Wecon-Geschäftsführer Hendrik Hemker (3. v. l.) nahm die Urkunde zum Integrationspreis Handwerk NRW von Handwerkskammerpräsident Hans Hund (3. v. r.) entgegen. Bürgermeister Thomas Stohldreier (l.) und Bundestagsabgeordneter Marc Henrichmann (r.) gratulierten. Darüber freuen sich auch die Wecon-Beschäftigten Bestine Olla Bobga (2. v. r.) und Martin Dongmo Donfack (2. v. l.).

Wecon-Geschäftsführer Hendrik Hemker (3. v. l.) nahm die Urkunde zum Integrationspreis Handwerk NRW von Handwerkskammerpräsident Hans Hund (3. v. r.) entgegen. Bürgermeister Thomas Stohldreier (l.) und Bundestagsabgeordneter Marc Henrichmann (r.) gratulierten. Darüber freuen sich auch die Wecon-Beschäftigten Bestine Olla Bobga (2. v. r.) und Martin Dongmo Donfack (2. v. l.). (Foto: © Andreas Buck)

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Integrationspreis Handwerk für Wecon

Mit dem Integrationspreis Handwerk NRW 2024 im Kammerbezirk Münster ist das Familienunternehmen Wecon Nutzfahrzeuge-Container-Technik in Ascheberg ausgezeichnet worden.

Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, würdigte die vorbildlichen Integrationsleistungen des Karosserie- und Fahrzeugbaubetriebs, der auf einen reichen Schatz multikultureller Erfahrung blicken könne. Wecon gehört zu den Handwerksbetrieben mit den meisten Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit in der Region. Die Hälfte aller Wecon-Beschäftigten hat einen Migrationshintergrund. 

Das trifft aktuell auf 17 von insgesamt 24 Auszubildende zu. Bei den handwerklichen Ausbildungsberufen ist der Anteil noch höher: Von 14 angehenden Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern sowie einem künftigen Metallbauer gehören 12 einem ausländischen Staat an. Dabei sei das Niveau der handwerklichen Ausbildung hoch, betonte Hund. 

Kontaktpflege seit 2015

Für die Gewinnung von Auszubildenden geht Wecon auch außergewöhnliche Wege. "Wir pflegen seit 2015 Kontakte zu einer Schule in Kamerun. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler Deutsch und können sich für die Ausbildung in Deutschland bewerben", erzählt Geschäftsführer Hendrik Hemker. Auszubildende aus Marokko hätten sich aus ihrer Heimat über eine App um die Lehrstelle beworben. "Alle diese Azubis mit ausländischer Staatsangehörigkeit kamen per Flugzeug statt mit dem Boot übers Mittelmeer nach Europa." In der Vergangenheit seien aber auch schon geflüchtete Menschen ausgebildet worden, ergänzte er. Die Weiterbeschäftigung nach der Gesellenprüfung biete den jungen Leuten eine handfeste Zukunftsperspektive. Es sei, so Hemker, viel unkomplizierter Auszubildende im Ausland zu suchen als Fachkräfte. Nebeneffekt sei, dass die Auszubildenden und Fachkräfte aus Afrika mit dem Einkommen auch ihre Familien vor Ort unterstützten. Der Handwerksbetrieb begleitet die Ankunft im Münsterland intensiv. Hemker dankte bei der Preisverleihung Partnern in Verwaltung, Politik und Berufskollegs, die den Weg des Unternehmens begleitet hätten.

Hund unterstrich, dass handwerkliche Tätigkeiten integrativ wirkten. Die Offenheit für Menschen aus anderen Ländern sei in der Wirtschaftsgruppe Handwerk Normalität. "Wir haben einen generellen Mangel an Fachkräften im Handwerk. Deshalb ist es unser Ziel, mehr Menschen bei uns in Arbeit zu bringen", erklärte der Handwerkskammer-Präsident. Die Einwanderung von Fachkräften müsse aber noch schneller und unbürokratischer werden, um den Bedarf zu decken. 

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Hintergrund: Integrationspreis Handwerk NRW Hintergrund Der Integrationspreis Handwerk NRW wurde zum vierten Mal von den Handwerkskammern und dem Westdeutschen Handwerkskammertag in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Integrationsministerium vergeben. Gewürdigt werden Betriebe, die sich in besonderer Weise für die Integration in Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit ausländischer Herkunft einsetzen, und die sich durch eine hohe kulturelle Vielfalt auszeichnen. 

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Text: / handwerksblatt.de