Links: Ein Kreis umschließt das Expo-Gelände auf der künstlich angelegten Insel Yumeshima im Hafengebiet.

Links: Ein Kreis umschließt das Expo-Gelände auf der künstlich angelegten Insel Yumeshima im Hafengebiet. (Foto: © Expo 2025)

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Expo 2025: Die Welt zu Gast

Zum zweiten Mal wird Osaka Schauplatz einer Weltausstellung. Die japanische Stadt präsentiert von April bis Oktober internationale Vorstellungen einer Gesellschaft von morgen. Dabei kommt in der kulinarischen Hauptstadt Japans das Essen niemals zu kurz.

Viele Restaurants der Stadt befinden sich in malerisch ­beleuchteten Häusern. Foto: © Japan National Tourism OrganizationViele Restaurants der Stadt befinden sich in malerisch ­beleuchteten Häusern. Foto: © Japan National Tourism Organization

Kuidaore. Stadt, wo man bis zum Umfallen isst." Osaka gilt als die Hauptstadt der Kulinarik. Manche sprechen gar vom kulinarischen Herzens Japans. Eine Bezeichnung, die bis auf die Edo-Zeit im 17 Jahrhundert zurückgeht. Schon zu jener Zeit galt die Stadt im Bezirk Kansai als ein wichtiges Handelszentrum für Reis, Sojasauce und Fisch. Mit dem Zug nur siebzehn Kilometer von Tokyo entfernt, sind die lebendigen Viertel Dotonbori und Shinsaibashi wie auch der historische Kuromon Ichiba Markt ein Hot Spot der feinsten japanischen Küche.

Osakas Lebendigkeit: Dotonbori & Shinsaibashi

Ein paar Gehminuten von der Namba Station entfernt führt der Weg schnurstracks nach Dotonbori. Dort werden Besucher gleich von einer der berühmtesten Figur Osakas begrüßt: dem Glico-Mann. Die meterhohe Lichtreklame mit dem rennenden Athleten gibt es seit 1935. Ein beliebtes Fotomotiv, vor dem sich die meisten Besucher hinstellen und die Bewegung der Figur nachahmen. Vor allem am Abend gleicht Dotonbori einem Wimmelbild aus hunderten Leuchtreklameschildern, Straßenmusikanten und Marktschreiern, die die herrlich duftenden Oktopusbälle Takoyaki oder den köstlichen japanischen Pfannkuchen Okonomiyaki feilbieten.

Am Dotonbori-Kanal beginnt der Stadtteil Shinsaibashi. Von Street-Food bis hin zu gehobenen Restaurants ist es vor allem die kunterbunte Einkaufsstraße, die Lust auf Entdeckungen macht. Im Angebot sind Souvenirs wie Essstäbchen oder farbenfrohe Keramik, aber auch Mode und Streetwear. Fashionfans aus der ganzen Welt führt es dorthin. Neben den neuesten Trends können sie in den vielen Second-Hand-Läden neue Lieblingsstücke ergattern. Mit einem Mix aus Lebendigkeit und Tradition bieten Dotonbori und Shinsaibashi einen faszinierenden Einblick in das japanische Leben.

Ein Muss in Osaka

Unbedingt einen Besuch wert ist der Kuromon Markt. Vor rund 190 Jahren eröffnet, beherbergt der Markt an die einhundert Imbissstände. Auf Stäbchen gespießte Fische, frittierte Oktupusse, Waguy-Beef und viele weitere lokale Spezialitäten laden ein, auf Stühlen sitzend, das quirlige Marktgeschehen zu beobachten. Für viele Köche der Stadt ist der Markt bis heute eine Quelle für beste Zutaten. Was die drittgrößte Stadt Japans aber vor allem so besonders macht, das sind ihre Menschen, die offen, freundlich und hilfsbereit die Besucher durch die Stadt leiten.

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Im Wandel der Zeit

Vom 13. April bis 13. Oktober stehen mit einer Mischung aus Begeisterung und einem höflichen und respektvollen Umgang tausende Einwohner Osakas bereit, die geschätzten rund 28 Millionen Besucher aus der ganzen Welt zur Weltausstellung "Expo" zu begrüßen. Zum zweiten Mal nach 1970 ist Osaka Gastgeber einer Weltausstellung. Unter dem Motto "Designing Future Society for Our Lives" werden auf der künstlich errichteten Insel Yumeshima Exponate aus über 150 Ländern zu sehen sein.

Entlang des Dotonbori-Kanals gibt es Erstaunliches zu ent­decken. Zum Beispiel ein ovales Riesenrad. Foto: © DHBEntlang des Dotonbori-Kanals gibt es Erstaunliches zu ent­decken. Zum Beispiel ein ovales Riesenrad. Foto: © DHB

Der Eiffelturm, das Telefon, der Briefmarkenautomat und sogar der Lippenstift wurden erstmals in den 150 Jahren Weltausstellungs-Geschichte vorgestellt. "Inzwischen hat ein Wandel stattgefunden", erklärt Annika Belise vom Team des deutschen Pavillons im Gespräch mit dem Deutschen Handwerksblatt. Schon bei der letzten Weltausstellung in Dubai hat sich gezeigt, dass eine Expo inzwischen einem interkulturellen Austausch der Erdbevölkerung gleichkommt. Für Annika Belise ist es deshalb auch eine Reise um den Globus an einem einzigen Tag. "Es ist die friedlichste Form des Kennenlernens anderer Nationen", schildert sie hellauf begeistert, dass an jeder Ecke andere Sprachen zu hören sein werden und in den Restaurants der jeweiligen Pavillons die typischen Gerichte probiert werden können.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt für Annika Belise: Alle beteiligten Länder arbeiten gemeinschaftlich an der Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft. Der deutsche Beitrag greift das Thema Kreislaufwirtschaft auf und zeigt an verschiedenen Beispielen die technologischen Fortschritte. Bei "Wa! Germany!" ist der Name Programm. Denn im Japanischen steht das Wort "Wa" für Kreis, Harmonie und zugleich für Begeisterung. Eine Begeisterung, die auch Hiroshi Ishiguro immer wieder bei der Vorstellung von Geminoid erlebt.

Zukunftsvision bei der Expo 2025 in Osaka

Der Professor von der Intelligent Robotics Laboratory am Department of Adaptive Machine Systems der Universität Osaka entwickelte diesen Androiden mit menschenähnlichen Gesichtszügen und einer starken Ähnlichkeit seines Erfinders. Der Roboter ist sogar in der Lage, eine gewisse Mimik an den Tag zu legen. Auf die Frage, ob er auch lachen kann, gelingt Geminoid immerhin eine leichte Bewegung der Mundwinkel. "Mehr lache ich auch nicht", passt sich der Experte für Robotik humorvoll seinem Double an. In einem für ihn charakteristischen Pavillon wird er unter dem Namen "Future of Life" mit einer Vielzahl weiterer Androiden seine Visionen zeigen, wie das Leben in fünfzig oder gar 1.000 Jahren sein kann.

Mit der Verschmelzung der Zukunftspläne aus 158 Ländern, aber vor allem einer kulinarischen Weltreise, ist die Expo 2025 in Osaka genau betrachtet bestens aufgehoben. Einer Stadt mit einem besonderen Lebensgefühl, kulinarischen Momenten und ganzjährig Besuchern aus der ganzen Welt.

Wein aus Japan

Die Präfektur Yamanashi ist für die Weinberge und den Mount Fuji bekannt. Besuchern bietet die Region einen überraschenden Einblick in eine wunderschöne Landschaft umrahmt vom berühmten Mount Fuji. Doch die "japanischen Alpen" sind nicht nur für Outdoor-Urlauber erlebenswert. Auch Liebhaber eines guten Glases Wein kommen hier auf ihre Kosten. Yamanashi ist Japans älteste Weinregion. Schon seit dem 19. Jahrhundert werden in der ländlichen Gegen Rebsorten kultiviert. Als Vorläufer des Weinanbaus gilt das Chateau Katsunuma Winery. Viel Sonne, ein mildes Klima und die besonderen Lagen tragen dazu bei, dass in der Präfektur Yamanashi rund 100 Weingüter um den traditionsreichen Weinanbau kümmern. Eine Weinprobe bietet Weinexperten wie Neulingen einige interessante wie überraschende Geschmackserlebnisse. Wer mit kompetenter englischsprachiger Begleitung die Weinregion erkunden möchte, kann private Touren bei David Ellis buchen. Der Kanadier lebt seit vielen Jahren in Japan und bietet ganztägige Ausflüge zu Fuß beispielsweise zur 1924 gegründete Haramo Winery und die Kurambon Winery

Japan und seine Züge

Auf die Sekunde pünktlich. Der Zugverkehr in Japan gilt als der wahrscheinlich pünktlichste auf der ganzen Welt. Seit dem Einsatz des Shinkansen am 1. Oktober 1964 schreibt Japan immer wieder Zuggeschichte. Nicht erst im Jahr der Expo geht das Land einen Schritt weiter. Für weitere Rekorde wurden circa einhundert Kilometer von Tokio die Yamanashi-Teststrecke gebaut. Im Jahr 1997 begannen die ersten Testfahrten aus der 18 Kilometer langen Strecke. Zurzeit werden im Maglev Exhibition Center mit der nächsten Generation Shinkansen getestet, wie sich eine Fahrt mit bis zu 500 km/h anfühlen. Die Maglev-Magnetschwebebahn soll 2027 die Strecke Tokio und Nagoya bedienen. Besucher erhalten die Gelegenheit, die rasanten Testfahrten, soweit das Auge es zulässt, zu beobachten. Die angegliederte Ausstellung hält viele spannende Informationen über die Entwicklung des Bahnverkehrs in Japan für Klein und Groß bereit. 

It's all Organic

Zurück zu den Wurzeln des Lebens. Einst IT-Fachmann, legte Takahiro Mori seine Arbeit nieder und entschied sich dafür, Landwirt zu werden. Mit seiner Frau und seinen Kindern führt er nun ein ganz anderes, neues Leben. Für den bodenständigen Mann ist es "eine Bejahung des Lebens und eine Koexistenz und Harmonie mit der Natur". Auf den zwei Feldern baut er Tomaten, Reis, Auberginen oder Paprika an. Die Verbraucher seiner Produkte sind vornehmlich Frauen. Seiner Auffassung nach schätzen sie die Vitalisierung der Produkte höher ein. Seine Vorbilder bei der biologisch betriebenen Landwirtschaft sind Rudolf Steiner, Albert Howard und Masanobu Fukuoka. Ein Besuch auf der Farm der Familie ist eine wohltuende Reise in eine bewusstere Landwirtschaft. Auch, wenn für Takahiro der Anbau von Lebensmitteln im größeren Stil mit Unterstützung von KI durchaus in Ordnung ist. Mehr Informationen.

ReiseplanungAnreise: 
Von verschiedenen deutschen Flughäfen bis nach Osaka. Ein dicht geknüpftes U-Bahn- und Bahn-Netz bringt Besucher zu allen erdenklichen Zielen.
Übernachtung Osaka:  
The Osaka Station Hotel autograph collection. Das neu entstandene Hotel ist mit dem Westtor des JR-Bahnhofs Osaka verbunden. Außerdem ist es mit dem Südtor des Bahnhofs Osaka City über die Fußgängerzone im 2. Stock verbunden. 
3-2-2, Umeda, Kita-ku 
Osaka, Japan, 530-0001 
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Text: / handwerksblatt.de

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