Handwerk: Zahl der Betriebe stagniert
Die Zahl der Handwerksbetriebe stagniert. Im ersten Halbjahr 2022 gab es rund eine Million Betriebe in Deutschland, die zum Handwerk zählen.
Der Betriebsbestand im Handwerk stagniert. Bei den Handwerkskammern waren zum 30. Juni insgesamt 1.028.079 Betriebe eingetragen. Das war insgesamt ein Rückgang um 59 Betriebe im Vergleich zum Frühjahr, meldet der ZDH, der die Entwicklung auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld zurückführt.
Bei den Betrieben der zulassungspflichtigen Anlage-A-Berufe gab es ein Minus von 0,8 Prozent. Insgesamt waren 676.898 Betriebe der Anlage A in die Handwerksrollen eingetragen. Das ist ein Rückgang um 5.496 Betriebe. Der Rückgang fiel prozentual stärker aus als Frühjahr 2021 und war in allen Bundesländern zu beobachten.
Bei Ausbau- und Gesundheitsgewerken nehmen die Betriebszahlen ab
Vor allem in den Ausbaugewerken (minus 1,3 Prozent) und den Gesundheitsgewerken (minus 1,0 Prozent) sank laut ZDH-Statistik die Zahl der Betriebe deutlich. Wohingegen es bei den Bauhauptgewerken, den Kfz-Gewerken und bei den persönlichen Dienstleistern nur einen minimalen Rückgang von unter einem Prozent gab.
Prozentual am stärksten zugelegt mit rund einem bis zwei Prozent haben die Betriebszahlen bei den Fleischern, Boots- und Schiffsbauern, Kälteanlagenbauern, Konditoren, Seilern und Hörakustikern. Den absolut größten Zuwachs gab es bei den Elektrotechnikern mit 444 Betrieben mehr, Fleischern (254) sowie Installateuren und Heizungsbauern (105). Bei den Fleischern liegt das daran, dass neuerdings auch Fleischertheken in Supermärkten bei den Handwerkskammern eingetragen werden müssen.
Deutliche Rückgänge gab es bei Glasveredlern, Böttchern, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern und Raumausstattern.
Immer mehr Änderungsschneider geben auf
In den zulassungsfreien Gewerken der Anlage B1 gab es insgesamt ein leichtes Plus von 1,8 Prozent. Besonders deutlich war der Zuwachs bei Gebäudereinigern und Kosmetikern. Das liegt daran, da die Kosmetiker erst 2021 neu der Anlage B1 zugeordnet wurden (zuvor waren sie Anlage B2). So kamen fast 70.000 Betriebe zusätzlich in diesen Bereich.
Prozentual am stärksten zugelegt haben demnach die Betriebszahlen bei den Wachsziehern (plus 23,7 Prozent) sowie bei den Holzbildhauern (plus 8,7 Prozent), den Graveuren (plus 6,4 Prozent) und Keramikern (plus 5,4 Prozent). Die erneute sprunghafte Zunahme der Zahl der Wachszieherbetriebe scheine auch eine Folge der Corona-Pandemie zu sein, so der ZDH. Der überwiegende Teil der neu hinzugekommenen Betriebe werde im Nebenerwerb betrieben und dürfte eher als Zusatz- denn als Haupterwerbsquelle dienen, so der Verband.
In der Anlage B2 (handwerksähnliche Gewerbe) gab es ein Plus von 1,0 Prozent Am stärksten sanken die Betriebszahlen bei Änderungsschneidern (minus 285 Betriebe). Deutlich zugenommen hat Zahl der Bodenlegerbetriebe und der Betriebe für den Einbau von genormten Baufertigteilen.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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