkeit entsteht, sollte die Tür beim Lüften geschlossen werden, sodass sich die Feuchtigkeit nicht verteilen kann. Absolutes No-Go: Dauerlüften mit gekippten Fenstern. Dabei wird nicht nur Energie verschwendet, sondern auch das Risiko von abgekühlten und somit feuchten Wänden im Fensterbereich gesteigert. Generell sollten die Heizkörperthermostate beim Lüften immer komplett zugedreht werden.

Temperaturen abschätzen

Schon eine geringe Absenkung der Raumtemperatur kann eine große Wirkung haben. Daher sollte überlegt werden, welche Temperaturen man in unterschiedlichen Räumen braucht. Denn: "Ein Grad weniger reduziert die Heizenergie um rund sechs Prozent", erklärt Lau. "Wer im wenig genutzten Gästezimmer die Temperatur von 20 auf 16 Grad senkt, kann dort seinen Energieverbrauch um etwa 24 Prozent reduzieren." Logische Schlussfolgerung: Auf die gesamte Wohnung sowie Heizsaison gerechnet, kann dies zu bedeutsamen Kosteneinsparungen führen.

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Bitte heizen!

Was gar nicht geht: nicht heizen. Sparsamkeit ist gut, Heizverzicht aber nicht. "Je stärker Wohnräume auskühlen, umso größer ist das Schimmelrisiko", erläutert Markus Lau. "Daher unbedingt vermeiden, dass die Temperatur in Wohnräumen dauerhaft unter 16 Grad fällt." Kalte Wände begünstigen nämlich, dass sich vorhandene Flüssigkeit absetzt – die Folgen: Schimmel. Zwischen Wohnräumen, die nicht auf gleiche Weise geheizt werden – zum Beispiel das weniger genutzte Gäste- im Vergleich zum Wohnzimmer –, sollten Türen geschlossen werden. Dabei sollte der Temperaturunterschied zwischen den verschiedenen Räumen fünf Grad nicht übersteigen

Quelle: Deutscher Verband Flüssiggas e.V.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

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