Alles elektrisch erkunden
Der Explorer ist ein ikonisches Modell. Als vollelektrisches SUV hat ihn Ford wiederbelebt. Auf Erkundung mit dem Ford Explorer.
Es ist in diesem Jahr 35 Jahre her, dass Ford in den USA den Explorer erstmals präsentierte. Drei Jahre später feierte der ikonische Geländegänger in Europa mit gehobener Ausstattung seine Premiere. Letztes Jahr gab es noch ein Facelift der mittlerweile sechsten Generation – aber nicht mehr in Europa. Hier soll eine vollelektrische Variante durchstarten, bei der sich jeder, der noch das alte Modell vor Augen hatte, diese verwundert reiben dürfte.
Mit rund 4,46 Metern Länge gehört der Ford Explorer in die Kategorie der Kompakt-SUV. Foto: © FordDer elektrische Explorer kommt auf gerade mal 4,46 Meter, wird bei Ford in Köln gebaut und die Marke hat rund zwei Milliarden Euro in den Umbau der Werke investiert. Den Marktstart erlebte der Explorer – trotz aller schwierigen Nachrichten rund um die Umstrukturierung von Ford Europa inklusive Arbeitsplatzabbau – erst im letzten Quartal 2024, verbunden mit großen Erwartungen. Das Modell soll den Umbau zur E-Marke hierzulande vorantreiben und das neue Brot-und-Butter-Auto der Kölner werden, nachdem die alten Zugpferde nach und nach aus dem Modellkatalog gefallen waren.
Mit VW-Technik
Technisch basiert der Ford Explorer auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von VW, rein optisch erinnert aber nichts an die Wolfsburger. Foto: © FordFür Fans des alten SUV-Schachtschiffs ist der Schrumpfungsprozess vermutlich schmerzlich, genau wie für Markenfans die Tatsache, dass die Technik unter dem Blechkleid aus Wolfsburg kommt. Denn der Explorer 2025 basiert auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von VW. Doch die Technik ist eben versteckt, die reine Optik zeigt ein unverwechselbares Design und man muss schon viel Fantasie investieren, um einen VW zu identifizieren.
Man fühlt sich wohl hinter dem eher eckigen als runden Lenkrad und hat eine gute Rundumsicht mit viel Kopf- und Beinfreiheit. Auch hinten gibt es reichlich Platz für die Insassen. Der Blick schweift durch das Cockpit des Kompakt-SUV, in dem ruhig mehr Knöpfe hätten Platz finden können. In der Mittelkonsole prangt ein riesiges Display, so dass die Anzeige im Armaturenbrett im Vergleich dazu eher mickrig ausfällt. Alles macht einen robusten Anblick, setzt das fort, was das Design außen ankündigt.
Drei Motorversionen
Wir starten die Premium-Ausführung des Explorers, was heißt, dass der Wagen über Allrad verfügt, ein großes Batteriepaket an Bord und 250 kW/340 PS unter der Haube hat. Es dauert nur etwas mehr als fünf Sekunden, dann hat das Kompakt-SUV bereits Tempo 100 erreicht und beschleunigt bis 180 km/h durch, ehe der elektronische Riegel auslöst, um den Energieverbrauch zu optimieren. Den gibt Ford mit 16,1 kW/h an, bei den kleineren Aggregaten liegen sie bei 14,3 kW/h für die nur heckangetriebene Ausführung mit 210 kW/286 PS, während das kleinste Aggregat mit 125 kW/170 PS 16,3 kW/h braucht.
Der Blick auf das Interieur des Ford Explorers. Foto: © FordDieses Modell hat auch nur die Standardbatterie mit 52 kW/h nutzbarer Energie an Bord hat, die für 378 Kilometer reicht. Wer auf die große Batterie mit 77 kW/h nutzbarer Energie (beim Allrad sind es 79 kW/h) wählt, kommt je nach Ausführung (mittlerer Motor, Heckantrieb) bis zu 602 Kilometer weit. Die Allrad-Variante hat eine Reichweite von bis zu 532 Kilometer. Die maximale Ladeleistung liegt bei 145 kW (kleine Batterie) oder 185 kW (große Batterie).
Viel Fahrfreude
Der Wagen liegt ordentlich auf der Straße, erweist sich durch die kompakten Abmessungen als durchaus wendig und macht auf dem Asphalt richtig Spaß. Ohnehin lässt sich einem E-Auto mit der Topmotorisierung durch sein permanentes Drehmoment viel Freude abgewinnen, selbst wenn es nur mal eben um die Ecke zum Supermarkt für den Wocheneinkauf geht. 532 Liter passen in den Kofferraum, mit umgeklappter Rückbank lassen sich sogar bis zu 1.460 Liter verstauen.
Fazit: Der Explorer ist ein gelungenes E-SUV, der nur unter seinem Namen leidet, weil dieser falsche Erwartungen wecken könnte.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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