Wie die gesamte Wirtschaft war auch die Augenoptik im  Jahr  2020  beherrscht  von  der  Corona-Pandemie  und von den wirtschaftlichen Einbußen insbesonde-re in den Monaten März, April und Mai 2020.

Wie die gesamte Wirtschaft war auch die Augenoptik im Jahr 2020 beherrscht von der Corona-Pandemie und von den wirtschaftlichen Einbußen insbesonde-re in den Monaten März, April und Mai 2020. (Foto: © stylephotographs/123RF.com)

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Augenoptikerhandwerk: Davids trotzen Goliaths

2020 war auch für die Augenoptikerbetriebe ein turbulentes Jahr. Bei den Verkaufszahlen gab es Aufs und Abs. Allerdings hätten kleine und mittlere Betriebe weniger unter Pandemie und Lockdown zu leiden als die großen Filialisten, meldet der ZVA.

Das Jahr 2020 war für die Betriebe des Augenoptikerhandwerks alles andere als ein normales Jahr. Die Verkaufszahlen brachen zunächst stark ein. Im zweiten Halbjahr zog die Nachfrage aber wieder an und lag sogar teils über den Werten der Vergleichsmonate aus dem Vorkrisenjahr. Am Ende stand letztlich über alle Vertriebskanäle der Branche hinweg ein Umsatzminus von 7,4 Prozent. Das sind die Ergebnisse des Branchenberichts 2020/2021 des Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA).

BranchenberichtHier finden Sie den ausführlichen Branchenbericht 2020/2021 des ZVA.Die Brillenstückzahlen brachen laut ZVA in den Monaten März bis Mai teilweise um mehr als 50 Prozent ein. In den folgenden Monaten gab es Nachholeffekte, die dafür sorgten, dass die Betriebe Teile der erlittenen Umsatzeinbußen ausgleichen konnten. Dabei stellte der Verband im vergangenen Jahr eine Trendumkehr fest: Während die Umsätze der zehn größten Augenoptikunternehmen in den letzten Jahren regelmäßig stärker wuchsen als die ihrer Konkurrenten, hatten während der Pandemie die kleinen und mitteleren Betriebe oft einen Vorteil und einen wesentlich geringeren Umsatzrückgang zu verzeichnen.

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Inhabergeführte Betriebe schneiden besser ab

"Wir haben gelernt, dass die Davids den Goliaths in Krisenzeiten durchaus etwas voraushaben können", schreibt Thomas Heimbach, Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses des ZVA im Vorwort zum Branchenbericht. "Es gab offenbar eine Migrationsbewegung von den üblicherweise bis zur Kapazitätsgrenze gefüllten Geschäften der Ketten hin zu jenen der oftmals noch inhabergeführten Betriebe oder regionalen Filialunternehmen, in denen das Maß der Dinge nicht nur die Stückzahl ist."

Umsätze Augenoptik gesamt

 Umsätze in Milliarden Euro (inkl. MwSt.) 2017 2018 2019 2020
 Branchenumsatz 6,12 6,26 6,50 6,02
 Absatz komplette Brillen (Mio. Stück) 12,74 12,84 12,97 11,84
 Absatz Brillengläser (Mio. Stück) 38,82 39,61 40,21 36,55
 Brillenoptikumsatz 4,93 5,03 5,23 4,88
 Kontaktlinsenumsatz (inkl. Pflegemittel) 0,56 0,57 0,58 0,52
 sonstige Umsätze (Sonnenbrillen,   Handelsware etc.) 0,64 0,66 0,69 0,62

Quelle: ZVA

Laut einer Umfrage des ZVA verschlechtert sich die Konjunkturlage im Augenoptikerhandwerk seit Januar wieder. Ein Drittel der befragten Betriebe an, die Öffnungszeiten wieder verkürzt zu haben. Im Monat Oktober 2020 hatten das nur elf Prozent der Betriebe tun müssen. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer haben im laufenden Jahr Kurzarbeit angemeldet oder planen dies zu tun. "Das Hin und Her bei Lockerungen und Lockdowns hat die Verbraucher irritiert zurückgelassen – und die Innenstädte leer. Wir brauchen hier seitens der Politik dringend tragfähige Konzepte", fordert ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod.

Text: / handwerksblatt.de

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