Eine Raubkatze als britischer Familienkombi
Schick, edel, britisch: Der XF Sportbrake von Jaguar ist ein flotter Kombi für alle, die etwas Besonderes fahren wollen.
Mit flinken Fingern suche ich an der Lenkradsäule den Hebel, um das Lenkrad auf meine Fahrerposition neu einzustellen. Es dauert zwei Minuten, bis ich merke – es gibt gar keinen Hebel. Ein kleiner eleganter Drehknopf an der Seite ist es, mit dem ich elektrisch Abstand und Höhe neu regeln kann. Im Jaguar XF Sportbrake läuft alles mit Motoren, sanft, leise, elegant.
Bezahlbarer Luxus
In meinem Kopf klingt immer noch der Satz nach, den ich schon vor einem Jahrzehnt von dem damals für Jaguar zuständigen Marketing-Mann serviert bekam: "Jaguar ist eine echte Neidmarke." Ja, denke ich, während ich mich im Lederambiente des Sportbrake umschaue: Bei dem Luxusambiente und dem klingenden Namen liegt das nahe.
Was dabei oft übersehen wird: Der Luxus ist bezahlbar. Tatsächlich fängt der Jaguar XF Sportbrake bei netto 37.428,57 Euro für den Handschalter an, die Automatikvariante startet bei netto 39.529,41 Euro – und liegt damit auf dem Niveau eines gut ausgestatteten Passats Variant. Klar ist aber auch, dass der Testwagen die Topvariante ist, deren Extras sich auf ein Plus von rund 20.000 Euro netto addieren. Wer den Marktlage kennt, weiß: Ein guter Preis, vor allem verglichen mit dem edlen Kombis etwa von Audi oder der E-Klasse aus Stuttgart.
Viel Platz fürs Gepäck
Und edel ist die Familienversion des XF, die einfach britische Eleganz hat. Der Kombi ist mit seinen nahezu fünf Metern eine Augenweide, die viel Platz bietet. Der Kofferraum, der sich – natürlich – elektrisch öffnen lässt, bietet einen Laderaum von bis zu 1.700 Litern. Bei diesem Volumen sind die Rücksitze umgeklappt, auch das passiert auf Knopfdruck. Und bei den Ausmaßen haben nicht nur Fahrer und Beifahrer viel Platz, sondern auch die Mitfahrer im Fonds.
Der Testwagen hat selbstverständlich eine Automatik, der Wahlhebel ist ein Drehschalter, der sich elegant und problemlos einstellen lässt. Das ist Technik, die begeistert, denn eleganter und einfacher habe ich in noch keinem anderen Automatikwagen den Gang einlegen können. Die Achtgang-Automatik arbeitet sauber und ruckelfrei, beim Kickdown hat man die übliche Verzögerung, ehe der Sportbrake losschießt.
Fünf Motorenstärken
Unter der Haube arbeitet bei der günstigsten Variante ein Vierzylinder-Turbodiesel mit 120 kW/163 PS. Das reicht schon für die 1,7 Tonnen schwere Raubkatze, um Fahrspaß zu erleben. Der lässt sich natürlich steigern, wenn man die größeren Aggregate mit 132 kW7180 PS (netto ab 40.537,82 Euro), 177 kW/240 PS (netto ab 48.689,08 Euro in der Prestige-Ausstattungsstufe), 184 kW/250 PS (netto ab 43.394,96 Euro) oder 221 kW/300 PS (netto ab 51.798,32 Euro, auch wieder ab Prestige) nimmt.
Die größeren Versionen gibt es alle nur mit Automatik, die letzten beiden sind Turbobenziner. Der starke Benziner hat zudem schon ab Werk einen Allradantrieb. Beim Testwagen handelte es sich um den Jaguar XF Sportbrake 25t, was für den Turbobenziner mit 250 PS steht. Der Hecktriebler kommt mit der Leistung flott voran. Jaguar selbst gibt den Verbrauch mit 7,3 Litern an, die Praxis weist bei sportlicher Fahrweise einen Wert von knapp unter zehn Litern an, bei schnellen Autobahnfahrten liegt er auch über der Zehn-Liter-Marke.
Edler Sound
Sehr angenehm kommen die Infos aus dem serienmäßigen Head-up-Display, für einen guten Klang sorgt das Meridian Soundsystem, das mit elf Lautsprechern für netto 542,86 Euro zu haben ist. Wer einen Surround-Sound mit 17 Boxen haben will, muss allerdings netto 1.680,67 Euro auf den Tisch legen. Wohlfühlen ist angesagt, man kann den Sitzkomfort genießen.
An elektronischen Helfern hat der Jaguar natürlich alle klassischen Systeme an Bord, so dass mit distanzgeregeltem Tempomat und Spurhalteassistent das Fahren auf der Autobahn auch auf langen Strecken zum gepflegten Ausflug wirkt. Das gibt es allerdings nur auf der Optionsliste ebenso wie das praktische Kamera-Surround-System, so dass der Fahrer beim Ein- und Ausparken einen 360-Grad-Blick hat. Schließlich will man keine Kratzer in den Edelwagen fahren.
Fazit
Wer einen gehobenen Kombi sucht, aber nicht mit den üblichen Audi Avants oder T-Modellen von Mercedes fahren möchte, ist beim Jaguar XF Sportbrake bestens bedient. Der Wagen bietet viel Platz, ordentliche Fahrleistungen und hat eben einfach britische Eleganz.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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