Trotz Corona: stabile Betriebszahlen in Sachsen
Im sächsischen Handwerk ist die Zahl der Betriebe trotz Corona-Krise 2020 stabil geblieben. Gut 3.900 Abgängen stehen knapp 3.800 Zugänge gegenüber.
In vergangenen Jahr sind die Betriebszahlen trotz Corona-Pandemie stabil geblieben. Laut Wirtschaftsstatistik des Sächsischen Handwerkstags gab es über alle Gewerbegruppen hinweg rund 3.900 Abmeldungen von Betrieben bei etwa 3.800 Anmeldungen. Damit waren bei den Handwerkskammern Ende 2020 sachsenweit mehr als 56.500 Handwerksbetriebe und handwerksähnliche Gewerbe gemeldet.
Roland Ermer Foto: © Sächsischer Handwerkstag/Wolfgang Schmidt"Vor voreiligen Rückschlüssen auf die tatsächliche Lage der Betriebe sollten wir uns dennoch hüten", sagt Handwerkstag-Präsident Roland Ermer. "Niemand weiß derzeit zu sagen, was kommt, wenn keine staatlichen Corona-Hilfen mehr greifen und die aktuell ausgesetzte Insolvenzantragspflicht wieder gilt. Wir können nur hoffen, dass es so vielen coronageschädigten Handwerksbetrieben wie möglich gelingt, einem wirtschaftlichen Aus zu entgehen.“
Strukturwandel beeinflusst Gründungsgeschehen
Unabhängig von Corona dominierten im Sachsen-Handwerk 2020 alters- und strukturwandelbedingte Gewerbeabmeldungen, die in erster Linie im ländlichen Raum (Erzgebirge, Mittelsachsen, Oberlausitz) eine Rolle spielten. Stark zurückgegangen ist die Betriebszahl in den zulassungspflichtigen Handwerken, die nur mit Befähigungsnachweis ausgeübt werden dürfen.
In den zulassungsfreien Handwerken sowie im handwerksähnliche Gewerbe ist die Betriebszahl dagegen gestiegen. Da seit Februar 2020 zusätzlich zwölf Handwerke dem qualifikationsgebundenen Berufszugang unterliegen, wird die Unternehmenslandschaft im Wirtschaftsbereich nunmehr zu knapp 75 Prozent von zulassungspflichtigen Handwerken geprägt. Beschäftigt sind im sächsischen Handwerk mehr als 300.000 Menschen.
Quelle: Sächsischer Handwerkstag
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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