(Foto: © Peter Diersch/Handwerkskammer des Saarlandes)

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Bernd Wegner ist neuer HWK-Präsident

Die Delegierten wählten Schuhmachermeister Wegner mit überwältigender Mehrheit. Vorgänger Hans-Alois Kirf wurde zum Ehrenpräsident der Handwerkskammer des Saarlandes gewählt.

Die 45 Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer des Saarlandes haben am 24. Juni 2014 auf der konstituierenden Sitzung Schuhmachermeister Bernd Wegner mit einer Gegenstimme zum neuen Präsidenten gewählt. Der 57-Jährige aus Riegelsberg war zehn Jahre lang HWK-Vizepräsident und ist seit 1999 Mitglied des saarländischen Landtages.

Sein Vorgänger Hans-Alois Kirf, der nicht mehr kandidierte, gratulierte Wegner zur Wahl und wünschte ihm für die anstehenden Aufgaben viel Erfolg. Neuer Vizepräsident der Arbeitgeberseite wurde Steinmetzmeister Holger Kopp. In das Amt des Arbeitnehmer-Vizepräsidenten wurde Elektroinstallateurmeister Peter Becker gewählt.

Meisterbrief verteidigen

In seiner Antrittsrede skizzierte Wegner fünf Themenschwerpunkte, denen er sich in Zukunft widmen will. Sie betreffen den Meisterbrief, die Fachkräftesicherung, die Stärkung des Mittelstandes, die Energiewende sowie die Ausrichtung der Handwerkskammer auf die Zukunft. Den Meisterbrief gegen alle Angriffe zu verteidigen ist für Wegner eine Herzensangelegenheit. „Sie können gewiss sein, dass ich Angriffen auf den Meisterbrief entschlossen entgegentreten werde", versprach er den Delegierten. Er werde auf allen politischen Ebenen eine Schwächung des Meisterbriefes als Zugangsvoraussetzung für eine selbstständige Tätigkeit im Handwerk zu verhindern suchen.

Den zweiten Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der Fachkräftesicherung. Qualifizierter Nachwuchs sei das A und O für einen so personalintensiven Wirtschaftszweig wie das Handwerk. Deshalb müsse eine Tätigkeit im Handwerk für junge Menschen attraktiv sein. Die Nachwuchswerbung zu intensivieren und dafür zu sorgen, dass junge Menschen ins Handwerk gehen, ob als Mitarbeiter oder als Unternehmer, zähle somit zu den dringlichsten Aufgaben. Die Imagekampagne des Handwerks sei deshalb sehr wichtig.

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Energiewende geht nicht ohne Handwerk

Den dritten Schwerpunkt legt er auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Mittelstand. In diesem Zusammenhang erteilt er der geplanten KSVG-Änderung, die die wirtschaftliche Tätigkeit der Kommunen durch die Hintertür ermöglichen will, eine eindeutige Absage.

In Sachen Energiewende gelte es dem Thema Energieeffizienz den Stellenwert zu geben, der ihm zusteht. Die Energiewende sei ohne Handwerk nicht möglich. Deshalb müsse zukünftig mehr auf die regionalen Beratungskompetenzen gesetzt werden wie beispielsweise auf das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum.

Kammer aufrüsten

Den fünften Schwerpunkt legt Wegner in die Weiterentwicklung der Kammer. „Hier müssen wir noch leistungsfähiger werden", so der neue Präsident. Das heißt für ihn unter anderem, sich am Bildungsmarkt stärker zu profilieren, die Angebote konsequent an die Anforderungen der Zukunft auszurichten und professionell zu vermarkten. In der Modernisierung des HWK-Berufsbildungszentrums sieht er deshalb einen zentralen Baustein seiner Arbeit.

Er erinnerte abschließend die Vollversammlungsmitglieder daran, dass das Handwerk nur stark sein könne, wenn es mit einer Stimme spreche, sei es die der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber, der Verbände, der Innungen oder der Kammer. Den Delegierten versprach er Transparenz und Offenheit bei allen wichtigen Entscheidungen und dankte ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen.

Kirf wird Ehrenpräsident

In Anerkennung der Verdienste, die Hans-Alois Kirf für das saarländische Handwerk erworben hat, schlug ihn der neu gewählte Präsident zum Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer vor. Dem folgten die Vollversammlungsmitglieder mit einem einstimmigen Votum.

Text: / handwerksblatt.de

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